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Webspinnen

Springspinnen: Darf man sich die süßen Tiere als Haustier halten?

  • Aktualisiert: 16.06.2024
  • 05:39 Uhr
  • Claudia Frickel
Mit ihren Kulleraugen sehen Springspinnen putzig aus.
Mit ihren Kulleraugen sehen Springspinnen putzig aus.© picture alliance / Zoonar

Ihren riesigen schwarzen Augen verdanken Springspinnen ihren Ruhm im Internet - und das, obwohl Spinnen eigentlich eher unbeliebt sind. Was an diesen Tieren so besonders ist und warum sie sogar tanzen können.

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Springspinnen: Das Wichtigste in Kürze

  • Springspinnen gehören zur Ordnung der Webspinnen, ebenso wie Kreuzspinnen, Bananenspinnen oder Wespenspinnen

  • Ihren Namen verdanken die Spinnen ihrer Jagdstrategie: Sie bauen keine Netze, sondern lauern ihrer Beute auf. Dann springen sie mit einem exakt berechneten Satz auf ihre Opfer.

  • Besonders auffällig sind die bis zu acht Augen von Springspinnen. Zwei große Hauptaugen sitzen vorn gerichtet am Kopf. Dazu kommen weitere Spinnenaugen vorn und an den Seiten.

  • Die Spinnen bringen noch mehr spezielle Eigenschaften mit: Sie sind oft bunt und auffällig gefärbt, führen Balztänze auf und seilen sich an einem Faden ab.

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Die wichtigsten Fakten zu Springspinnen

Hier findest du die wichtigsten Infos zur Springspinne im Steckbrief.
Hier findest du die wichtigsten Infos zur Springspinne im Steckbrief. © Galileo

Die Springspinne im Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Salticidae

Ordnung: Webspinnen

Lebensraum: weltweit

Größe: ein Millimeter bis 2,5 Zentimeter

Farbe: je nach Art schwarz, mit weißen, grauen, beigen, roten oder blauen Musterungen

Lebenserwartung: bis 2 Jahre

Nahrung: Insekten wie Schaben, Fliegen, Käfer, Mücken, Schmetterlinge

Feinde: Vögel, Reptilien, Amphibien wie Frösche

Verhalten: tagaktiv

Aktueller Bestand: nicht bekannt, nicht bedroht

Eine der bekanntesten Springspinnen ist Phidippus regius.
Eine der bekanntesten Springspinnen ist Phidippus regius.© IMAGO/Wirestock

Im Video: Alles was du über Spinnen wissen solltest

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Was sind Springspinnen?

🗺 Springspinnen krabbeln weltweit herum - in mehr als 6.000 Arten und 600 Gattungen. Das macht die Tiere zur größten Familie innerhalb aller Spinnen. Besonders oft finden sie sich in tropischen Gebieten.

🕷 Einige Arten sind in Deutschland daheim. Unter anderem wohnen bei uns Zebra-Springspinnen oder Gekrümmte Springspinnen.

👀 Spinnen gehören nicht unbedingt zu den beliebtesten Tieren. Doch Springspinnen sind eine Ausnahme - wahrscheinlich, weil sie mit ihren großen Augen und kurzen Beinen niedlich ausschauen. Sie werden vielfach als Haustiere gehalten, vor allem die Art Phidippus regius, die aus dem Süden der USA stammt.

🎞 Bei TikTok und YouTube finden sich unzählige Videos mit den haarigen Tieren - mit millionenfachen Abrufen.

📽 Einen Boom ausgelöst haben 2017 außerdem die animierten YouTube-Kurzfilme "Lucas the spider": Sie zeigten die Abenteuer einer süßen Springspinne. 3,7 Millionen Abonnent:innen hat der Kanal lucasthespider immer noch.

