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Gefährlicher Einsatz

EU will Militäroperation "Aspides" im Nahen Osten starten

  • Veröffentlicht: 19.02.2024
  • 12:06 Uhr
  • Lara Teichmanis

Der Militäreinsatz "Aspides" der EU gegen die Angriffe der Huthi-Rebellen wurde offiziell beschlossen. Deutsche Kriegsschiffe sind bereits auf dem Weg ins Rote Meer.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschiffe im Nahen Osten wurde beschlossen.

  • Huthi-Rebellen attackieren weiterhin Güterschiffe vor dem Jemen.

  • Deutsche Soldat:innen sind mit der Fregatte "Hessen" bereits auf dem Weg ins Rote Meer.

Am Montag (19. Februar) beschlossen die Außenminister der EU-Staaten den Start des neuen Militäreinsatzes zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Nahen Osten. Die geplante Operation "Aspides" gilt im Vergleich zu anderen aktuellen Einsätzen als besonders gefährlich, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa). 

Ziel des Einsatzes ist der Schutz von Handelsschiffen vor Angriffen durch Huthi-Rebellen. Die militant-islamistische Miliz aus dem Jemen beschießt seit der Militäroffensive Israels auf den Gazastreifen Güterschiffe, die zwischen dem Suezkanal in Ägypten und dem Golf von Aden unterwegs sind. Die Rebellen fordern ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen, die auf das Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober erfolgten. 

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Jemen

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Die aktuelle Route der Handelsschiffe führt aus dem Golf von Aden über die Meerenge von Baab al-Mandab ins Rote Meer und durch den Suezkanal ins Mittelmeer. Besonders im südlichen Roten Meer und in der Meerenge Baab al-Mandab sollen europäische Kriegsschiffen präsent sein. Ziel ist es, Handelsschiffe zu begleiten und im Ernstfall Angriffe abzuwehren. 

Proaktiv Angriffe auf Ziele oder Schiffe der Huthi durch europäische Kriegsschiffe sind nicht geplant. Wie die dpa berichtet, müssen die Schutzmaßnahmen "unter uneingeschränkter Achtung des Völkerrechts, einschließlich der Grundsätze der Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit" erfolgen.

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Deutsche Beteiligung im Roten Meer

Die deutsche Bundesregierung schickt die 143 Meter lange Fregatte "Hessen" in den bewaffneten Einsatz. Das Kriegsschiff ist mit Flugabwehrraketen ausgerüstet und wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Bereits am 8. Februar stach die Fregatte mit rund 240 Soldat:innen an Bord in See. 

Im Video: Fregatte "Hessen" unterwegs Richtung Rotes Meer

Fregatte "Hessen" unterwegs Richtung Rotes Meer

Die Fregatte "Hessen" gilt als eines der stärksten deutschen Kriegsschiffe, vermeldet die "Frankfurter Rundschau". Mit seinem speziellen Radar kann das Schiff nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Größe der gesamten Nordsee überwachen. Die Waffensysteme sind in der Lage, Ziele auf eine Entfernung von bis zu 160 Kilometern zu bekämpfen. 

Wie gefährlich ist der Einsatz für die deutschen Soldat:innen?

Die Operation "Aspides" gilt als vergleichsweise risikoreich, da die Huthi-Miliz in der Vergangenheit nicht vor Angriffen auf Kriegsschiffe zurückgeschreckt sind. Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack sagte zum Auslaufen der Fregatte "Hessen" gegenüber der dpa: "Das ist der ernsthafteste Einsatz einer deutschen Marineeinheit seit vielen Jahrzehnten." Dennoch schätzt der Experte die Risiken für kontrollierbar ein.

Es gibt keine Einheit in der deutschen Marine, die besser vorbereitet, besser ausgebildet und besser dafür ausgestattet ist.

Jan Christian Kaack, Marine-Inspekteur

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Neue Route für die Handelsschiffe?

Um den Angriffen der Huthi-Rebellen zu entgehen, könnten Reedereien ihre Schiffe über andere Routen von Asien nach Europa schicken. Die Route an der Küste des Jemen vorbei ist allerdings die mit Abstand kürzeste Strecke. Die Alternativroute um das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika ist rund 1.000 Kilometer länger. 

Die Folge aufgrund längerer Routen für die Reedereien wären steigende Transportkosten und Lieferverzögerungen. Allerdings konnten Expert:innen der EU-Kommission bisher keine signifikanten Preissteigerungen aufgrund der angespannten Lage im Suezkanal vor der Küste des Jemens beobachten. 

Dennoch drosselten einige europäische Unternehmen die Produktion aufgrund von Lieferengpässen. So zum Beispiel der US-Autobauer Tesla in seinem Werk in Grünheide bei Berlin. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Frankfurter Rundschau: "Fregatte "Hessen" im Roten Meer"
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