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Antarktis

"Anfang vom Ende": Experten zeigen alarmierende Grafik für die Erde

  • Aktualisiert: 03.01.2024
  • 14:16 Uhr
  • Stefan Kendzia
Eine neu veröffentlichte Grafik von Expert:innen lässt die Alarmglocken für den Planeten Erde schrillen.
Eine neu veröffentlichte Grafik von Expert:innen lässt die Alarmglocken für den Planeten Erde schrillen.© Adobe Stock

Die Eisfläche in der Antarktis schrumpft gewaltig - und mit ihr die Aussichten auf eine rosige Zukunft für den Planeten Erde. Eine neue Auswertung von Expert:innen lässt Schlimmes vermuten - kommt jetzt der "Anfang vom Ende"?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die riesigen Eisflächen in der Antarktis sind nicht nur für die dortigen Tierarten eine sichere Heimat. Sie beschützen zudem die Erde vor Wärme und Sonnenlicht.

  • Expert:innen stellen aber eine alarmierende Entwicklung fest: Die Eisflächen schmelzen in einem rasanten Tempo.

  • Diese Entwicklung kann Wissenschaftler:innen zufolge große Gefahren für unseren Planeten haben.

Sie ist die eisige Heimat zahlreicher Tiere, von Fischen und Pinguinen bis hin zu Walen - und strotzt nur so vor geografischer Vielfalt: die Antarktis. Ihr Gebiet umfasst den südlichsten Kontinent unserer Erde, die Antarktika, und wird mit riesigen Eisflächen assoziiert. Doch damit könnte bald Schluss sein: Diese Eisflächen schrumpfen - und zwar rasant. Die Alarmglocken schrillen nicht nur für die dortigen Tiere, sondern für den gesamten Planeten Erde.

Anlass zur Sorge geben laut "Kölner Express" Grafiken des Meereisportals, eines Gemeinschaftsprojekts des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umweltphysik (IUP) der Uni Bremen. Die Grafiken zeigen, wie massiv die Eisflächen in der Antarktis im Vergleich zu Vorjahren geschrumpft sind.

Die Grafik des Meereisportal zeigt, wie stark die tagesaktuelle Meereiskonzentration in der Antarktis im Vergleich zur mittleren Meereisausdehnung im August 1981 bis 2010 geschrumpft ist.
Die Grafik des Meereisportal zeigt, wie stark die tagesaktuelle Meereiskonzentration in der Antarktis im Vergleich zur mittleren Meereisausdehnung im August 1981 bis 2010 geschrumpft ist.© Meereisportal

Demnach unterschreitet die gegenwärtige mittlere Eisausdehnung den Langzeitmittelwert der Jahre 1979 bis 2022 um mehr als 2,1 Millionen Quadratkilometer. Die düstere Erkenntnis: "Das ist in etwa die Fläche des Mittelmeeres oder die sechsfache Fläche Deutschlands, die fehlt", so der Bericht. Die mit Eis bedeckte Fläche sei viel kleiner als im Durchschnitt der vergangenen 40 Jahre.

Sowas hat es noch nie gegeben, seit wir Satelliten haben.

Christian Haas, Leiter der Sektion Meereisphysik am AWI

Diese Schieflage kann Expert:innen zufolge nicht nur für die Region, sondern für den gesamten Planeten Erde schwerwiegende und weitreichende Konsequenzen haben. "Sowas hat es noch nie gegeben, seit wir Satelliten haben", zitiert der Bericht Christian Haas, den Leiter der Sektion Meereisphysik am AWI. "Die Frage ist, ob es der Anfang vom Ende des Meereises in der Antarktis ist. Wenn es so weitergeht, wird es im Sommer gar kein Meereis mehr geben."

Und das wiederum könnte einen Teufelskreis auslösen: Die weißen Eisflächen reflektieren Sonnenlicht und Wärme in den Weltraum. "Wenn also weniger Eis vorhanden ist, absorbiert der Ozean mehr Wärme", hatte der physikalische Ozeanograf Edward Doddridge vor kurzem laut dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) erklärt. Und wenn das Meer diese Wärme um den Globus transportiere, würde so die Erderwärmung beschleunigt - die ohnehin schon rasant schmelzenden Eisflächen fallen weiter weg. 

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Expert:innen seit langem besorgt

Die Befürchtungen der Wissenschaftler:innen sind nicht neu. So hatte etwa im Juli Michael Sparrow, Leiter der Klimaforschung bei der Weltwetterorganisation (WMO), auf die gefährliche Lage aufmerksam gemacht. Der dramatische Rückgang der Meereis-Ausdehnung in der Antarktis sei zutiefst beunruhigend, erklärte er. 

Lat Sparrow beschäftigt sich die Wissenschaft unter anderem mit Kipppunkten. Diese sind nach der Definition des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung "kritische Schwellenwerte, bei deren Überschreiten es zu starken und teils unaufhaltsamen und unumkehrbaren Veränderungen kommt". Ein solcher Punkt wäre der plötzliche Zusammenbruch des Westantarktischen Eisschilds, sagte Sparrow. Diese Entwicklung könne Millionen Menschen gefährden, die in Küstennähe lebten. Noch habe aber die Wissenschaft keine Beweise hierfür vorliegen.

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  • Verwendete Quellen:
  • Kölner Express: Neue Grafik zeigt alarmierende Entwicklung für unsere Erde
  • Meereisportal: Tagesaktuelle Meereiskonzentration
  • Nachrichtenagentur dpa
  • RND: Meereis in der Antarktis erholt sich selbst im Winter nicht
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