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Aktivurlaub

Mit dem Fahrrad durch Deutschland: So planst du deine Radtour

  • Veröffentlicht: 18.06.2024
  • 05:00 Uhr
  • Lisa Millinger
Ein Besucher fährt bei sommerlichem Wetter mit seinem Fahrrad durch den Naturschutzpark Lüneburger Heide.
Ein Besucher fährt bei sommerlichem Wetter mit seinem Fahrrad durch den Naturschutzpark Lüneburger Heide.© Philipp Schulze/dpa

Frische Luft, Bewegung und gleichzeitig die Landschaft auf eine eindrucksvolle Weise erleben – das sind nur einige gute Gründe, eine Fahrradtour zu machen. Doch was gibt es zu beachten und wie organisierst du die Tour am besten?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bevor du deine erste längere Tour startest, beginne zuerst mit einer ein bis zwei Tages-Tour. Danach kannst du dann entscheiden, wie deine körperliche Fitness ist.

  • Durchschnittlich fahren die Deutschen mit dem Rad etwa eine Geschwindigkeit von 21 km/h. Wenn du ein Rennrad hast, bist du eher schneller unterwegs.

  • Rund 80 Prozent der Deutschen besitzen zumindest ein Fahrrad, in 30 Prozent der Haushalte sind mehr als drei Fahrräder im Haushalt. So kommt Deutschland auf etwa 80 Millionen Fahrräder.

Inhalt

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Etappen-Planung: Wie viele Kilometer schaffst du am Tag?

Wenn du das erste Mal eine Fahrradtour machst und sonst maximal Strecken in der Stadt zurücklegst, dann plane am besten eine kürzere Tour mit ausreichend Pause zwischen den Etappen. Es wird dabei empfohlen, die längste Etappe auf den zweiten Tag zu legen. Für die dritte und vierte Etappe wähle am besten einen kürzeren Abschnitt, denn erfahrungsgemäß lässt dann die Kondition etwas nach.

Es ist auch abhängig von deiner Kondition, dem Fahrrad, Wetter und der Beschaffenheit der Strecke, wie viele Kilometer du pro Tag schaffst. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 21 km/h, daher kann man als Richtwert grundsätzlich sagen:

  • bis 50 Kilometer: für Anfänger:innen
  • 50 bis 80 Kilometer für Fahrer:innen mit guter Kondition
  • 80 bis 120 Kilometer: für erfahrene Radfahrer:innen

Im Video: Die besten Gadgets fürs Fahrrad

Was ist besser: Rennrad oder Citybike?

Natürlich ist das abhängig von den persönlichen Präferenzen und von dem, was man zu Hause hat. Mountainbikes, Crossbikes, Trekkingbikes und Rennräder eignen sich alle recht gut für längere Strecken, während Citybikes sich im Alltag und für kurze Strecken gut einsetzen lassen. Dennoch spricht nichts dagegen, auch einmal eine kürzere Fahrradtour mit einem Citybike anzugehen.

Bei langen Strecken ist es vor allem wichtig, dass das Rad robust und stabil ist, einen komfortablen Sitz hat, Befestigungssysteme für Taschen/Getränk aufweist, ein geringes Eigengewicht hat und sich für Straße und Gelände eignet.

Für lange Strecken eignen sich demnach folgende Radtypen:

  • Mountainbike: geeignet für unwegsames Gelände, hügelig
  • Trekkingbike: Asphaltstraßen und befestigte Wege, flacheres Gelände
  • Crossbike: Asphaltstraßen und befestigte Wege, hügelig
  • Rennrad: befestige Wege
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Fahrradwege in Deutschland

Radfahren in Deutschland - Eine Auswahl der schönsten Strecken
Radfahren in Deutschland - Eine Auswahl der schönsten Strecken© Galileo

Deutschland hat mit einer Gesamtstrecke von 100.000 km eine breite Variation an Fahrradwegen zu bieten. Egal ob lang oder kurz, anspruchsvoll oder einfach, in Nord oder Süd. Die meisten langen Radwege laufen entlang eines Flusses, wie beispielsweise der Elb- oder Rheinradweg. Auch an der Ostsee kann man entlang fahren, an dem Ostseeküstenradweg. Einge der Fernradwege gehen durch mehrere Länder, wie beispielsweise der Moselradweg (Frankreich und Deutschland). Wir haben hier für dich eine kleine Auswahl zusammengestellt. 

