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Unter Vorbehalt

Deutscher Handball-Bund offen für WM in Saudi-Arabien

  • Veröffentlicht: 23.11.2023
  • 07:35 Uhr
  • Max Strumberger
DHB-Chef Michelmann will Vergabe einer Handball-WM an Saudi-Arabien an Bedingungen knüpfen.
DHB-Chef Michelmann will Vergabe einer Handball-WM an Saudi-Arabien an Bedingungen knüpfen.© Tom Weller/dpa

Saudi-Arabien will neben der Fußball-WM 2034 auch die Handball-WM ausrichten. Dafür müsse Riad jedoch einige Bedingungen erfüllen, stellt der Deutsche Handballbund klar.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Saudi-Arabien will, dass die Handball-WM 2029 oder 2031 im eigenen Land stattfindet.

  • Der Deutsche Handballbund (DHB) kann sich das auch vorstellen – jedoch nur unter bestimmten Bedingungen.

  • Es habe zuvor bei vergleichbaren Gastgeberländern abschreckende Beispiele gegeben, so der DHB

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Saudi-Arabien kauft sich mit Milliarden und Abermilliarden im Sport ein. Fußballstars wie Cristiano Ronaldo und Neymar gehen dort bereits auf Torejagd. Im Land der sprudelnden Ölquellen am Persischen Golf scheint Geld schließlich keine Rolle zu spielen. Auch die Vergabe der Fußball-WM 2034 nach Riad gilt als so gut wie sicher. Jetzt haben es die Saudis auch auf Handball-WM abgesehen und wollen das Turnier 2029 oder 2031 ausrichten.

Andreas Michelmann, der Präsident des Deutschen Handballbunds, ist dieser Vorstellung prinzipiell nicht abgeneigt, würde eine Handball-WM in Saudi-Arabien jedoch nur unter gewissen Voraussetzungen akzeptieren.

"Eine Forderung könnte sein, dass Frauen mit der gleichen Selbstverständlichkeit in einem Land wie Saudi-Arabien Handball spielen dürfen wie Männer. Und zwar nach Möglichkeit in Sportkleidung. Und wenn diese Forderungen nicht erfüllt werden, muss es auch Konsequenzen geben", sagte Andreas Michelmann dem "Mannheimer Morgen" und stellte klar: "Wir sind nicht der Weltverband und können nur Forderungen stellen."

Saudi-Arabien wegen "Sportswashing" in der Kritik

Für Michelmann könnte eine WM in Saudi-Arabien auch eine Chance für gesellschaftlichen Wandel im Gastgeberland sein. "Leider wurde diese Chance in der Vergangenheit in fast allen Sportarten zu selten oder sogar gar nicht ergriffen. Denn bei allem Respekt muss es doch auch möglich sein, Dinge, die uns missfallen, offen anzusprechen", sagte der 64 Jahre alte Sportfunktionär.

Saudi-Arabien steht wegen Verstößen gegen die Menschenrechte stark in der Kritik. Amnesty International zufolge wurden allein im Jahr 2023 dort 100 Menschen hingerichtet. Dem Land wird dabei vorgeworfen, mit den milliardenschweren Investitionen in den Sport sein Image aufpolieren zu wollen, das sogenannte "Sportswashing".

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  • 14:39 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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