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Preissteigerung

ÖPNV-Tickets: Bahn und Bus werden bis zu 8,8 Prozent teurer

  • Aktualisiert: 22.12.2022
  • 17:02 Uhr
  • Clarissa Yigit

Die Preise für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) werden ab 2023 deutlich teurer. Als Grund für die Preissteigerung werden die Energie- und Personalkosten als auch die Unsicherheit durch das 49-Euro-Ticket genannt. Bis zu 8,8 Prozent mehr seien möglich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Preise für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) werden teurer.

  • Steigerungen zwischen 1,4 und 8,8 Prozent werden erwartet.

  • Eine Vergünstigung nach Einführung des 49-Euro-Tickets wird nahezu ausgeschlossen.

Eine Anhebung der Ticket-Preise für Bus und Bahn haben zahlreiche Verkehrsverbünde für das Jahr 2023 angekündigt. So sollen die Fahrpreise im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durchweg teurer werden. Ob sich mit Einführung des 49-Euro-Tickets, das Bund und Länder als einheitliches ÖPNV-Angebot nächstes Jahr einführen wollen, etwas ändere, wird bezweifelt. Laut Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) kann es für Fahrgäste bis zu 8,8 Prozent teurer werden.

Schuld sind gestiegene Kosten 

Insbesondere die stark gestiegenen Kosten für Strom, Diesel und Personal nennt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) als Grund für die steigenden Preise. Auch seien sich viele Fahrgäste aktuell unsicher, ein Abo für den ÖPNV abzuschließen, da viele lieber auf die Einführung des 49-Euro-Tickets warteten. Aus diesem Grund müssten die fehlenden Einnahmen kompensiert werden.

Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar verzeichnet die stärkste Preissteigerung. Der als Mischverbund von Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg geltende Verkehrsverbund kündigt eine Teuerung ab Januar bei Bus und Bahn um durchschnittlich 8,83 Prozent an. Eine Einzelfahrt kostet dann bis zu 1,10 Euro mehr, wie die "Tagesschau" berichtet.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr in Nordrhein-Westfalen hebt seine Preise im Schnitt um 3,9 Prozent an. Relativ gering fällt hingegen die Teuerung beim Rhein-Main-Verbund (RMV, Hessen) sowie im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) aus. Hier werden die Tickets für den ÖPNV ab Januar um 1,4 Prozent (VBN) beziehungsweise 1,5 Prozent (RMV) teurer.

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Die meisten Preissteigerungen erfolgen zum 1. Januar

Die meisten Preisanpassungen greifen zum 1. Januar. Allerdings haben einige Verkehrsverbände ihre Preise bereits jetzt erhöht. So gelten im Verkehrsverbund Warnow (Landkreis Rostock) bereits seit 1. Oktober neue Preise. Hier wurden die Fahrscheine durchschnittlich um 6,6 Prozent teurer. Auch in München und Umland gelten bereits neue Tarife: Eine Fahrt im ÖPNV kostet seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember im Schnitt 6,9 Prozent mehr.

Aber nicht alle Verkehrsverbände sind so schnell. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hebt seine Preise erst zum 1. April um durchschnittlich 5,6 Prozent an, der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) plant erst für August eine Tariferhöhung. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) führt eine Preissteigerung in zwei Schritten durch. Eine erste Teuerung kommt zum Januar eine zweite im Juli. 

Wohl keine Preissenkung nach Einführung des 49-Euro-Tickets 

Dass nach Einführung des 49-Euro-Tickest die Preise im ÖPNV wieder sinken werden, sei eher unwahrscheinlich. Noch stehe nicht einmal ein Starttermin fest, allerdings benötigten die Unternehmen schon jetzt Geld, um liquide zu sein und die laufenden Kosten zu decken.

Zwar würden die Unternehmen von Bund und Ländern einen Ausgleich in Milliardenhöhe für die wegfallenden Einnahmen erhalten, doch eine Gegenleistung für die gestiegenen Energie- und Personalkosten sei darin nicht aufgeführt. Wie der VDV erklärt, werde es vermutlich auch noch einige Monate dauern, bis das Geld bei den Verbünden und Unternehmen angekommen sei.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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