Schöne Fahrradwege durch Deutschland

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In Gmund am Tegernsee kannst du einen Rundweg entlang fahren. Dieser ist etwa 50 Kilometer lang und zwischendrin kannst du dich auch im See erfrischen.
© picture alliance / dpa

In Gmund am Tegernsee kannst du einen Rundweg entlang fahren. Dieser ist etwa 50 Kilometer lang und zwischendrin kannst du dich auch im See erfrischen.

56 Kilometer ist der Rundweg um den Chiemsee lang. Das schaffst du in etwa drei Stunden, wenn du gemütlich fährst. 
© picture alliance / Westend61

56 Kilometer ist der Rundweg um den Chiemsee lang. Das schaffst du in etwa drei Stunden, wenn du gemütlich fährst. 

An der Isar entlang kannst du bis Buchenhain fahren. Dafür einfach immer der Nase (und dem Fluss) nach.
© Imago Images / Wolfgang Maria Weber

An der Isar entlang kannst du bis Buchenhain fahren. Dafür einfach immer der Nase (und dem Fluss) nach.

Ab dem Fährenanleger Finkenwerder in Hamburg kannst du ebenfalls einen Rundweg fahren. Dieser ist 24 Kilometer lang und somit in zwei Stunden leicht machbar.
© Imago Images / Johannes Koziol

Ab dem Fährenanleger Finkenwerder in Hamburg kannst du ebenfalls einen Rundweg fahren. Dieser ist 24 Kilometer lang und somit in zwei Stunden leicht machbar.

Alle, die sich für Märchen interessieren, sind beim Hessischen Fernradweg richtig: Du triffst entlang der Strecke immer wieder auf die Spuren von märchenhaften Erzählungen wie Dornröschen und Frau Holle. 
© picture alliance / Artcolor

Alle, die sich für Märchen interessieren, sind beim Hessischen Fernradweg richtig: Du triffst entlang der Strecke immer wieder auf die Spuren von märchenhaften Erzählungen wie Dornröschen und Frau Holle. 

Der Elbradweg startet bereits in Prag. Von dort kannst du über Dresden und Hamburg bis rauf nach Cuxhafen ans Meer fahren.
© picture alliance / imageBROKER

Der Elbradweg startet bereits in Prag. Von dort kannst du über Dresden und Hamburg bis rauf nach Cuxhafen ans Meer fahren.

Fahrradwerkzeug, Navi und Co: Das sollte nicht fehlen

Reiseapotheke und Proviant sind vor allem für das Radfahren an sich einige Dinge besonders wichtig:

🚴‍♂️ Mini-Fahrradwerkzeug (Multitool), Schraubenzieher, Inbusschlüssel: Für kleinere Reparaturen am Weg

🚴‍♂️ Flickzeug: Wenn dein Fahrrad auf dem Weg einen Platten bekommt

🚴‍♂️ Luftpumpe: Falls die Luft in deinen Reifen weniger wird, ist es immer gut, schnell eine Pumpe zur Hand zu haben

🚴‍♂️ GPS/Handy-Halterung: Um dein Handy nicht bei jeder Kreuzung aus dem Rucksack kramen zu müssen

🚴‍♂️ Halterung für die Trinkflasche: Damit du deine Trinkflasche immer griffbereit hast

🚴‍♂️ Schloss, Licht und Klingel: Basics, die für die Sicherheit beim Radfahren sorgen

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Apropos Navigation: Das sind die besten Apps

Es gibt zwei Kategorien, die man unterscheiden kann: Es gibt GPS-Fahrradcomputer (ähnlich zum eingebauten Navi im Auto) und dann gibt es Apps fürs Smartphone. Die GPS-Fahrradcomputer sind gut gegen Wasser und Stöße geschützt. Auf dem Display lassen sich vor allem Informationen zu Höhenunterschied, Geschwindkeit und Trittfrequenz ablesen, Einige dieser Geräte können auch navigieren. Das ist aber nicht ihr Hauptjob – und das merkt man auch. Daher eignet sich für Amateur:innen auf jeden Fall eine App fürs Smartphone.

