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Vor seinem 80. Geburtstag

Gerhard Schröder bereut keine politische Entscheidung in seiner Zeit als Kanzler

  • Veröffentlicht: 26.03.2024
  • 05:10 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Gerhard Schröder (SPD) war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler.
Gerhard Schröder (SPD) war von 1998 bis 2005 Bundeskanzler.© Michael Kappeler/dpa

Er hat den Irak-Krieg abgelehnt, die Reform-Agenda 2010 vorangetrieben und trotz des Angriffskriegs seinem Freund Putin die Treue gehalten. Größere Fehler sieht Schröder kurz vor seinem 80. Geburtstag in seinem politischen Leben nicht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Altkanzler Gerhard Schröder wird 80.

  • Er verrät, dass er keine wichtige Entscheidung, die er in seiner aktiven Zeit getroffen hat, bereut. 

  • Schröder nannte als wichtigste Entscheidungen seiner Amtszeit die Entsendung der Bundeswehr nach Afghanistan, sein Nein zur Beteiligung am Irak-Krieg und die Sozial- und Wirtschaftsreformen der Agenda 2010.

Fast zwei Jahrzehnte nach dem Ende seiner politischen Laufbahn bereut Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) keine wichtige Entscheidung, die er in seiner aktiven Zeit getroffen hat. "Mir fällt zurzeit keine ein, muss ich sagen, keine von Bedeutung, die ich so nicht wieder treffen würde", sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur (dpa) kurz vor seinem 80. Geburtstag. Allerdings fügte er hinzu:

Den einen oder anderen richtig beleidigt zu haben in der politischen Auseinandersetzung, dafür entschuldige ich mich gerne. Aber so schlimm war es ja auch nicht.

Gerhard Schröder, Altkanzler

Schröder nannte als wichtigste Entscheidungen seiner Amtszeit die Entsendung der Bundeswehr nach Afghanistan, sein Nein zur Beteiligung am Irak-Krieg und die Sozial- und Wirtschaftsreformen der Agenda 2010.

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Schröder hält an Freundschaft zu Putin fest

Außerdem stehe der 79-Jährige auch weiter dazu, dass er kurz nach seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 als Lobbyist bei russischen Energieunternehmen eingestiegen ist. "Das ist meine Sache, und ich habe immer darauf geachtet, dass das, was ich im Beruflichen tue - ich bin Anwalt und bin natürlich auch mit Wirtschaftspolitik vertraut - im Einklang mit internationalem und deutschem Recht ist. Und das ist so und das bleibt so."

Schröder pflegt seit seiner Amtszeit als Bundeskanzler eine Freundschaft zu Putin und ist auch heute noch für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee tätig. Obwohl er den russischen Angriff auf die Ukraine als Fehler bezeichnet hat, hält er dennoch an seiner Freundschaft zu Putin fest. Dies führte dazu, dass ihn die SPD-Spitze ausgrenzt, jedoch ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn gescheitert ist.

Im Video: Nach gescheiterten Parteiausschlussverfahren würdigt die SPD Gerhard Schröder

Nach gescheiterten Parteiausschlussverfahren würdigt die SPD Gerhard Schröder

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Der Altkanzler ist bereits seit 1963 SPD-Mitglied 

Der Altkanzler fühlt sich weiterhin heimisch in seiner Partei, der er seit 61 Jahren angehört. 1963 sei er SPD-Mitglied geworden "als jemand, der ja auch nicht gerade in glänzenden Verhältnissen groß geworden ist, später dann doch sehr viel stärker aus historischen und politischen Gründen", sagte er der dpa. "Ich will jetzt nicht über das Ende des Lebens reden, aber solange man mich lässt, bleibe ich Sozialdemokrat."

Heutzutage wünscht er sich von seiner Partei, dass sie sich wieder auf ihre Anti-Kriegs-Traditionen besinnt und sich bemüht, zu einer friedlichen Lösung in der Ukraine beizutragen. Er hofft, dass die SPD und Bundeskanzler Olaf Scholz dieser Verantwortung gerecht werden.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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