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Anklage gegen Trump-Verbündete

Ex-Trump-Anwältin befürchtet, Rest ihres Lebens hinter Gittern zu verbringen

  • Aktualisiert: 02.05.2024
  • 09:24 Uhr
  • Stefan Kendzia
Christina Bobb ist eine von 18 angeklagten Trump-Verbündeten im Bundesstaat Arizona wegen schwerwiegender Straftaten.
Christina Bobb ist eine von 18 angeklagten Trump-Verbündeten im Bundesstaat Arizona wegen schwerwiegender Straftaten.© AP

Die Generalstaatsanwaltschaft von Arizona veröffentlichte eine Kopie der Anklageschrift gegen mehrere Trump-Verbündete. Darunter auch Ex-Trump-Anwältin Christina Bobb.

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Inhalt

Trumps Liste an Ex-Anwält:innen ist lang. Dass aber einige davon auf einer Anklageschrift auftauchen, ist dann doch eher die Ausnahme. Neben John Eastman, Boris Epshteyn und Jenna Ellis ist auch Christina Bobb im Bundesstaat Arizona angeklagt wegen Verschwörung, Betrug und Fälschung, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt. Den Anwält:innen wurde vorgeworfen, einen Versuch organisiert zu haben, mit gefälschten Dokumenten den Kongress davon zu überzeugen, den Sieg von Joe Biden nicht zu bestätigen.

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Nach Trumps Niederlage ging das Pläneschmieden los

Die US-Wahl 2020 ist wohl jedem noch gut im Gedächtnis. Trump weigerte sich, seine Niederlage einzugestehen und suchte zwanghaft nach Wahlbetrug oder verloren gegangenen Stimmen. So auch in Arizona. Hier unterlag Trump seinem Herausforderer Biden knapp, aber dennoch mit mehr als 11.000 Stimmen. Das wollten Trump-Verbündete so nicht hinnehmen und schmiedeten folglich einen Plan.

Wie "Newsweek" berichtet, gab der Generalstaatsanwalt von Arizona, Kris Mayes, bekannt, dass 18 Personen wegen Straftaten wie Betrug, Fälschung und Verschwörung angeklagt wurden. Sie sollen eine Strategie entwickelt haben, die Behauptung zu verbreiten, Trump habe Joe Biden im Jahr 2020 in dem Bundesstaat geschlagen.

Mit dabei auf der Anklageliste: Christina Bobb, Ex-Anwältin von Trump. Der Ex-Präsident selbst wurde in dieser Sache zwar nicht angeklagt, wird aber in der gesamten Anklageschrift als "nicht angeklagter Mitverschwörer 1" aufgeführt. Weitere namhafte Angeklagte sind der ehemalige Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, als auch Rudy Giuliani, Ex-Bürgermeister von New York City und später Anwalt für Trump.

Bobb scheint eine Gefängnisstrafe durchaus in Betracht zu ziehen

Christina Bobb ist bekannt für ihre Unterstützung von Trumps Behauptungen, dass die Wahl 2020 gestohlen worden sei, und verfasste ein Buch mit dem Titel "Stealing Your Vote: The Inside Story of the 2020 Election and What It Means for 2024".

Als Ex-Anwältin Bobb vor wenigen Tagen im Podcast von Steve Bannon, dem ehemaligen Berater von Donald Trump und bekannten Rechtspopulisten, auftrat, äußerte sie sich zur Arizona-Anklage. Auf die Frage Bannons, ob ihr Gefängnis drohe, habe sie laut "Newsweek" geantwortet: "Mehrere Jahrzehnte wahrscheinlich", sagte sie. "Ja, ich gehe davon aus, dass ich den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen würde."

In der Anklageschrift gegen Bobb wird behauptet, dass sie und andere Mitangeklagte vom 3. November 2020 bis zum 6. Januar 2021 "fälschlicherweise eine schriftliche Urkunde angefertigt, vervollständigt oder verändert und/oder eine gefälschte Urkunde angeboten oder vorgelegt haben, unabhängig davon, ob sie angenommen wurde oder nicht".

Es soll sich dabei um eine Urkunde handeln, die falsche Informationen enthielt. Arizona ist nach Michigan, Georgia und Nevada der vierte Bundesstaat, der Anklage gegen diejenigen erhebt, die eine alternative Liste von Präsidentschaftswählern zusammengestellt haben.

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:newstime

Die rechtmäßige Übertragung der Präsidentschaft sollte verhindert werden

Weiter hieß es in der Anklageschrift: "In Arizona und den Vereinigten Staaten hat das Volk Joseph Biden am 3. November 2020 zum Präsidenten gewählt […] da sie [die Angeklagten] diese Tatsache nicht akzeptieren wollten, schmiedeten die Angeklagten und der nicht angeklagte Mitverschwörer einen Plan, um die rechtmäßige Übertragung der Präsidentschaft zu verhindern", um Trump "gegen den Willen der Wähler von Arizona" im Amt zu halten. "Diese Intrige hätte die Wähler von Arizona ihres Rechts beraubt, zu wählen und ihre Stimmen zählen zu lassen."

In einer Erklärung gegenüber "Newsweek" soll Trumps Sprecher Steven Cheung gesagt haben: "Ein weiteres Beispiel für die Bewaffnung des Rechtssystems durch die Demokraten." Und weiter: "Christina Bobb ist eine ehemalige Offizierin des Marine Corps, die unserer Nation und dem Präsidenten mit Auszeichnung gedient hat. Die demokratische Plattform für 2024. Wenn du sie nicht besiegen kannst, versuche, sie ins Gefängnis zu werfen."

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Trotz Anklage ist Bobb leitende Beraterin der Wahlintegritätseinheit des RNC

Noch vor der Anklageschrift ist Christina Bobb zur leitenden Beraterin der Wahlintegritätseinheit des Republican National Convention (RNC) ernannt worden. Es handelt sich hierbei um einen alle vier Jahre stattfindenden Parteitag, um die Kandidaten der Republikanischen Partei für die Wahl zum Präsidenten und Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten zu nominieren und das Parteiprogramm festzulegen. "Es ist mir eine Ehre, dem RNC beizutreten, und ich bin begeistert, dass sich die neue Führung auf Wahlintegrität konzentriert. Ich freue mich darauf, daran zu arbeiten, unsere Wahlen zu sichern und das Vertrauen in den Prozess wiederherzustellen", sagte sie damals in einer Erklärung gegenüber CNN.

Co-Vorsitzende des RNC ist übrigens Lara Trump, die Schwiegertochter von Ex-Präsident Donald Trump und Ehefrau von Trumps zweitältestem Sohn Eric. Dieser hatte ebenfalls behauptet, der Sieg in der Präsidentenwahl 2020 sei seinem Vater durch massiven Betrug gestohlen worden.

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  • 30.04.2024
  • 15:14 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • CNN: "RNC to add new lawyers focusing on claims of election fraud – including one key figure from 2020 challenges"
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