Dabei ist auch eine Halterung für das Handy vorteilhaft, damit man das Handy nicht bei jeder Navigation aus dem Rucksack holen muss. Apps, die sich beispielsweise ganz gut eignen, sind:

  1. Komoot: Auf Platz 1 der meist genutzen Outdoor-Navi Apps steht Komoot. Die Basis-Funktionen der App sind kostenlos, die Premium-Version mit Offlinekartenfunktion gibt es für 30 € pro Jahr. Es gibt viele schon angelegte Touren von der Community, auch selbst lassen sich einfach Routen erstellen.
  2. maps.me: Maps.me ist eine Navigationsapp, die offline genutzt werden kann. Das bedeutet, dass man Karten und Routen herunterladen kann, um sie ohne Internetverbindung zu nutzen. Diese App ist besonders praktisch für Fahrradtouren in abgelegene Gebiete oder in Länder mit begrenzter Netzabdeckung.
  3. Locus Map: Locus Map eignet sich nicht nur  für Fahrradtouren, sondern auch für andere Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Geocachint. Sie bietet umfangreiche Kartenoptionen und Funktionen wie GPS-Tracking und Wegpunkte. Mit Locus Map kann man seine Fahrradtouren genau planen und verfolgen.

Bremsen, Lichter, Kette: Das solltest du vor dem Losfahren überprüfen

Vor den Start solltest du dein Fahrrad auf jeden Fall gründlich überprüfen. Die wichtigsten Komponenten für deine Sicherheit im Straßenverkehr sind dabei:

Bremsen: Bei den Belägen auf den Bremsschuhen solltest du darauf achten, dass diese noch dick genug sind. Sind keine Quadrillen mehr zu erkennen, solltest du sie austauschen.

Schaltung: Hakt es bei einer Nabenschaltung, können auch Laien meist mit Stellschrauben am Schalthebel für Abhilfe sorgen.

Beleuchtung: Bei Fahrten in der Dunkelheit ist eine Lichtanlage mit Vorder- und Rücklicht notwendig. Das dürfen auch Leuchten zum Anstecken sein. Hier ist zu prüfen, ob Batterien oder Akkus noch voll sind.

Reifendruck: Der Höchstwert des Reifendrucks steht meist auf der Seite des Reifens. Mit einem gut aufgepumpten Reifen rollt das Rad spürbar leichter und Pannenschutzreifen erhalten dadurch ihre Schutzfunktion.

Kette: Vor allem die Kette wird bei längeren Touren strapaziert und sollte daher regelmäßig gereinigt und geölt werden. Du kannst deine Kette mit einem speziellen Fahrradöl ölen, aber auch günstigeres Motoröl für das Auto tut seinen Zweck. Achte dabei darauf, dass kein Öl auf den Boden tropft. Überschüssiges Öl kannst du mit einem Lappen abwischen.

Sattelhöhe: Wenn die Pedale auf dem tiefsten Punkt stehen, soll die Ferse mit leicht durchgestrecktem Bein die Pedale erreichen.

Rahmen: Schrauben überprüfen und gegebenenfalls festziehen. Achte dabei besonders auf die Schrauben von Sattel und Lenker.

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Klapphelm und Hilfsmotor: Wir testen die neuesten Fahrradgadgets!

Es geht los: Anreise und Übernachtung planen

Start- und Endpunkt der Reise sind oft nicht der Gleiche, wenn man nicht gerade eine Runde fährt. Daher eignet sich für die Anreise beispielsweise Zug oder Bus. Wenn man mit dem Regionalverkehr fährt, muss man zumeist auch gar keinen Stellplatz reservieren, anders schaut es bei den Schnellzügen aus. Wenn du also mit dem ICE fährst, dann reserviere rechtzeitig und vergiss nicht, ein Ticket für dein Rad zu kaufen.

Auch bei den meisten Fernbus-Unternehmen kann man Räder mitnehmen, dafür sollte man sich, um sicherzugehen, vorher bei den unterschiedlichen Anbietern erkundigen. Für E-Bikes mit einem Gewicht von über 20 Kilogramm gibt es außerdem öfters Sonderregelungen.

Buche deine Unterkünfte am besten schon vorab und informiere dich, ob es eine Abstellmöglichkeit für dein Rad gibt. Unterkünfte entlang beliebter Radwege sind oft schnell ausgebucht und Wildcampen ist in Deutschland nicht erlaubt. Wenn du deine Etappen spontan planst, dann sei auf jeden Fall mental darauf vorbereitet, dass du eventuell etwas länger nach einer Unterkunft suchst.

Die häufigsten Fragen zu Fahrradtouren

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