Bildergalerie: Die bekanntesten Springspinnen-Arten

Zebraspringspinnen wie diese Mauer-Zebraspringspinne kommen auch bei uns vor. Die Tiere sind schwarz-weiß gefärbt und werden bis sieben Millimeter groß.
Zebraspringspinnen wie diese Mauer-Zebraspringspinne kommen auch bei uns vor. Die Tiere sind schwarz-weiß gefärbt und werden bis sieben Millimeter groß.© IMAGO/blickwinkel
Makroaufnahme einer Phidippus regius auf einem Blatt. Diese Springspinne wird bei uns oft in Terrarien gehalten.
Makroaufnahme einer Phidippus regius auf einem Blatt. Diese Springspinne wird bei uns oft in Terrarien gehalten.© IMAGO/Pond5 Images
Gekrümmte Springspinnen werden höchstens sieben Millimeter groß. Sie hopsen auf Gräsern und Blättern in Wiesen umher - unter anderem in Süddeutschland.
Gekrümmte Springspinnen werden höchstens sieben Millimeter groß. Sie hopsen auf Gräsern und Blättern in Wiesen umher - unter anderem in Süddeutschland.© IMAGO/Zoonar
Wollige Mauer-Springspinnen sind mit höchstens fünf Millimetern Größe viel kleiner als ein Fingernagel. In Mitteleuropa kommen die Winzlinge häufig vor - vor allem an Wänden und Mauern.
Wollige Mauer-Springspinnen sind mit höchstens fünf Millimetern Größe viel kleiner als ein Fingernagel. In Mitteleuropa kommen die Winzlinge häufig vor - vor allem an Wänden und Mauern.© IMAGO/blickwinkel
Zebraspringspinnen wie diese Mauer-Zebraspringspinne kommen auch bei uns vor. Die Tiere sind schwarz-weiß gefärbt und werden bis sieben Millimeter groß.
Makroaufnahme einer Phidippus regius auf einem Blatt. Diese Springspinne wird bei uns oft in Terrarien gehalten.
Gekrümmte Springspinnen werden höchstens sieben Millimeter groß. Sie hopsen auf Gräsern und Blättern in Wiesen umher - unter anderem in Süddeutschland.
Wollige Mauer-Springspinnen sind mit höchstens fünf Millimetern Größe viel kleiner als ein Fingernagel. In Mitteleuropa kommen die Winzlinge häufig vor - vor allem an Wänden und Mauern.
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Wie Springspinnen aussehen und was ihre Augen besonders macht

🕷 Die unterschiedlichen Arten von Springspinnen besitzen alle einen nahezu rechteckiges Gesicht und relativ kurze Beine. Die vorderen vier sind länger als die hinteren.   

📏 Die Körper können zwischen 1 und 25 Millimetern messen. Zum Vergleich: Damit liegen ihre Längen zwischen der Größe einer Blattlaus und zweieinhalb Tasten auf einer Tastatur.

🖌 Viele der haarigen Spinnen sind bunt gefärbt. Vor allem die Männchen können in Teilen rot, beige-schwarz oder gelblich aussehen. Die Beißklauen schillern ebenfalls oft farbenfroh, etwa grünlich-violett.

Eine Makroaufnahme zeigt die Hauptaugen und zwei der Nebenaugen einer Zebra-Springspinne.
Eine Makroaufnahme zeigt die Hauptaugen und zwei der Nebenaugen einer Zebra-Springspinne.© imago images/blickwinkel

Die ungewöhnlichen Augen der Springspinnen: Wie die Tiere die Welt sehen

👁 Das auffälligste Merkmal der Spinnen sind ihre nach vorn gerichteten Hauptaugen, die im Verhältnis zum Kopf riesig wirken. Mit ihnen scheinen die Tiere ihre Umgebung aufmerksam zu betrachten.

🟢 Damit sehen die Tiere ungewöhnlich gut - scharf, dreidimensional und sogar Farben im Grün-, Rot- und UV-Bereich.

🔍 Das ist eine Besonderheit, denn die Achtbeiner haben anders als etwa Menschen nur zwei Fotorezeptor-Typen - und können damit eigentlich keine Farben wahrnehmen. Doch offenbar nutzen die Tiere einen Filter, der wie ein weiterer Fotorezeptor wirkt.

🔬 Im Verhältnis zur Körpergröße erreichen Springspinnen beim Sehen eine höhere Auflösung als alle anderen Tiere. Das hat eine Studie der Universität Pittsburgh ergeben.

