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Zeichen in Richtung Nordkorea

Gemeinsame Luftübungen: USA senden Südkorea Langstreckenbomber

  • Veröffentlicht: 05.11.2022
  • 14:26 Uhr
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© dpa-Bildfunk

Zum Ende der mehrtägigen gemeinsamen Luftübungen schickt die USA Langstreckenbomber nach Südkorea. Eine Machtdemonstration gegenüber Nordkorea - das testet unterdessen weiter Raketen.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Die USA und Südkorea haben mehrtägige Luftübungen beendet.
  • Zum Abschluss schickte die USA erstmals seit fünf Jahren Langstreckenbomber nach Südkorea.
  • Nordkorea wertet das als Provokation - und droht mit Gegenmaßnahmen.

Es ist der Höhepunkt gemeinsamer Luftübungen: Zum Abschluss des sechs Tage andauernden militärischen Zusammenspiels haben die Streitkräfte der USA und Südkoreas noch einmal Stärke gegenüber der selbsterklärten Atommacht Nordkorea demonstriert.

Erstmals seit fünf Jahren schickten die USA wieder Langstreckenbomber des Typs B-1B zur koreanischen Halbinsel. Das teilte Südkoreas Generalstab am Samstag (05.11.) mit. Zwei der Überschallbomber nahmen demnach neben acht Kampfjets beider Länder an den Übungen namens "Vigilant Storm" in Südkorea teil.

Nordkorea testet indes in hoher Frequenz Raketen

Nordkorea setzte noch am selben Tag seine Raketentests fort. Mindestens vier ballistische Kurzstreckenraketen wurden nach Angaben des südkoreanischen Militärs am Vormittag (Ortszeit) nach dem Start in Nordkorea erfasst. Sie seien etwa 130 Kilometer weit in Richtung des Gelben Meers geflogen.

Ob die Tests nach dem Überflug der B-1B-Bomber erfolgten oder davor, ging aus den Angaben nicht hervor. Die USA hatten in der Vergangenheit als Zeichen der Bündnisstärke bereits mehrfach Langstreckenbomber über Südkorea fliegen lassen.

Nordkoreas Raketentests finden derzeit in ungewohnt hoher Frequenz statt. Allein diese Woche hat das Land nach Angaben des südkoreanischen Militärs bereits mehr als 25 Raketen einschließlich einer Interkontinentalrakete (ICBM) abgefeuert.

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Nordkorea: "Rücksichtslose Provokation"

Die Tests galten auch als Reaktion auf die Luftübungen in Südkorea. Nordkorea warf beiden Ländern "rücksichtslose Provokation" vor und drohte mit Gegenmaßnahmen. Südkorea und die USA befürchten zudem, dass der Nordkorea zum ersten Mal seit Jahren wieder Atomtests durchführen könnte.

Eigentlich ist es Nordkorea durch eine UN-Resolution verboten, solche Atomtests durchzuführen. Dies gilt ebenso für die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die mit einem Nuklearsprengkopf bestückt werden können.

UN uneins über Vorgehen bei Korea-Spannungen

Doch auch bei der neunten Sitzung des UN-Sicherheitsrats in diesem Jahr zum Thema Nordkorea verhinderte die Spaltung des Gremiums ein Vorgehen gegen die zunehmenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Die 15 Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums konnten sich am Freitag in New York nicht auf eine gemeinsame Stellungnahme einigen. Stattdessen verurteilten eine Reihe von Ländern - darunter die USA, Großbritannien und Frankreich - die Raketentests Pjöngjangs separat.

Ein geschlossenes Vorgehen des Rates scheiterte in der Vergangenheit am Widerstand Chinas, das als engster internationaler Partner Nordkoreas gilt. In der Sitzung am Freitag kritisierte der chinesische Botschafter Zhang Jun unter anderem amerikanisch-südkoreanische Militärübungen, durch die aus seiner Sicht die Spirale der Eskalation angetrieben werde. Er betonte jedoch auch, dass Peking klar gegen jegliche atomare Aufrüstung auf der koreanischen Halbinsel sei.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr Informationen
urn:newsml:dpa.com:20090101:240418-99-720004
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