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UNRWA-Skandal weitet sich aus

Bericht: Zehn Prozent der UN-Mitarbeiter in Gaza mit Hamas-Verbindungen

  • Veröffentlicht: 30.01.2024
  • 09:04 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Eine Hilfslieferung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA wird im Gazastreifen verteilt.
Eine Hilfslieferung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA wird im Gazastreifen verteilt. © REUTERS

Das UN-Palästinenserhilfswerk gerät weiter unter Druck. Die engen Verbindungen zu Terrorgruppen im Gazastreifen werden immer deutlicher.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Zehn Prozent der UN-Mitarbeiter:innen im Gazastreifen sollen Hamas-Verbindungen haben.

  • Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf ein israelisches Geheimdienstdossier.

  • Israel wirft der UNRWA vor, "ein Hort für die radikale Ideologie der Hamas" zu sein.

Der Skandal um eine mutmaßliche Beteiligung von Mitarbeiter:innen des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA am Massaker der islamistischen Hamas in Israel zieht immer größere Kreise. Rund zehn Prozent aller rund 12.000 im Gazastreifen beschäftigten Mitarbeiter:innen des Hilfswerks UNRWA sollen Verbindungen zur Hamas oder dem Islamistischen Dschihad haben. Das berichtete das "Wall Street Journal" am Montag (29. Januar) unter Berufung auf ein israelisches Geheimdienstdossier. Sie hätten sich an militärischen oder politischen Aktivitäten beteiligt. 

Verbindungen zu Hamas und Islamistischem Dschihad

Die bereits zuvor bekannt gewordenen Vorwürfe gegen zwölf UNRWA-Beschäftigte wegen mutmaßlicher Beteiligung am Hamas-Massaker vom 7. Oktober hatten weltweit für Empörung gesorgt. Als Reaktion stellten zahlreiche Staaten ihre Zahlungen an das Hilfswerk vorübergehend ein, darunter Deutschland, die USA, Großbritannien und Frankreich. UN-Generalsekretär António Guterres will nach Angaben der UN am Dienstag in New York mit Vertretern von Geberländern zusammenkommen. Er hatte am Sonntag darauf hingewiesen, dass die derzeitige Finanzierung des UNRWA nicht ausreiche, um die zwei Millionen Zivilisten im Gazastreifen im Februar zu unterstützen.

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Das UN-Hilfswerk feuerte die beschuldigten Mitarbeiter:innen nach eigenen Angaben und will den Vorwürfen nachgehen. "Das Problem der UNRWA sind nicht nur 'ein paar faule Äpfel', die in das Massaker vom 7. Oktober verwickelt waren", zitierte das "Wall Street Journal" einen hohen israelischen Regierungsbeamten. "Die Institution als Ganzes ist ein Hort für die radikale Ideologie der Hamas", sagte der Beamte.

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Schon an Münchner Olympia-Massaker beteiligt?

"UNRWA steckt schon lange mit den Terroristen unter einer Decke", sagte Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, dem "Tagesspiegel". Schon die Attentäter des Münchner Olympia-Massakers von 1972 seien Absolventen von Schulen des UN-Hilfswerks gewesen.

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Die USA zeigten sich derweil vorsichtig optimistisch mit Blick auf eine mögliche neue Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln. "Wir können noch nicht über ein bevorstehendes Abkommen sprechen, aber auf der Grundlage der Gespräche, die wir am Wochenende und in den letzten Tagen geführt haben, haben wir das Gefühl, dass es in eine gute Richtung geht", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington.

:newstime

Am Wochenende hatten Vertreter der USA, Israels, Ägyptens und Katars in Paris über eine neue Feuerpause beraten. Es seien gute Fortschritte gemacht worden, um zumindest den Grundstein für einen Weg nach vorne zu legen, sagte der katarische Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani dem US-Sender MSNBC.

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Feuerpause in Gaza könnte näher rücken

Vor den Beratungen habe es eine klare Forderung nach einem dauerhaften Waffenstillstand gegeben - diese Möglichkeit bestehe, sagte Al Thani. Der "Times of Israel" zufolge pochte die Hamas am Montagabend in einer gemeinsamen Erklärung mit der Terrorgruppe Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) darauf, dass Israel seine "Aggression" beenden und sich aus Gaza zurückziehen müsse, bevor ein Abkommen zustande kommen könne. Laut Schätzungen befinden sich noch etwas mehr als 130 Menschen in der Gewalt der Islamisten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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