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"Das ist voll peinlich"

Wincent Weiss gesteht: Seine Familie schämte sich für seine Depressionen

  • Aktualisiert: 10.06.2024
  • 13:48 Uhr
  • teleschau
Wincent Weiss spricht ungewohnt offen über sein Privatleben.
Wincent Weiss spricht ungewohnt offen über sein Privatleben.© 2023 Getty Images/Gerald Matzka

Innerhalb weniger Jahre wurde Wincent Weiss (31) zum Superstar der deutschen Pop-Szene. Aber der Erfolg hatte auch Schattenseiten. Wincent rutschte in die Depression. Der Sänger steht öffentlich dazu. Damit hatten andere Schwierigkeiten, wie Wincent jetzt verriet. Darunter sogar seine Großeltern.

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Im September 2015 veröffentlichte Wincent Weiss seine erste Single ("Regenbogen"). Danach ging es raketengleich in den Popstar-Himmel. 2018 erhielt er den Echo als "Newcomer National", seine Singles und Alben waren laufend in den Charts, er bei TV-Projekten wie "The Voice Kids" und "Sing meinen Song". Wincent war ganz oben - innerlich aber ganz unten. 2021 machte er öffentlich, dass er schon 2019 an Depressionen litt.

Er stand zu der Krankheit, die längst zur Volkskrankheit geworden ist. Anderen fiel das schwer, wie Wincent jetzt im RTL-Interview offenbarte. Darunter waren sogar seine Großeltern: "Die sagten: 'Warum redest du darüber? Das ist voll peinlich für die Familie.'"

"Die schlimmste Zeit war die, als ich alleine zu Hause war"

Wincent konnte das nicht verstehen. "Ich musste meiner eigenen Familie erklären, dass das leider was ganz Normales ist und man darüber reden darf." Wenn es nach ihm geht, muss man sogar darüber reden. Er will jungen Menschen Mut machen, indem er offen über die Probleme redet, die er damals hatte.

Nach außen wirkte der "The Voice Kids"-Coach (seit 2021) als neuer Strahlemann des Pop, als Traumschwiegersohn, als unbeschwerter frischer Wind in der Szene. Drinnen sah es zunehmend düsterer aus. "Als es bei mir akut wurde, war ich 350 Tage im Jahr nicht zu Hause. An den Tagen ging es eigentlich. Die schlimmste Zeit war die, als ich alleine zu Hause war", verriet Wincent Weiss im NDR-Podcast "Raus aus der Depression".

Im RTL-Interview am Rande der Filmfestspiele in Cannes erklärte er, wie er sich damals fühlte: "Wenn ich nach Hause in die Wohnung gekommen bin, habe ich mich zwei Tage nicht bewegt, habe nichts gegessen, nichts getrunken, nicht geduscht, weil ich einfach regungslos im Bett lag." Er habe nur "darauf gewartet, dass ich wieder arbeiten kann, damit ich nicht mit mir alleine zu Hause diese schreckliche Zeit überstehen muss."

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Wincent Weiss war ein "regungsloses Wrack"

Er sei ein "regungsloses Wrack" gewesen, sagte Wincent im Interview: Letztlich bemerkte seine Mutter damals, dass etwas nicht stimmte. Er öffnete sich und machte eine Therapie. Und musste - auch in der eigenen Familie - erfahren, dass Depression immer noch ein Tabuthema war.

Aber Schweigen oder sich verstellen, ist nicht seine Sache: "Ich bin halt ich und ich möchte alles, was ich mache, was mich bewegt, nach außen widerspiegeln. Nur so bin ich erfolgreich geworden, dass ich authentisch bin."

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