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3,1 Millionen Exporte

China will Deutschland als Auto-Exporteur überholt haben - Lobby-Verband widerspricht

  • Aktualisiert: 18.01.2023
  • 15:47 Uhr
  • Lena Glöckner
China hat Deutschland inzwischen als Auto-Exporteur überholt (Symbolbild).
China hat Deutschland inzwischen als Auto-Exporteur überholt (Symbolbild).© Zhao Zishuo/XinHua/dpa

Eigenen Angaben zufolge hat China Deutschland überholt und ist jetzt Platz 2 unter den weltweit größten Autoexporteuren. Platz 1 bleibt demnach erstmal unverändert.

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China sieht sich in diesem Jahr erstmals auf dem zweiten Platz beim Export von Autos - und überholt damit Deutschland. Das berichtet zumindest die "South China Morning Post". Das Blatt verweist dabei auf Zahlen des staatlichen Herstellerverbandes CAAM, nach denen im vergangenen Jahr rund 3,1 Millionen Neuwagen ins Ausland verkauft worden seien. Der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) meldet für das vergangene Jahr rund 2,6 Millionen exportierte Pkw aus Deutschland - zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Gegenüber ProSieben Newstime merkte der Lobby-Verband an, dass im Gegensatz zu den deutschen Erhebungen bei den CAAM-Zahlen noch Spezialfahrzeuge zugerechnet werden. Die Zahlen seien nicht direkt miteinander vergleichbar.

China könnte auch Japan bald überholen

Die Analysten, auf die sich das chinesische Blatt beruft, sehen die Volksrepublik in den nächsten Jahren sogar Japan überholen. Das Land führt die Liste bislang unangefochten mit 3,8 Millionen Neuwagen (im Jahr 2021) an. Die Zahlen, die für die ersten elf Monate des Jahres 2022 vorliegen, legen nahe, dass das Land auf das Jahr gesehen einen Rückgang verzeichnen wird. So verschiffte die Inselnation 3,2 Millionen Fahrzeuge ins Ausland - Tendenz nach Angaben von MarkLines, einem Anbieter von Daten aus der Automobilindustrie, eher sinkend.

Im Video: Kaum Corona-Tote in China? Satellitenbilder von Krematorien sprechen andere Sprache.

Jahrzehntelang profitierte die Exportnation Deutschland von der Globalisierung. Das Modell: Billige Energie und Vorleistungsgüter importieren, hochwertige Produkte exportieren. Doch seit geraumer Zeit nimmt der Gegenwind zu. "Eine stark abgekühlte Konjunktur, insbesondere in den wichtigen Absatzmärkten EU und China [...] lässt die Exportumsätze passend zum milden Winter abschmelzen", erläuterte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier.

Hinzu kommen gestörte Lieferketten seit der Corona-Krise. Zuletzt verbesserte sich einer Ifo-Umfrage zufolge zwar die Versorgung der deutschen Industrie mit Vorprodukten und Materialien. Wirtschaftsverbände befürchten allerdings erneuten Druck auf die Lieferketten wegen der massiven Corona-Welle, die derzeit durch China rollt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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