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Interview im US-Wahlkampf

Für Trump sind Biden und Selenskyj schuld am Ukraine-Krieg, nicht Putin

  • Aktualisiert: 21.10.2024
  • 08:49 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Mit Donald Trump als künftigem Präsidenten könnte die US-Hilfe für die Ukraine massiv abnehmen. Mit neuen Interview-Aussagen befeuert der Republikaner die Befürchtungen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump gibt dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und US-Präsident Biden die Hauptschuld am russischen Überfall auf die Ukraine.

  • Russlands Machthaber Wladimir Putin erwähnt Trump in dem Podcast-Interview hingegen ausdrücklich nicht.

  • Der Republikaner stellt erneut künftige US-Hilfen für die Ukraine infrage, sollte er am 5. November die US-Präsidentschaftswahl gegen Kamala Harris gewinnen.

Russland hat die Ukraine im Februar 2022 überfallen und überzieht das Nachbarland seitdem mit einem brutalen Krieg. Von wem die Aggression ausging, ist offensichtlich: von Kremlmachthaber Wladimir Putin und seinen Verbündeten. Doch US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat eine andere Sicht der Dinge und gibt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und auch dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden die Hauptschuld.

Selensky "einer der besten Verkäufer"

Mit Blick auf Selenskyj sagte Trump in einem knapp anderthalbstündigen Podcast mit dem YouTuber Patrick Bet-David. "Er hätte es niemals zum Ausbruch dieses Krieges kommen lassen dürfen. Zugleich stellte der Republikaner die US-Unterstützung für die angegriffene Ukraine erneut infrage. "Ich denke, Selenskyj ist einer der besten Verkäufer, die ich je gesehen habe. Jedes Mal, wenn er kommt, geben wir ihm 100 Milliarden Dollar. Wer sonst hat in der Geschichte so viel Geld bekommen? Das hat es noch nie gegeben."

Tatsächlich sind die USA wichtigster Unterstützer der Ukraine. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 hat Bidens Regierung militärische Hilfe in Höhe von mehr als 50 Milliarden US-Dollar für Kiew bereitgestellt - also deutlich weniger, als von Trump behauptet.

Immerhin schloss Trump in dem Podcast im Falle seiner Wiederwahl weitere Unterstützung nicht kategorisch aus. "Und das heißt nicht, dass ich ihnen nicht helfen will, denn diese Menschen tun mir sehr leid. Aber er hätte diesen Krieg nie beginnen lassen dürfen", gab er Selenskyj abermals eine Mitschuld. Dieser Krieg sei "ein Verliererkrieg".

Im Video: Trump kündigt Massenabschiebungen von Haitianern an

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Trump: Kein Ukraine-Krieg mit mir im Amt

An einer anderen Stelle des Interviews wiederholte Trump die Behauptung, dass er als Präsident den russischen Überfall hätte verhindern hätte können: "Wenn ich Präsident gewesen wäre, hätte es diesen Krieg nie gegeben. (Der russische Präsident Wladimir) Putin hätte das nie getan." Er fügte hinzu: "Das hätte geregelt werden müssen, bevor es losging. Es wäre so einfach gewesen. Wenn wir einen Präsidenten mit nur einem halben Gehirn gehabt hätten, wäre es leicht gewesen, das zu regeln." Biden trage "weitgehend die Schuld" an der russischen Invasion in der Ukraine und er habe "diesen Krieg angezettelt", behauptete Trump darüber hinaus.

Der Republikaner wiederholte zudem seine regelmäßige Aussage, er würde den Krieg in der Ukraine im Falle seines Wahlsiegs noch vor seiner Amtseinführung im Januar beenden können.

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Trump steht wegen seiner echten oder vermeintlichen Nähe zu Putin und zu Russland seit Jahren in der Kritik. Zuletzt heizten Enthüllungen des US-Journalisten Bob Woodward die Spekulationen weiter an. Woodward schreibt in seinem neuen Buch von bis zu sieben Telefonaten zwischen Putin und Trump nach dessen Auszug aus dem Weißen Haus im Januar 2021. Diese Gespräche fanden demnach trotz des russischen Angriffskriegs statt.

Das Thema spielt auch mit Blick auf die Wahl eine Rolle, bei der sich Trump am 5. November gegen die Demokratin Kamala Harris durchsetzen will. Bei einem Wahlsieg des republikanischen Kandidaten wäre völlig unklar, wie sich der weltweit größte Unterstützer der Ukraine künftig positionieren würde.

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