Anzeige
Enttäuschung aus der Tierwelt

Doch keine seltene Schiege: "Flumo" ist nur ein Schaf

  • Aktualisiert: 04.10.2024
  • 12:29 Uhr
  • dpa
Schaf-Mama "Selma" (links) und das Junge "Flumo".
Schaf-Mama "Selma" (links) und das Junge "Flumo".© Georg Wendt/dpa

Im August war die Freude bei Wissenschaftler:innen groß, als es hieß, eine Kreuzung aus Schaf und Ziege - also eine Schiege - hätte das Licht der Welt erblickt. Gesund, wohlgemerkt.

Anzeige

Inhalt

Enttäuschung in Schafstall und Universität: Bei dem Mitte August auf einem Resthof bei Glücksburg an der Flensburger Förde geborenen Jungtier "Flumo" handelt es sich nicht wie vermutet um eine seltene Schiege.

Im Video: Spinnenklauen schärfer als Rasierklingen

Anzeige
Anzeige

DNA-Beweis macht aus Flumo ein "einfaches" Schaf

Die Analyse des Blutes habe ergeben, dass es sich um ein Schaf handelt, und nicht um eine Mischung aus Schaf und Ziege, sagte der Nutztierforscher Clemens Falker-Gieske von der Universität Göttingen. "Wir sind schon ein bisschen enttäuscht, dass Flumo nun doch ein Schaf ist." Man habe gehofft, dass Flumo ein zweiter Ziege-Schaf-Hybrid ist, den man erforschen könnte.

Schafe und Ziegen gehören biologisch zur gleichen Unterfamilie der Ziegenartigen. Sie haben aber einen unterschiedlichen Chromosomensatz. Während Ziegen 60 Chromosomen aufweisen, haben Schafe nur 54. Dies macht Kreuzungen schwierig.

Vor zehn Jahren sorgte schon einmal ein solches Mischwesen für bundesweite Schlagzeilen, als im Landkreis Göttingen eine Schiege geboren wurde. Flumo sei der einzige Fall seitdem, der ihm bekannt sei, sagte Falker-Gieske. "Die Dunkelziffer kennen wir nicht." Es könne natürlich sein, dass es "hier und da" mal auftrete, dass Ziegen und Schafe Nachkommen zeugten.

:newstime
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftlich gesehen wäre Flumo äußerst interessant gewesen

Die Göttinger Forscher:innen hätten mit Flumo ihre Arbeit zu den Hypriden gerne vertieft. "Wir haben uns erhofft, mit Flumo eine zweite Schiege für Analysen zu haben, weil es für uns schwierig war nur mit einem Fall zu arbeiten", sagte Falker-Gieske. Drei Individuen seien ideal für Forschungsarbeiten, um belastbare Ergebnisse zu erzielen. Der Fall der Göttinger Schiege habe zu guten Ergebnissen geführt, eine zweite Schiege hätte die Forschungsergebnisse weiter validiert.

Eine Frage wäre beispielsweise, ob es genetisch immer gleich ablaufe, wenn eine Schiege entsteht. Außerdem hatte die Göttinger Ziege eine Autoimmunerkrankung und die Forscher hätten gerne an einem weiteren Beispiel bestätigt, dass dies damit zusammenhängt, dass das Tier ein Hybrid ist.

Ein bisschen enttäuscht über Flumos echte Gattung ist man schon

Der kleine Bock Flumo hat weißes Fell mit braunen Flecken - genauso wie Ziegenbock Rune, der seit Jahren mit einer kleinen Schafsherde auf der Koppel hinter dem Haus lebt. Der einzige Schafsbock in der Herde hat dunkles Fell. Der kleine Bock ist geboren worden, als auf dem Hof das Flugmodus-Festival veranstaltet wurde. Daher war der Name für den Nachwuchs schnell klar: Flumo.

Der Hofbesitzer Dag, der nur mit seinem Vornamen veröffentlicht werden möchte, sagte: "ich bin nicht tieftraurig, aber enttäuscht bin ich schon." Auch, weil die Geschichte damit zu Ende sei. An seinem Verhältnis zu dem kleinen Bock ändere sich nicht. "Und Flumo bleibt auch das Maskottchen des Flugmodus-Festivals."

Ähnliche Themen
Fischerboot
News

Fangmengen 2025: EU-Fischereiminister einigen sich für Nordsee und Nordostatlantik

  • 11.12.2024
  • 13:16 Uhr