Kommunalwahl 2024
"Es geht ums Geld": Boris Palmer kandidiert für Freie Wähler Vereinigung
- Veröffentlicht: 04.12.2023
- 14:53 Uhr
- Emre Bölükbasi
Nach einem Eklat war der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer im Mai bei den Grünen ausgetreten. Der Parteilose geht jetzt aber einen neuen politischen Weg: Bei der Kommunalwahl 2024 in Baden-Württemberg tritt er für die Freie Wähler Vereinigung an.
Das Wichtigste in Kürze
Der Tübinger Oberbürgermeister Palmer schlägt einen neuen politischen Weg ein.
Bei der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2024 will er für die Liste der Freie Wähler Vereinigung kandidieren.
Die Vereinigung zeigt sich erfreut über den Schritt - und warnt vor einer Verwechslung mit der Partei Freie Wähler.
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer wird bei der Kommunalwahl in Baden-Württemberg im kommenden Jahr für die Liste Freie Wähler Vereinigung (FWV) kandidieren. Das gab der parteilose Politiker am Montag (4. Dezember) in Tübingen bekannt. Der 51-Jährige wird bei der Wahl am 9. Juni 2024 versuchen, über die Liste der FWV in den Kreistag im Wahlkreis Tübingen einzuziehen.
"Es geht ums Geld", begründete Palmer seine Entscheidung. 2024 seien 60 Millionen Euro an Kreisumlage geplant. Es sei sinnvoll, wenn er als Oberbürgermeister im Kreistag unter anderem die Höhe der Umlage mitbestimmen könne.
FWV begrüßt Palmers Entscheidung
Die FWV zeigte sich erfreut über die Entscheidung Palmers. Der FWV-Fraktionsvorsitzende Thomas Hölsch bezeichnete den Oberbürgermeister als eine "Stimmenlokomotive". "Es entspricht unserer DNA, parteilose und kommunal aktive Bürgermeister in den Reihen zu haben", erläuterte er weiter.
"Wir freuen uns, dass der Boris Palmer nächstes Jahr bei uns eintritt und natürlich ein möglichst gutes Ergebnis für den Wahlkreis 1 für Tübingen einfährt und auch für die gesamte Fraktion", so Hölsch. Die FWV hat derzeit im Kreistag 16 Mandate. Stärkste Kraft sind die Grünen mit 18 Sitzen.
Hölsch warnte zudem vor einer Verwechslung der FWV mit der Partei Freie Wähler. Letztere wurde 2009 gegründet. Freie Wähler gibt es hingegen bereits seit den 1950ern. Mit Ausnahme von Bayern treten sie bei Kommunalwahlen als Wählervereinigungen an.
Grünen-Ausstieg nach N-Wort-Eklat
Palmer ist seit 2007 Oberbürgermeister von Tübingen. Bis Mai des laufenden Jahres war er bei den Grünen, bis er nach einem Eklat im Zusammenhang mit dem N-Wort massiv in Kritik geriet und aus der Partei austrat. Seitdem ist er parteilos.
Er habe bereits zuvor mit einem Engagement im Kreistag geliebäugelt, so der Oberbürgermeister. "Aber es kam gar nicht infrage, weil bei meiner früheren Parteimitgliedschaft klar war, dass die Grundlinie der Partei lautet: Bürgermeister raus aus dem Kreistag." Noch sei sein Bedürfnis, einer Partei beizutreten, nahe null, teilte Palmer mit.
Im Video: Tübinger OB Boris Palmer tritt bei den Grünen aus
Nach Eklat um N-Wort: Tübinger OB Boris Palmer tritt bei den Grünen aus
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Schwäbisches Tagblatt: Tübinger OB Boris Palmer tritt für die Freien Wähler an