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"Hochrisiko-Strategie"

Ukraine-Angriff auf Russland: Der deutsche Militär-Experte Masala warnt

  • Aktualisiert: 16.08.2024
  • 09:19 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Der Grund für den Vorstoß von Kiews Truppen auf Russland ist auch vielen Verbündeten noch nicht klar. Was Politologe Carlo Masala jetzt befürchtet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine stößt seit knapp einer Woche auf russisches Gebiert vor.

  • Das Motiv der Offensive ist weiterhin nicht komplett offengelegt.

  • Militär-Experte Carlo Masala sieht in der Operation durchaus ernsthafte Gefahren.

Der Angriff der Ukraine am vergangenen Dienstag kam nicht nur für Russland überraschend. Auch die westlichen Verbündeten Kiews rätselten über das Motiv des massiven ukrainischen Vordringens in der russischen Region Kursk. Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich erstmals am Samstag direkt zur Kursk-Offensive und sprach davon, die Ukraine wolle "genau den Druck aufzubauen, der nötig ist - Druck auf den Aggressor". 

Ukraine-Vorstoß könnte mehr schaden

Doch das Vorgehen der Ukraine, das nunmehr seit fast zweieinhalb Jahren einen Abwehrkampf gegen Truppen von Kreml-Machthaber Wladimir Putin führt, birgt einem renommierten Experten zufolge auch Gefahren. "Das ist eine Hochrisiko-Strategie der Ukraine; wir wissen nicht, wie sie letzten Endes ausgeht", sagte Politikwissenschaftler Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Montag (12. August). Masala betonte weiter: "Sie könnte auch damit enden, dass diese Operation der Ukraine auf Dauer mehr schadet, als dass sie ihr nutzt."

Zwar habe die Ukraine mit der Offensive bewiesen, dass sie militärisch noch die Initiative übernehmen könne, so der Militär-Experte. Dies gelte vor allem mit Blick auf die Rückschläge des ukrainischen Militärs im Dombass, wo es nach und nach Positionen den Russen überlassen musste.

Im Video: Ukrainische Roboter-Hunde im Einsatz gegen Russland

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Waffen und Truppen besser in den Donbass?

Doch wenn Kiew das jetzt eroberte Gebiet an der ukrainische-russischen Grenze langfristig halten wolle, um es möglicherweise bei Verhandlungen gegen russisch besetzte Gebiete in der Ukraine einzutauschen, müsste dafür ein hoher militärischer Aufwand betrieben werden, warnte Masala. "Diese Mittel könnte sie im Donbass besser gebrauchen", so Masala. "Denn dort sind die Fronten jetzt sehr instabil."

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Den vermutlichen Einsatz von westlichen Waffen bei der Kursk-Offensive sieht der Sicherheitsexperte hingegen gelassen. Offenbar hätten die USA die Operation letztlich gebilligt, schätzte Masala. Darauf deute der Einsatz amerikanischer Himars-Raketenwerfer hin, deren Zielkoordinaten stets mit den Vereinigten Staaten abgesprochen worden seien.

  • Verwendete Quellen:
  • RND: "Politologe Masala zu ukrainischem Angriff in russischer Region: 'Das ist eine Hochrisiko­strategie'"
  • Nachrichtenagentur dpa
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