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Anzeichen & Tipps

Du kämpfst mit Bindungsangst: Das kannst du dagegen tun!

  • Aktualisiert: 19.07.2023
  • 09:41 Uhr
Freiheit oder Einsamkeit? Welche Anzeichen auf Bindungsangst hindeuten, wie du sie erkennst und was man dagegen tun kann.
Freiheit oder Einsamkeit? Welche Anzeichen auf Bindungsangst hindeuten, wie du sie erkennst und was man dagegen tun kann.© picture alliance / Westend61

Das Wichtigste in Kürze

  • Bindungsangst ist die Angst davor, sich auf eine tiefergehende Beziehung einzulassen.

  • Bindungsangst kann auch Verlustangst bedeuten.

  • Sie kann sich bei den betroffenen Personen unterschiedlich äußern.

  • Eine tiefsitzende Bindungsangst kann in der Regel nur mit professioneller Hilfe gelöst werden.

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Du kämpfst mit Bindungsangst? Oder datest jemanden, der oder die offensichtlich Probleme damit hat, sich auf eine Beziehung einzulassen? Wir erklären, was genau es mit der Angst vor Nähe und Verbindlichkeit auf sich hat, an welchen Anzeichen du sie erkennst und was man tun kann, um eine Bindungsstörung aufzulösen.

Bindungsangst richtig erkennen

Einige Erfahrungen, vor allem aus der Kindheit, aber auch aus dem Teenager- und Erwachsenenalter, prägen uns nachhaltig. Wirken sich Erlebnisse aus der Vergangenheit aber dauerhaft negativ auf uns und unser Umfeld aus, herrscht Handlungsbedarf - wie beispielsweise bei einer Bindungsangst. Was genau sich dahinter verbirgt, worin die Ursachen liegen und an welchen Symptomen du sie erkennen kannst, erklären wir.

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Was ist Bindungsangst?

Bei Bindungsangst haben Betroffene extreme Probleme damit, tiefe Bindungen einzugehen - mit Familienangehörigen, Freund:innen und insbesondere in Partnerschaften. Oft führt das dazu, dass Beziehungen immer wieder scheitern. Eine Bindungsangst kann zum Beispiel dann entstehen, wenn Menschen unter einer großen Verlustangst leiden oder Angst davor haben, ihre "Freiheit" aufgeben zu müssen - bewusst oder unbewusst. Die Betroffenen haben etwas erlebt, wodurch sie ihr Ur-Vertrauen verloren haben oder nie aufbauen konnten. Bindungsängstliche sind zudem in der Regel chronisch verunsichert und leiden unter einem emotionalen Kontrollverlust. Dadurch fühlen sie sich hilflos, sobald es ernster wird. Übrigens: Bindungsangst ist häufig auch mit einem geringem Selbstwertgefühl verknüpft. 

Im Clip: Bindungsangst - das steckt oft dahinter

Bindungsangst: Das steckt dahinter

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Bindungsangst richtig erkennen: Das sind die Symptome

Du vermutest, dass du selbst, jemand aus deinem Umfeld oder sogar dein Partner bzw. deine Partnerin von Bindungsangst betroffen ist? Die folgenden Anzeichen sprechen dafür, aber bitte eines nicht vergessen: Jeder Mensch ist individuell und daher äußert sich auch die Bindungsangst unterschiedlich. Die Symptome können zwar ein Hinweis auf eine Bindungsangst sein, müssen jedoch immer Gesamtbild betrachtet werden.
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Emotionaler Rückzug

Menschliche Beziehungen leben von Kommunikation und Offenheit, es sollte daher Raum für Gefühle, Sorgen und Ängste geben. Geschieht das langfristig nur einseitig, kann das ein Zeichen für Bindungsangst sein. Betroffenen fällt es schwer, sich emotional zu öffnen und gleichzeitig kann es ebenso passieren, dass ihnen eine emotionale Offenheit ihres Gegenübers unangenehm ist, da sie lieber gänzlich auf Abstand bleiben.
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Zeitliche und räumliche Distanz

Räumliche Distanz "hilft", andere auf Abstand zu halten. Daher kann es passieren, dass die Betroffenen extrem viel arbeiten, andere Verpflichtungen vorschieben oder vielen Hobbies nachgehen, um eine Rechtfertigung dafür zu haben, zeitlich und räumlich nicht sehr verfügbar zu sein. Auch Long-Distance-Dating kann ein Zeichen sein, dass er oder sie sich nicht einlassen können.

