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UN-Hilfswerk steht in der Kritik

Finanzielle Not und Anschuldigungen: UNRWA ruft um Hilfe

  • Veröffentlicht: 18.02.2024
  • 08:46 Uhr
  • Damian Rausch
Archiv-Bild, 28.11.2021: Das Hauptquartier der United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) in Gaza. 
Archiv-Bild, 28.11.2021: Das Hauptquartier der United Nations Relief and Works Agency (UNRWA) in Gaza. © Ashraf Amra/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, setzt sich trotz schwerer Vorwürfe für die weitere finanzielle Unterstützung des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) ein. Er appelliert an die internationale Gemeinschaft, die Not der Menschen in Gaza nicht zu ignorieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • UN-Hochkommissar Filippo Grandi fordert dringend die Wiederaufnahme der finanziellen Unterstützung für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA).

  • Die UNRWA steht wegen angeblicher Verstrickung in terroristische Aktivitäten der Hamas in der Kritik.

  • Die weltweite Kürzung der Mittel für humanitäre Hilfe bereitet Grandi Sorgen, da dies vor allem Geflüchtete betreffe, die in ärmeren Ländern Schutz suchten.

Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz hat der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur (18. Februar) die Wiederaufnahme der Zahlungen an das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten gefordert. Seine Worte unterstreichen die Dringlichkeit: "Je früher die Entscheidungen über die Fortsetzung oder Wiederaufnahme der Finanzierung getroffen werden, desto besser für das Leben von Millionen von Menschen." Für die Bewohner Gazas sei die Lage besonders dramatisch.

Die Vorwürfe gegen UNRWA und die Folgen

Die Kontroverse um UNRWA entzündete sich an den Vorwürfen der israelischen Regierung, die Organisation sei in Terroraktivitäten der Hamas involviert. Als Konsequenz haben mehrere westliche Nationen, darunter die Hauptfinanziers USA und Deutschland, ihre finanzielle Unterstützung vorübergehend eingestellt.

Grandi, der selbst von 2010 bis 2014 an der Spitze der Hilfsorganisation stand, betonte die unersetzliche Rolle der Organisation. "Das UNRWA hat eine sehr spezifische Arbeitsweise, nicht nur im humanitären Bereich, sondern beim Betrieb von Schulen und Gesundheitszentren für Millionen von Palästinensern."

Im Video: "UNRWA in Gaza - zahlreiche Verbindungen zu Terrororganisationen"

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Guterres reagiert: Konsequenzen nach UNRWA-Vorwürfe

UN-Generalsekretär António Guterres versprach angesichts der Vorwürfe eine lückenlose Aufklärung. Die Zusammenarbeit mit mehreren in die Vorwürfe verwickelten Mitarbeitern sei beendet worden. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte zuvor bestätigt, dass mehr als 30 UNRWA-Mitarbeiter an dem Hamas-Massaker in Israel beteiligt gewesen seien.

Grandi zeigt sich besorgt über den weltweiten Rückgang der Unterstützung für Flüchtlinge. Dies treffe vor allem Menschen, die in ärmeren Ländern Schutz suchten, so Grandi. "Letztes Jahr, 2023, erhielt meine Organisation von ihren Gebern eine Milliarde Dollar weniger als im Jahr zuvor. Und wir hatten viel mehr Krisen als im Jahr zuvor", beklagte er.

:newstime
UNRWA-Leiter Lazzarini bat derweil die Länder, die ihre Finanzierung ausgesetzt haben, ihren Kurs zu überdenken.
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  • 28.01.2024
  • 08:31 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • dpa Nachrichtenagentur
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