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ANGRIFF AUF ISRAEL IM NEWSTICKER

Gaza-Krieg: Botschaft nimmt ausgereiste Deutsche in Rafah in Empfang

  • Aktualisiert: 01.11.2023
  • 18:20 Uhr
  • Malika Baratov
Article Image Media

Botschaft nimmt Deutsche in Rafah in Empfang +++ Israel hat bereits mehr als 11.000 Terrorziele angegriffen+++ Bolivien bricht diplomatische Beziehungen zu Israel ab +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 1. November +++

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Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs können Hunderte Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass den ansonsten von Israel abgeriegelten Küstenstreifen Rafah Richtung Ägypten verlassen.

  • Israels Militär hat seit Kriegsbeginn schon mehr als 11.000 Terrorziele angegriffen.

  • Bolivien hat seine diplomatischen Beziehungen zu Israel aufgrund der als aggressiv wahrgenommenen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen abgebrochen.

+++ 18:10 Uhr: Unter den Ausländern, die am Mittwoch aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausreisen konnten, sind auch deutsche Staatsbürger. Wie das Auswärtige Amt auf der Plattform X, vormals Twitter, mitteilte, handelte es sich um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen. Sie wurden am Grenzübergang Rafah von einem Team der Botschaft Kairo in Empfang genommen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, es handle sich um eine niedrige einstellige Zahl Deutscher.

Rafah ist der einzige Übergang im Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Wann Rafah öffnet und wer den Übergang passieren kann, wird streng kontrolliert: Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober können nun Hunderte Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass den ansonsten von Israel abgeriegelten Küstenstreifen Richtung Ägypten verlassen.

Israel hat bereits 11.000 Terrorziele angegriffen

+++ 07:15 Uhr: Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs hat das israelische Militär mehr als 11.000 Stellungen von Terroristen wie von der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Auch in der Nacht zum Mittwoch hätten die Bodentruppen im Verbund mit der Luftwaffe und der Marine mehrere "Terrorziele" im gesamten Gazastreifen angegriffen, darunter Kommandozentralen und Terrorzellen der Hamas, teilte die israelische Armee am Mittwochmorgen mit. 

Bei Kämpfen am Vortag hätten die Bodentruppen in der Gegend von Dschabalia im Norden Gazas mehrere Hamas-Terroristen aufgespürt, die sich in einem mehrstöckigen Gebäude nahe einer Schule, eines medizinischen Zentrums und in Regierungsbüros verschanzt hatten.

Die Bodentruppen hätten daraufhin die Luftwaffe angeordnet, die Terroristen anzugreifen, hieß es. Bei dem Großangriff kamen Dutzende von Menschen ums Leben. Wie das Militär weiter erklärte, bombardierte die Luftwaffe auch ein mit Panzerabwehrraketen bewaffnetes Fahrzeug, das auf die israelischen Streitkräfte zugefahren sei, hieß es weiter.

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Bolivien bricht diplomatische Beziehungen zu Israel ab

+++ 02:06 Uhr: Bolivien hat seine diplomatischen Beziehungen zu Israel aufgrund der israelischen Angriffe im Gazastreifen abgebrochen. Das südamerikanische Land habe die Entscheidung "in Ablehnung und Verurteilung der aggressiven und unverhältnismäßigen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen und der Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit" getroffen, erklärte das bolivianische Außenministerium am Dienstag (31. Oktober). Gleichzeitig wurde ein Ende der Angriffe auf den Gazastreifen gefordert.

Präsident Luis Arce traf sich mit dem palästinensischen Botschafter, bevor die Mitteilung veröffentlicht wurde. Zuvor hatte der ehemalige Präsident Evo Morales die Regierung kritisiert und den Abbruch der Beziehungen zu Israel gefordert.

Israel und Bolivien hatten erst im Jahr 2020 die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen und den Ausbau der Zusammenarbeit der beiden Länder beschlossen, nachdem Morales sie 2009 aufgrund eines israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen abgebrochen hatte.

Chile und Kolumbien ziehen Botschafter:innen aus Israel ab

+++ 1:43 Uhr: Chile und Kolumbien haben ihre Botschafter:innen für Konsultationen zurückbeordert.

Chile verurteilt die Militäroperation im Gazastreifen auf das Schärfste und stellt mit großer Besorgnis fest, dass dieser Einsatz, der eine kollektive Bestrafung der palästinensischen Zivilbevölkerung darstellt, die grundlegenden Normen des Völkerrechts nicht einhält.

Chilenisches Außenministerium

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro schrieb auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter: "Ich habe mich dazu entschieden, unsere Botschafterin in Israel zu einer Besprechung zurückzubeordern. Wenn Israel das Massaker am palästinensischen Volk nicht beendet, können wir nicht mehr dort sein."

Linke Regierungen in Lateinamerika haben traditionell eine kritische Haltung gegenüber der israelischen Politik gegenüber den Palästinenser:innen. Der kolumbianische Präsident Petro hat bereits mehrfach die israelischen Angriffe im Gazastreifen verurteilt, die auf die Attacken der palästinensischen Terrorgruppe Hamas in Israel folgten.

In seinen Äußerungen hat der ehemalige Guerillero das Vorgehen der israelischen Streitkräfte mit den Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten und den Gazastreifen mit Vernichtungslagern wie Auschwitz und dem Warschauer Ghetto verglichen. In Reaktion darauf hat Israel angekündigt, seine Exporte nach Kolumbien im Sicherheitsbereich auszusetzen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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