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Laut Militärexperte

Durch Putin-Strategie sterben jeden Tag Hunderte russische Soldaten

  • Aktualisiert: 02.12.2022
  • 15:39 Uhr
  • Lena Glöckner
Wegen einer neuen Taktik des Kremls müssen täglich mehr als 700 Soldaten ihr Leben lassen.
Wegen einer neuen Taktik des Kremls müssen täglich mehr als 700 Soldaten ihr Leben lassen.© Anton Novoderezhkin/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Putin offenbar eine neue Taktik.

  • Laut einem Militärexperten werden Soldaten für "menschliche Wellenangriffe" benutzt.

  • Wer sich zurückzieht, wird von den eigenen Kameraden erschossen.

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Putin verfolgt im Krieg gegen die Ukraine offenbar eine perfide, neue Strategie. Soldaten werden als "menschliche Wellenangriffe" vorausgeschickt - wer sich zurückzieht, wird erschossen.

Im Donbass, an der ukrainisch-russischen Grenze, tobt derzeit ein erbitterter Kampf. "Es sind die intensivsten Kämpfe, offenen Kämpfe, die ich seit Beginn des Krieges gesehen habe", sagte der Militär-Experte Michael Clarke gegenüber "Sky News". Man habe gedacht, dass die Schlacht dort in ein paar Wochen vorbei sein könnte, "aber nein, die Russen halten sich tapfer", so der Professor.

Die Russen haben ihre guten Luftlandetruppen von Cherson in die Donbass-Region verlegt und die "schlagen sich wirklich wacker", so die Einschätzung des Experten. Doch die Verluste seien immens. Der Grund: eine perfide, neue Taktik des russischen Militärs. Demnach würden die Russen Männer als "menschliche Wellenangriffe" nach vorne werfen.

Laut Experte: etwa 800 Tote pro Tag

Der Militärexperte spricht von einer bestimmten Reihenfolge, mit der die russischen Soldaten an der Front agieren. "Sie haben Kriminelle an der Front, Leute, die sie aus den Gefängnissen geholt haben, dann mobilisierte Truppen dahinter und dann folgen die regulären Truppen."

Da die vordersten Soldaten zu Fuß zur Front liefen, sterben "sieben- oder achthundert pro Tag", so der Experte. Zwar würden auch die Ukrainer eine ganze Reihe von Truppen verlieren, aber weniger als die Russen. Die normalen Soldaten kämpfen dem Experten nach in dritter Reihe an der Front - als sogenannte "Sperrtruppen". Ihre Aufgabe sei es, auf die eigenen Soldaten zu schießen, sollten sie sich zurückziehen. "Die Idee ist, du gehst vorwärts oder du stirbst", so Clarke über die Taktik des Kreml-Chefs. 

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Russische Truppen drängen Ukrainer zurück

Tatsächlich scheint diese ruchlose Taktik von Wladimir Putin zumindest teilweise aufzugehen - russische Truppen haben die ukrainischen Verteidiger nach Moskauer Angaben an zwei Stellen im Donbass zurückgedrängt. Zum einen sei das Dörfchen Andrijiwka etwa neun Kilometer südlich der Stadt Bachmut erobert worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch (30. November) in Moskau mit. Zum anderen gebe es Fortschritte bei der Großstadt Donezk.

Russische Kräfte versuchen seit Monaten, Bachmut zu erobern, das den Weg zu den Großstädten Kramatorsk und Slowjansk versperrt. Eingesetzt sind dort Separatisteneinheiten der Republik Donezk, die Söldnertruppe Wagner sowie reguläre russische Truppenteile. Russische Militärblogger berichteten indes, dass Andrijiwka noch unter ukrainischem Sperrfeuer liege.

Verwendete Quellen:

  • Sky News: "Analysis: Russia using 'human wave' troops in Donbas"
  • Nachrichtenagentur dpa
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