👀 Zwei Nebenaugen über den Hauptaugen sowie vier seitliche Augen sorgen dafür, dass die Tiere auch nach hinten und zur Seite blicken können.

Eine Springspinne mit ihrer Beute, einer Fliege.
Eine Springspinne mit ihrer Beute, einer Fliege.© IMAGO/Cavan Images
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Springspinnen: Das jagen und fressen sie

🕸 Springspinnen bauen anders als viele andere Spinnen keine Spinnennetze, in denen sich ihre Beute verfängt. Stattdessen schleichen sie sich an ihre Opfer heran. Dank kleiner Härchen an den Beinen krabbeln sie glatte Wände entlang.

🩸 Die letzten Zentimeter überwinden die Spinnen mit einem Hüpfer. Dazu stoßen sie sich mit ihren Hinterbeinen ab. Sie nutzen aber keine Muskelkraft, sondern können ihr Blut blitzschnell zusammenziehen und wieder ausdehnen.

📍 Ihre exakt berechneten Sprünge nutzen die Tiere ebenso, um Gefahren zu entgehen. Im Gegensatz zu anderen hüpfenden Tieren wie Grashüpfern oder Flöhen können Springspinnen dank ihres ausgezeichneten Sehsinns genau planen, wo sie landen.

🦷 Mit den Vorderbeinen packen die Spinnen das Opfer und beißen es mit den Giftklauen.

🧶 Auch Springspinnen erzeugen Spinnenseide. Daraus entsteht aber kein Netz, sondern ein Faden, mit dem sie sich absichern, bevor sie springen. Wenn sie ihre Opfer verfehlen, können sie sich so wieder nach oben ziehen.

🪰 Abgesehen haben es die Spinnen auf alle möglichen Insekten, so wie Fliegen, Mücken oder Käfer. Größere Arten fressen sogar Eidechsen oder Frösche.

Hier springt eine Springspinne

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Haltung von Springspinnen: Das musst du wissen

  • Wenn du eine Springspinne als Haustier halten willst, eignet sich Phidippus regius besonders gut. Je nach ihrer Herkunft tragen die Tiere einen Zusatz im Namen, etwa Bahamas oder Florida - und sind anders gefärbt. 
  • Die Achtbeiner sind meist Einzelgänger, halte sie darum lieber allein. Menschen beißen sie übrigens sehr selten. Wenn doch, dann ist das Gift nicht gefährlich.
  • Achte darauf, dass das Terrarium für die Spinne besonders hoch ist. Es eignen sich etwa Behälter mit Maßen wie 20 × 20 × 30 Zentimetern.
  • Springspinnen steigen gern hoch und halten sich häufig im oberen Bereich auf. Achte darum auf Klettermöglichkeiten und Verstecke. 
  • Diese Springspinne lebt in der Natur in sehr warmen Regionen. Die Temperatur im Terrarium sollte darum mindestens 25, besser aber 28 bis 30° Celsius betragen.
  • Die tagaktiven Tiere benötigen eine helle Beleuchtung, damit sie ihre Beute jagen können. 
  • Füttere die Spinnen dreimal pro Woche mit kleinen Insekten und stelle jederzeit Wasser für sie bereit.

Im Video: Der Balztanz einer Pfauen-Springspinne

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Tänze und bunte Farben: Wie sich Springspinnen fortpflanzen

💃 Erwachsene Springspinnen-Männchen sind oft besonders auffällig gefärbt, um Eindruck bei den Weibchen zu schinden. Um deren Aufmerksamkeit zu erregen, führen sie oft sogar kleine Tänze und Bewegungsabläufe aus.

🥚 Die Weibchen etwa von Phidippus regius bauen einen Kokon mit ihren Spinnenfäden - bis zu viermal in ihrem Leben. Darin legen sie ihre Eier ab, insgesamt im Durchschnitt 400 Stück.

🕷 Im Lauf ihrer Entwicklung häuten sich die Spinnen bis zu neunmal, bevor sie geschlechtsreif werden. Das dauert meist ungefähr ein Jahr.

📆 Den Kokon bauen die Weibchen in ihren Nestern, in die sie sich nachts zurückziehen. Springspinnen können bis zu zwei Jahre alt werden.

Häufige Fragen zu Springspinnen

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