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Führerscheinprüfung

Fahrschüler unaufmerksamer: Hohe Durchfallquote bei Prüfung 

  • Aktualisiert: 29.12.2022
  • 16:46 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die ältere Generation wird an den Führerscheinumtausch erinnert, die Jüngere sorgt für eine hohe Durchfallquote bei der Führerscheinprüfung. 
Die ältere Generation wird an den Führerscheinumtausch erinnert, die Jüngere sorgt für eine hohe Durchfallquote bei der Führerscheinprüfung. © Andreas Arnold/dpa/dpa-tmn

Der Wunsch nach einem eigenen Führerschein sei nach Einschätzung des Vize-Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände hoch. Die Durchfallquote der Fahrschüler allerdings auch.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der Einschätzung von Fahrlehrern fehle Fahrschülern die nötige Aufmerksamkeit.

  • Dennoch ich der Wunsch eines eigenen Führerscheins sehr hoch.

  • Die Durchfallquote der Fahrschüler steigt an.

Fahrschüler seien, nach Einschätzung von Fahrlehrern, weniger aufmerksam im Straßenverkehr, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war.

Wie der Vize-Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände, Kurt Bartels, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin mitteilte, hätten junge Menschen nicht mehr diese "natürliche Affinität zum Verkehrsgeschehen wie früher". So würden Kinder beispielsweise vom Auto aus nicht mehr auf die Straße schauen, sonder lieber aufs Handy. "Sie gehen zu Fuß und gucken auf ihr Smartphone", mahnt Bartels.

Verkehrswahrnehmung habe sich geändert

Daher sei auch nicht verwunderlich, dass "der junge Mensch, der heute in die Fahrschule kommt", eine ganz andere Verkehrswahrnehmung als noch vor 20 Jahren habe - "nämlich eine geringere," betont Bartels mit Anspielung auf die Handy-Nutzung.

Nicht nur die Anforderungen an die Fahrschüler während der Prüfung hätten laut Bartels zugenommen, sondern auch das Verkehrsaufkommen und die Menge der Regelungen.

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Durchfallquote steigt zunehmend

Aus diesem Grund steige daher seit Jahren – nach Ansicht des Verbands – die Durchfallquote bei Führerschein-Prüfungen. Alleine im Vorjahr seien laut Angaben des TÜV-Verbands – unter Berufung auf Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes – 37 Prozent der Theorie-Prüfungen nicht bestanden worden. Im Vergleich: Im Jahr 2013 waren es nur 29 Prozent. Die Durchfallquote im Jahr 2021 für die praktische Prüfung für die PKW-Führerscheinklasse B sei bei 43 Prozent gelegen.

"In Großstädten gibt es eine höhere Durchfallquote als in ländlichen Gebieten, weil das Verkehrsaufkommen ein anderes ist", betont der Vize-Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände.

Führerschein immer noch gefragt

Laut Bartels sei das Interesse am Führerschein immer noch groß. "Landauf, landab sind die Fahrschulen sehr gut ausgelastet." So gebe es vermutlich in Großstädten den einen oder anderen, der lieber im eigenen Auto sitze statt mit Maske in vollen Bussen und Zügen

Aber auch der Umstand, dass die Menschen auf Grund der Corona-Pandemie weniger gereist seien und daher mehr Geld für "Luxus-Führerscheine wie den fürs Motorrad" übrig hätten, würde nach Bartels Ansicht zu der hohen Nachfrage eines Führerscheins führen.

Ob es in absehbarer Zeit zu Einbrüchen kommen werde, sei schwer vorherzusagen. "Wir haben Sorge und rechnen damit, dass das Interesse am Führerschein nachlassen wird, auch aufgrund der wirtschaftlichen Eckdaten", meint der Vize-Vorsitzende. Allerdings seien in der Pandemie die Befürchtungen ebenfalls groß gewesen, dass die Zahl der Fahrschüler zurückgehe – dazu sei es aber nicht gekommen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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