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Mythologie

Elfen: Das hat es mit den Naturgeistern und Fantasy-Helden auf sich

  • Veröffentlicht: 04.04.2024
  • 17:29 Uhr
  • Nicola Schiller
Die Ursprünge des Elfen-Mythos reichen tief in die Mythologie und Geschichte verschiedener Kulturen, wobei jede ihre eigenen Vorstellungen von den magischen Wesen hat.
Die Ursprünge des Elfen-Mythos reichen tief in die Mythologie und Geschichte verschiedener Kulturen, wobei jede ihre eigenen Vorstellungen von den magischen Wesen hat.© kharchenkoirina - stock.adobe.com

Wir kennen Elfen aus Filmen, Büchern und Spielen als geheimnisvolle und zauberhafte Wesen. Vom heldenhaften Legolas aus der Herr der Ringe über Tinkerbell, die freche Freundin Peter Pans bis hin zu Harry Potters treuem Hauselfen Dobby. Aber woher kommt der Mythos eigentlich?

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Das Wichtigste zum Thema Elfen

  • Elfen sind Fabelwesen, die in verschiedenen Kulturen und Folkloren vorkommen. Je nach Mythologie kann ihr Aussehen, ihre Absichten, Eigenschaften und Kräfte variieren. 

  • Meist werden sie jedoch als schöne, anmutige Kreaturen mit übernatürlichen Fähigkeiten beschrieben und sind eng mit der Natur verbunden.

  • Es gibt nicht nur gute und hilfsbereite Elfen in Literatur und Filmen, sondern auch zwielichtige oder sogar bösartige Exemplare.

Was sind Elfen

Elfen sind mythologische Wesen, die in verschiedenen Kulturen und Folkloren vorkommen. Je nach Kulturkreis können Aussehen, Charaktereigenschaften und Kräfte unterschiedlich ausfallen. Meist werden sie jedoch als schöne, anmutige Kreaturen mit übernatürlichen Fähigkeiten beschrieben. Elfen sind außerdem eng mit der Natur verbunden und leben meist an versteckten Orten wie Wäldern, Hügeln oder unterirdischen Höhlen.

Man geht heute davon aus, dass "Elf" erst als eine Art Überbegriff verschiedener Wesen angesehen wurde. Über die Jahre zeichneten sich dann einzelne Gruppen wie Kobolde, Feen, Trolle und so weiter ab. 

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Mythos Elfen: Ursprünge gehen auf nordische Göttersagen zurück

💬Die Wurzeln des Wortes Elf gehen auf die germanische Sprache zurück: Auf den britischen Inseln heißt es "ælf", auf althochdeutsch "alb", nordische Völker nannten die Wesen "álfr".

📖 Ihren Ursprung haben Elfen in der nordischen Mythologie. Eine der wichtigsten Quellen altnordischer Mythen ist die "Edda", ein Sammelband nordischer Gedichte und Sagen.

🧝‍♂️ Auch in der Edda werden Elfen allgemein als übernatürliche, gottähnliche Wesen dargestellt und stehen in enger Verbindung zu den Naturgeistern.

🆚 Gut vs. Böse: Ähnlich zur christlichen Vorstellung von Engeln und Dämonen wird in der nordischen Mythologie zwischen den anmutigen Licht- und den unansehnlichen Dunkelelfen unterschieden.

👼 Wie der Name schon sagt, sind die Lichtelfen ein fröhliches und positives Volk. Ihre Schönheit überstrahlt die Sonne, sie werden mit Fruchtbarkeit assoziiert und wohnen im Himmel.

😈 Die Dunkelelfen werden hingegen meist mit düsteren Eigenschaften in Verbindung gebracht. Sie sollen unter der Erde wohnen und dunkler als Pech sein. 

👑 Legenden besagen, dass der norwegische König Olaf Gudrødsson nach seinem Ableben als Elf "Olaf Geirstad-Alf" verehrt worden sein soll. Laut altem, nordischen Glauben soll ein Mensch also nach dem Tod zum Elf werden können.

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Elfen im Mittelalter

Heute neigen wir dazu, Elfen als liebliche Lichtgestalten zu betrachten. Doch das war noch nicht immer so. Im Mittelalter wurden Elfen oft mit zwielichtigen Absichten in Verbindung gebracht.

