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"Die Hit-Giganten" und das "Best of NDW"

  • Veröffentlicht: 02.03.2023
  • 10:59 Uhr
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Das Wichtigste in Kürze

  • Einst als Chartsendung im Fernsehen gestartet, hat sich die Marke "Hit-Giganten" inzwischen als Lieferant kompetent kuratierter Compilations mit Breitenwirkung etabliert. Während die Kids heute die "Neue Neue Deutsche Welle" hören, nutzen die "Hit-Giganten" die Chance, noch einmal die Klassiker der "NDW"-Ära zu highlighten.

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40 Songs, zwei CDs, nur Hits – das ist seit Jahren die ebenso simple wie überzeugende Ansage der "Hit-Giganten"-Sampler, die sich in schöner Regelmäßigkeit musikalischen Epochen, Themen oder Stimmungen widmen. Nachdem die Neue Deutsche Welle zuletzt 2006 Thema der "Hit-Giganten" war, ist es nun endlich wieder Zeit für ein neues "Best of NDW".

Und dieser Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt sein, denn die jüngeren Musikhörer: innen fahren gerade voll auf das Update dieses so wichtigen deutschen Hypes ab. Künstler wie Edwin Rosen, Steintor Herrenchor, Mayberg und Soho Bani nennen sich, zurückgehend auf einen Gag von Edwin Rosen, "Neue Neue Deutsche Welle". Und das trifft ihren Sound, der eben ein junges, subkulturelles Update der NDW ist und sich auf Bands wie DAF, Fehlfarben, Ideal und Grauzone bezieht, so gut, dass er sich inzwischen etabliert hat.

Aber erst einmal eine kleine Geschichtsstunde: Als "Neue Deutsche Welle", kurz NDW, bezeichnete man die Zeit zwischen 1976 und den ersten Jahren der 80er, als die lebhafte Punk- und New Wave-Szene in Deutschland auf einmal kommerziellen Aufwind erfuhr und so stilprägend wurde, dass auch neu gegründete Pop-Acts diese Einflüsse aufgriffen. Bis heute ist ein Teil der "NDW"-Welle gar nicht mal so glücklich, zur selbigen gezählt zu werden. Oft sind das genau jene Bands, die den Hype mit ihren genialen Liedern erst losgetreten haben. Viele davon sind auch auf diesem Sampler zu finden: Ideal um die Humpe-Schwestern aus Berlin zum Beispiel mit ihrem Song "Blaue Augen", der immer noch sentimental macht. Oder die Fehlfarben aus Düsseldorf, deren "Ein Jahr (Es geht voran)" bis heute einer der besten Punksongs aus Deutschland ist. Auch Andreas Dorau, der mit Sven Regener bereits zwei Bücher über sein Musikerleben geschrieben hat, hat zu seinem frühen Hit "Fred vom Jupiter", den er als Teenager mit den Marinas veröffentlichte, ein gespaltenes Verhältnis. Was diesen amüsanten Song in keiner Weise schlechter macht.

Die Lieder, die die NDW in die Charts und Hitparaden brachten, dürften aber natürlich auch nicht fehlen. Sie sind inzwischen popkulturelles Allgemeingut und es dürfte nur wenige Menschen in Deutschland geben, die nicht zumindest bei einem dieser Songs eine Zeile oder ein Melodie im Kopf haben werden: Rio Reisers "König von Deutschland", "Flieger, grüß mir die Sonne" von Extrabreit, Nenas "99 Luftballons" oder "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann", Joachim Witts "Der goldene Reiter" "Verliebte Jungs" von Purple Schulz, aber auch die avantgardistischen Exemplare wie "Wissenswertes über Erlangen" von Foyer des Arts oder "Da Da Da" von Trio.

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