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Meer-Eis taut

Bis zu 28 Grad wärmer: Hitzewelle rollt über die Antarktis

  • Aktualisiert: 14.08.2024
  • 09:26 Uhr
  • Clarissa Yigit

In der Antarktis ist es für diese Zeit ungewöhnlich heiß. Mancherorts ist es bis zu 28 Grad wärmer als für diese Jahreszeit erwartet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eigentlich sollte zurzeit Winter in der Antarktis sein, mit Temperaturen bis zu minus 60 Grad. 

  • Allerdings breitet sich dort eine Hitzewelle aus.

  • Diese lässt das Quecksilber deutlich ansteigen und das Meer-Eis schmelzen.

Eigentlich sollte es zu dieser Zeit in der Antarktis Winter sein und somit recht kalt. Temperaturen zwischen minus 50 und minus 60 Grad Celsius sind die Norm. Allerdings nicht in diesem Jahr.

Seit Mitte Juli ist es am kältesten Punkt der Erde eher mild mit minus 15 bis minus 20 Grad, wie Messdaten des Copernicus Climate Change Service (C3S) zeigen. So wurden an einigen Stellen der Ostantarktis sogar bis zu 28 Grad höhere Temperaturen gemessen, "als aufgrund des langjährigen Durchschnitts von 1991 bis 2020 erwartet", berichtet "scinexx.de".

Hitzewelle fegt über die Antarktis

Als Hauptursache der arktischen Hitzewelle sehen Klimaforscher:innen die Abschwächung des polaren Vortex (Polarwirbel). Dieser schirmt normalerweise als eine ringförmige Luftströmung die kalte Luft über der Antarktis von den wärmeren Luftmassen der umgebenden Meere ab. Allerdings deuteten bereits im Februar Messdaten darauf hin, dass der Polarwirbel im Sommer 2024 zusammenbrechen könnte, schreibt die "Frankfurter Rundschau" (FR).

Auf diese Weise gelangt nun seit Mitte Juli mehr warme Luft aus dem südlichen Indischen Ozean über das antarktische Plateau, erklärt Geophysikerin Amy Butler von der US-National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) gegenüber CNN. Dies wiederum führe jetzt auch zu höheren Temperaturen.

Im Video: Antarktis-Vulkan Mount Erebus bläst jeden Tag Gold in die Luft

Die aktuelle Hitzwelle ist bereits die zweite in der Antarktis. Im März 2022 lagen die Temperaturen bis zu 39 Grad über dem normalen Mittelwert, der für diesen Zeitraum üblich ist.

Zudem könnte es in künftigen Wintern mehr Hitzewellen geben. Dadurch sei dann der eigentliche kalte Kontinent für seine Sommer weniger gut vorbereitet und somit auch anfälliger für das Schmelzen des Eises, erklärt David Mikolajczyk, Forschungsmeteorologe beim Antarctic Meteorological Research and Data Center (University of Wisconsin-Madison), gegenüber CNN.

Ein Ende der antarktischen Hitzewelle sei bisher noch nicht abzusehen.

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Meer-Eis taut

Die Folgen des warmen Winters sind bereits spürbar. So sei die antarktische Meeresfläche fast wieder so gering wie im vergangenen Jahr um diese Zeit, berichtet der C3S. Die Meeresausdehnung betrug im September 2023 lediglich rund 17,16 Millionen Quadratkilometer - und dies zurzeit des Wintermaximums. Das war der niedrigste Stand seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen.

Aber nicht nur das Klima in der Antarktis wird durch diesen Polarwirbel beeinflusst, sondern auch das Ozonloch über dem Südpol. Ist der Vortex stärker ausgeprägt, fördert die Kälte den Ozonabbau in der Stratosphäre, schreibt "scinexx.de" - und das Ozonloch über dem Südpol wächst.

  • Verwendete Quellen:
  • FR: "Antarktis-Phänomen verblüfft Forscher: 'Einfach erstaunlich'"
  • CNN: "'Astonishing' Antarctica heat wave sends temperatures 50 degrees above normal"
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