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Operation "Endgame"

Behörden gelingt "bedeutender Schlag" gegen Cyberkriminelle

  • Veröffentlicht: 30.05.2024
  • 09:49 Uhr
  • Babette Büchner
Weltweit wurden mehr als hundert Server beschlagnahmt.
Weltweit wurden mehr als hundert Server beschlagnahmt.© Sebastian Gollnow/dpa

Zehn internationale Haftbefehle und vier vorläufige Festnahmen: In einer international abgestimmten Aktion ist Behörden ein großer Erfolg im Kampf gegen Cyberkriminelle gelungen. Mehr als 1.300 Domains wurden dabei unschädlich gemacht. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutsche Behörden haben einen internationalen Schlag gegen Cyberkriminelle initiiert und koordiniert. 

  • Dabei wurden weltweit mehr als 100 Server beschlagnahmt und 1.300 Domains außer Betrieb gesetzt.

  • Ziel der internationalen Operation "Endgame" ist die nachhaltige Bekämpfung der weltweiten Cyberkriminalität, indem auch gegen die genutzte technische und finanzielle Infrastruktur der Täter:innen vorgegangen wird.

Inhalt

  • Haftbefehle gegen zehn Personen erlassen
  • Langwierige Ermittlungen vor "Takedowns"

Die Ermittler:innen sprechen vom größten Schlag gegen Cyberkriminelle: Bei einem Einsatz in mehreren Ländern sind weltweit mehr als 100 Server beschlagnahmt und 1.300 Domains außer Betrieb gesetzt worden. Das teilten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstagmorgen (30. Mai) mit.

Mehrere der derzeit einflussreichsten Schadsoftware-Familien seien vom Netz genommen worden. Es handelt sich dabei um spezielle Software, mit der in krimineller Absicht Zugriff auf fremde Computer erlangt werden kann.

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Haftbefehle gegen zehn Personen erlassen

Bei den von deutschen Behörden koordinierten Maßnahmen sind demnach zehn internationale Haftbefehle erlassen und vier Menschen vorläufig festgenommen worden. Gegen insgesamt acht Akteure seien von Deutschland Haftbefehle erlassen worden. Auf dieser Grundlage werde nach sieben Personen gefahndet, die im dringenden Verdacht stünden, "sich als Mitglied an einer kriminellen Vereinigung zum Zwecke der Verbreitung der Schadsoftware Trickbot beteiligt zu haben", teilten die Ermittler:innen weiter mit.

Sogenannte Dropper wie Trickbot sind Schadsoftware-Varianten, die zur Erstinfektion genutzt werden und Cyberkriminellen als Türöffner dienen, um unbemerkt Opfersysteme zu infizieren und dann weitere Schadsoftware nachzuladen. Das Ziel ist unter anderem, persönliche Daten wie Nutzernamen und Passwörter abzugreifen. 

Langwierige Ermittlungen vor "Takedowns"

Bei dem Einsatz am Dienstag und Mittwoch gab es Durchsuchungen in insgesamt 16 Objekten in Armenien, den Niederlanden, Portugal und der Ukraine, bei denen zahlreiche Beweismittel sichergestellt worden seien. Die dabei sichergestellten Daten würden derzeit ausgewertet und könnten zu weiteren Ermittlungen führen. Nach Angaben des BKA gingen den "Takedowns" langwierige und aufwendige Ermittlungen in den beteiligten Staaten voraus. 

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"Mit der bislang größten internationalen Cyber-Polizeioperation ist den Strafverfolgungsbehörden ein bedeutender Schlag gegen die Cybercrime-Szene gelungen", sagte BKA-Vizepräsidentin Martina Link. "Der aktuelle Erfolg stützt sich auf Maßnahmen gegen Infrastrukturen, Akteure und ihre Finanzmittel."

An der Aktion waren demnach Strafverfolger aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich sowie den USA beteiligt. Unterstützt wurden sie von der Polizeibehörde Europol und der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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