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Carla Hinrichs zu Geldstrafe verdonnert

Strafmaß für "Letzte Generation"-Sprecherin: Richter geht über Forderung

  • Aktualisiert: 09.03.2023
  • 18:02 Uhr
  • Lena Glöckner

"Letzte Generation"-Sprecherin Carla Hinrichs wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Insgesamt muss sie 600 Euro in 20 Tagessätzen berappen.

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Carla Hinrichs, Mitgründerin und Sprecherin der Klimaschutzgruppe "Letzte Generation", ist in Berlin zu 600 Euro Geldstrafe (20 Tagessätze je 30 Euro) verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten befand die 26-Jährige am Donnerstag (9. März) der Nötigung schuldig. "Es ist eine Straftat, wenn man anderen seinen Willen aufzwingt", sagte Richter Christoph Weyreuther bei der Urteilsbegründung. Es gebe legale Mittel für Protest. Die Staatsanwaltschaft hatte 30 Tagessätze je 15 Euro gefordert (450 Euro).

Gegenüber ProSieben Newstime sagte Carla Hinrichs nach Urteilsspruch, für den Klimaschutz sei sie bereit, "alles, was ich Moment habe, zu geben". "Das heißt meine Karriere, sogar die körperliche Unversehrtheit. Ich weiß, dass es jetzt gerade alles Friedliche von Bürgern in diesem Land braucht, um Widerstand zu leisten gegen eine Regierung, die eine Katastrophe immer weiter befeuert".

Verteidigung plädierte auf Freispruch

Die Verteidigung plädierte auf Freispruch für die gebürtige Bremerin. Hinrichs hatte ihre Teilnahme an einer Blockade im Februar 2022 zugegeben und erklärt, sie halte ihr Verhalten nicht für strafbar. Nach der Verurteilung sagte sie, diese bedeute nicht, dass ihr Protest ende.

 Klimaaktivist Henning Jeschke muss unterdessen nach seiner Klebe-Aktion im Gerichtssaal vor zwei Wochen mit strafrechtlichen Folgen rechnen. Es sei Strafanzeige erstattet worden, sagte eine Gerichtssprecherin am Rande des Prozesses gegen den 23-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft habe zu prüfen, welche Delikte in Betracht kämen. Das Gründungsmitglied der "Letzten Generation" steht wegen mehrerer Straßenblockaden vor dem Amtsgericht Tiergarten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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