Zu der Zeit dominierte der Glaube, dass sie als Dämonen und Seelen verstorbener Menschen auf der Erde sind um den Menschen Schaden zuzufügen: Sie spielen Streiche, verbreiten Krankheiten und können sogar Kinder entführen.

Diese Vorstellung könnte zum Ursprung der schelmischen und frechen Charaktereigenschaften geführt haben, die wir heute eher mit Feen assoziieren.

Bösartige Elfen: Der Erlkönig

🧚‍♂️ Die europäische Folklore steckt voller faszinierender Fabelwesen, von gutmütigen bis zu gruseligen Gestalten. Darunter gibt es einige Wesen, wie zum Beispiel den Krampus, die unartige Kinder erschrecken und belehren sollen.

🧚‍♂️ Einer der weniger bekannten, aber dennoch faszinierenden Charaktere dieser Folkloren ist der Erlkönig. Ein mysteriöses, bösartiges Wesen, das Kinder in den Tiefen der Wälder und auf abgelegenen Pfaden verschwinden lässt.

🧚‍♂️ "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind...". Goethes Erlkönig kennen wir alle noch aus unserer Schulzeit. In der Geschichte reitet ein Vater auf einem Pferd durch den Wald, während sein Sohn ihn ängstlich umklammert. Der Junge glaubt, die geisterhafte Figur des Erlkönigs zu sehen, der ihn mit verführerischen Versprechungen in sein Reich holen will. Der Vater versucht, seinen Sohn zu beruhigen, indem er die Erscheinung als bloße Halluzination oder Fiebertraum abtut. Doch der Erlkönig wird immer bedrohlicher, und der Sohn gerät in Panik. Zuhause angekommen, ist das Kind tot.

🧚‍♂️ Aber was hat die Ballade mit Elfen zu tun? Ganz einfach: In den dänischen Originalgeschichten, die Goethe und anderen Schriftstellern als Inspiration gedient haben soll, heißt es "ellekonge", was auf deutsch eigentlich mit "Elfenkönig" übersetzt wird. Man geht heute davon aus, dass es sich schlicht und einfach um einen Übersetzungsfehler handelt.

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Was haben Elfen mit Albträumen zu tun?

Auch wenn Elfen heutzutage in den meisten Fällen als freundliche und hilfsbereite Wesen dargestellt werden, sind ihre negativen Eigenschaften bis heute in unserem Sprachgebrauch verankert. Allerdings in leicht abgewandelter Form.

Alte Geschichten besagen, dass der sogenannte Nachtalb (Alb ist ein altgermanisches Wort für Elf) oder Nachtmahr in die Häuser von Schlafenden eindringt, sich auf ihre Brust legt und so Albträume und Atemnot verursacht.

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Legolas, Elrond und Co.: Elfen bei Tolkien

🧝‍♂️ Im Laufe der Zeit haben sich die Vorstellungen von Elfen weiterentwickelt. Heute sind sie ein großer Teil verschiedenster literarischer Werke, Filme und Popkulturen.

🧝‍♂️ Auch in J.R.R Tolkiens "Herr der Ringe" spielen die Elben eine wichtige Rolle. Warum das Volk in dieser Fantasy Welt nicht als Elfen bezeichnet wird, hat einen Grund. Angeblich war das ein persönlicher Wunsch von Tolkien. Er soll nicht gewollt haben, dass seine ehrenhaften Helden mit geflügelten Feen in Verbindung gebracht werden.

🧝‍♂️ Für Tolkien sind Elfen eine verbesserte, nahezu perfekte Form des Menschen. Egal ob Emotionen, Kampf- oder Kunstfähigkeiten: Sie beherrschen alles auf einem extrem hohen Level.

🧝‍♂️ Trotzdem können auch Tolkiens Elfen sowohl gut, als auch böse sein. Der Elb Feanor aus seinem Roman "Das Silmarillion" gehört beispielsweise zu den schlimmsten Fantasy-Bösewichtern überhaupt, während Legolas und Elrond aus "Der Herr der Ringe" durch und durch gut sind.

🧝‍♂️ Tolkiens heldenhafte Elfen stießen seit den 70er-Jahren auf große Beliebtheit. Seitdem tauchen diese Varianten der menschengroßen Elfen-Helden immer wieder in Geschichten, Film und Fernsehen auf.

Häufige Fragen zu Elfen

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