Körperliche Distanz

Kein oder nur wenig kuscheln, selten Händchen halten oder küssen? Das kann ebenfalls ein Symptom einer Bindungsangst sein. Betroffene fühlen sich sehr schnell in ihrer Freiheit eingeschränkt oder haben das Gefühl, dass sie sich durch mehr körperlicher Nähe verletzlicher machen. Eine Ausnahme ist Sex, denn hier ist es ihnen möglich, trotzdem genug Distanz zu wahren. Lebt ihr euch auseinander? Hier haben wir 7 Anzeichen zusammengestellt, die ihr als Paar nicht ignorieren solltet

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Keine gemeinsamen Pläne schmieden

Verbindlichkeiten und Bindungsangst sind kein besonders gutes Team, weswegen es Betroffenen schwerfällt, mittel- oder gar langfristig zu planen. Sie wollen so viel Freiraum wie möglich behalten und machen daher keine konkreten Zukunftspläne.

Zick-Zack-Muster

Nähe und Distanz wechseln sich permanent ab. Nach besonders schönen und nahen Momenten versuchen Bindungsängstliche durch maximales Distanzverhalten alles wieder in ihr eigenes "Gleichgewicht" zu bringen, was sich zum Beispiel durch einen Fluchtreflex äußern kann. In romantischen Beziehungen ziehen sie sich vor allem dann zurück, wenn es zum nächsten Schritt kommen könnte – zum Beispiel, wenn ihr überlegt, ob ihr zusammenziehen solltet. 

Bindungsangst bekämpfen

Vertrauen und Intimität machen uns verletzlich? Dann doch lieber gleich auf die Beziehung verzichten, oder? Auf keinen Fall! Solltest du von Bindungsangst betroffen sein, halte dir vor Augen, dass negative Erlebnisse aus der Vergangenheit keinesfalls mehr dein Leben und deine Zukunft bestimmen sollten. Auch wenn es dir riskant vorkommt, und es immer wieder passieren kann, dass Gefühle verletzt werden, lohnt es sich, Bindungen zu anderen Menschen einzugehen und ihnen Vertrauen zu schenken. Das bedeutet auch, wirklich du selbst zu sein. Du musst dich nicht verstellen, künstliche Mauern aufrecht erhalten oder immer wieder um dieselben Gedanken kreisen. Solltest du damit große Schwierigkeiten haben, raten wir dir zu Folgendem: 

  1. Reflektiere dein Verhalten und akzeptiere deine Angst.
  2. Kommuniziere sie offen gegenüber Nahestehenden, damit sie dich verstehen und ggf. unterstützen können.
  3. Setze dich mit der Problematik auseinander und arbeite daran.
  4. Mache dir deinen eigenen Selbstwert klar, gib acht auf dich, kümmere dich gut um dich selbst. Auch so lernst du, dass andere Menschen dein Vertrauen verdient haben. Wie du Selbstliebe lernen kannst, können dir kompetente Ratgeberbücher vermitteln. Wir haben eine Auswahl für dich zusammengestellt.
  5. Habe Geduld. Weder konnte Rom an einem Tag erbaut werden, noch werden deine negativen Gefühle innerhalb von kurzer Zeit verschwinden. Und das ist auch gar nicht nötig. Gib dir selbst die Zeit, die du verdient hast. 
  6. Lass dich nicht unter Druck setzen. Kontinuierlich an dir zu arbeiten, ist schon anstrengend genug, da brauchst du niemanden, der dir zusätzlich Druck macht. Du verdienst Verständnis und ebenso die Geduld von anderen.
  7. Scheint diese Angst unüberwindbar für dich, raten wir dir, auf professionelle Hilfe zu setzen. Psycholog:innen können an den richtigen Stellen ansetzen und dir dabei helfen, wieder Vertrauen in andere aber auch in dich selbst aufzubauen und mit dir gemeinsam den Ursachen auf den Grund gehen. Es kann eine große Hilfe sein, wenn du dich selbst noch besser verstehst! Gleiches gilt für die Selbstdiagnose: Auch wenn du dir unsicher sein solltest, ob du wirklich an einer Bindungsangst leidest oder nicht, suche lieber eine Expertin bzw. einen Experten auf. 
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