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Ukraine-Krieg

Russische Angriffe auf Rekrutierungsbüros erschweren Mobilisierung in der Ukraine

  • Veröffentlicht: 14.07.2025
  • 18:10 Uhr
  • Benedikt Rammer
Russland greift gezielt ukrainische Rekrutierungsbüros mit Drohnen und Raketen an.
Russland greift gezielt ukrainische Rekrutierungsbüros mit Drohnen und Raketen an.© Svet Jacqueline/ZUMA Press Wire/dpa

Russland zielt mit Angriffen auf Einberufungsbüros auf einen sensiblen Bereich der ukrainischen Verteidigung. Die Mobilisierung neuer Soldat:innen stellt die Ukraine vor große Herausforderungen, doch die Bevölkerung bleibt standhaft.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland greift gezielt ukrainische Rekrutierungsbüros mit Drohnen und Raketen an.

  • Die Ukraine ergreift Maßnahmen wie mobile Rekrutierungsstellen, um die Mobilisierung fortzusetzen.

  • Psychologische Kriegsführung soll Spannungen provozieren, doch die ukrainische Bevölkerung bleibt standhaft.

Seit einigen Wochen verfolgt Russland im Krieg gegen die Ukraine eine neue Taktik: Angriffe auf Rekrutierungsbüros. Diese Angriffe haben laut ukrainischen Behörden stark zugenommen. Bereits seit Februar wurden vermehrt Brandanschläge auf Einberufungsstellen beobachtet. Seit Kurzem sind jedoch gezielte Angriffe mit Drohnen und Raketen an der Tagesordnung. Diese treffen nicht nur militärische Einrichtungen, sondern richten sich auch zunehmend gegen zivile Ziele.

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Witalij Saranzew, Sprecher der ukrainischen Landstreitkräfte, erklärte laut ntv: "Wir erleben einen weiteren Anstieg der russischen Aktivitäten im Bemühen, die Mobilisierungsprozesse in unserer Armee zu stören." Die Mobilisierung bleibt für die Ukraine eine zentrale Herausforderung. Während die Armee weiterhin kampfbereit ist, wird es zunehmend schwieriger, neue Soldat:innen zu rekrutieren. Dennoch zeigt sich die ukrainische Führung optimistisch. "Die Mobilisierung lief bei uns bisher, läuft ununterbrochen weiter und wird auch fortgesetzt", so Saranzew weiter.

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Praktische Umstellungen notwendig

Die Angriffe bringen für die ukrainischen Behörden jedoch praktische Probleme mit sich. Der Parlamentsabgeordnete Oleksandr Fedijenko schlug laut ntv vor, dass Rekrutierungsbüros ihre Arbeit künftig mobiler gestalten sollten. Termine könnten an wechselnden Orten stattfinden, um Menschenansammlungen zu vermeiden und so die Angriffsfläche zu reduzieren. Zudem hat die Ukraine Fortschritte bei der Digitalisierung von Datenbanken gemacht, was die Mobilisierung flexibler gestalten soll.

Obwohl Russlands Strategie auf eine Störung des Mobilisierungsprozesses abzielt, könnte ein weiteres Ziel psychologischer Natur sein. Die Angriffe sollen Spannungen zwischen Zivilist:innen und dem Militär provozieren und Gegner:innen der Mobilisierung aktivieren. Ivan Timotschko, Vorsitzender des ukrainischen Reservistenverbands, betont: "Die Russen versuchen, einen Konflikt zwischen Militärs und Zivilisten zu provozieren." Vorfälle wie beschriftete Drohnen mit Botschaften an Einberufungsbüros unterstreichen diese Art der psychologischen Kriegsführung.

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Widerstand bleibt stark

Trotz der Herausforderungen bleibt die ukrainische Bevölkerung entschlossen. Frühere Versuche Russlands, das Land durch Angriffe auf Energieinfrastruktur oder zivile Ziele zu destabilisieren, hatten eher den gegenteiligen Effekt und stärkten den Zusammenhalt der Bevölkerung. Auch wenn die Mobilisierung ein sensibler Punkt bleibt, ist den meisten Ukrainer:innen klar, dass der Widerstand gegen Russland alternativlos ist.

Frieden scheint derzeit unerreichbar, da Russland weiterhin Maximalforderungen stellt, die für die Ukraine nicht akzeptabel sind. Die bisherigen russischen Strategien zur Schwächung der Ukraine haben weitgehend versagt, und auch die neue Taktik könnte am Durchhaltewillen der Ukrainer:innen scheitern.

  • Verwendete Quellen:
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