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Technische Probleme

Blamage für die Bundeswehr: Neue Spionage-Satelliten offenbar nicht funktionsfähig

  • Veröffentlicht: 30.06.2024
  • 10:54 Uhr
  • Max Strumberger

Die Bundeswehr hat sich von einem neuen Satellitensystem deutlich verbesserte Aufklärungsfähigkeiten versprochen, doch gibt es schwere Probleme. Die Antennen der Satelliten können nicht ausgefahren werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Satellitensystem sollte die Aufklärungsfähigkeiten der Bundeswehr erheblich verbessern.

  • Doch nun droht ein totales Desaster.

  • Wegen eines technischen Defekts sind die Satelliten offenbar unbrauchbar.

Zwei Spionage-Satelliten der Bundeswehr, die Ende Dezember ins All geschossen wurden, sind einem Medienbericht zufolge nicht funktionsfähig. Die Satelliten vom Typ SARah seien möglicherweise wegen eines technischen Defekts in Zukunft nicht mehr einsetzbar, berichtete die "Bild am Sonntag". Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wurde mit den Worten zitiert, es gebe weiter Verzögerungen bei der Inbetriebnahme. Der Hersteller, der Bremer Raumfahrt- und Technologie-Konzern OHB, arbeite an einer Lösung. Diese habe bisher aber zu keinem Erfolg geführt.

Eigentlich hätten die Satelliten ab Ende Juni Bilder zur Erde senden müssen, so die Zeitung. Wahrscheinlicher Grund für die Panne sei, dass sich die Antennen nicht ausfahren ließen. Der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Florian Hahn, sagte der Zeitung, dass beide Satelliten denselben Defekt hätten, scheine systematisch bedingt. "Der Vorgang ist nicht nur finanziell ein Desaster, sondern auch für unsere Sicherheit."

Im Dezember ins All geschossen

Bezahlen müsse die Bundeswehr das System nur, wenn es wie mit dem Hersteller OHB vertraglich vereinbart funktioniere, so das Blatt. Die Aufklärungsfähigkeit der Bundeswehr sei dem Verteidigungsministerium zufolge nicht eingeschränkt.

Ende Dezember hatte die OHB mitgeteilt, die zwei Reflektor-Satelliten seien von Kalifornien aus ins All gebracht worden. Erste Signale seien kurz darauf empfangen worden. Bei SARah handele es sich um den Nachfolger des seit 2007 im Dienst stehenden SAR-Lupe-Systems. Der Bundeswehr werde nun "eine verbesserte weltweite tageszeit- und wetterunabhängige Aufklärungsfähigkeit" zur Verfügung haben.

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Bundeswehr sprach von Meilenstein

SARah steht für "Synthetic Aperture Radar", ein bildgebendes Radarverfahren, das militärische Aufklärung unabhängig von der Tageszeit und dem Wetter erlaubt. Die Übertragung der Satelliten an die Bodenstation, die bei SAR-Lupe oft nur um etliche Stunden zeitversetzt möglich war, soll in der neuen Konstellation durch mehr Rechenkapazität beschleunigt und durch die Nutzung weiterer Bodenstationen weltweit vereinfacht werden.

Die Bundeswehr hatte nach dem Start der Anlagen in die Umlaufbahn von einem Meilenstein gesprochen. Nun muss an einem Plan B gearbeitet werden. "In den kommenden Wochen werden wir zusammen mit der Firma OHB einen Plan entwickeln, falls die Funktionsfähigkeit der Satelliten nicht hergestellt werden kann", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Im vierten Quartal werde über das weitere Vorgehen entschieden. Er sagte: "Die satellitengestützte Aufklärungsfähigkeit der Bundeswehr ist weiterhin sichergestellt."

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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