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Er sang einen Welthit

Große Trauer: The-Pogues-Sänger Shane MacGowan ist tot

  • Aktualisiert: 01.12.2023
  • 11:15 Uhr
  • Momir Takac
Der Sänger der anglo-irischen Punkband The Pogues, Shane MacGowan, ist tot.
Der Sänger der anglo-irischen Punkband The Pogues, Shane MacGowan, ist tot.© Michael Walter/PA Wire/dpa

Der Punk war sein Leben, Drogen und Alkohol sein Laster: Shane MacGowan, Sänger der irisch-englischen Band The Pogues, ist tot. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Shane MacGowan ist tot.

  • Der irische Songwriter und Sänger der Band The Pogues starb im Alter von 65 Jahren.

  • Irlands Präsident würdigt ihn als "einen der größten Dichter der Musik".

Gerade erst hatte Shane MacGowan etwas zu feiern: Nach fünf Monaten im Krankenhaus-Aufenthalt wegen einer Blutvergiftung war er endlich entlassen worden. Dazu beging er seinen fünften Hochzeitstag. Doch jetzt ist MacGowan tot. Der Songwriter und Sänger der Band The Pogues starb im Alter von 65 Jahren.

Das teilte seine Frau Victoria Mary Clarke in den Sozialen Medien mit. "Ich kann den Verlust nicht beschreiben, den ich fühle, und die Sehnsucht nach nur einem weiteren Lächeln, das meine Welt erhellte", schrieb sie bei Instagram. MacGowan war schon sein Längerem gesundheitlich angeschlagen, gezeichnet von einem Leben mit Alkohol und Drogen. Nach einem Beckenbruch war er seit 2015 an einen Rollstuhl gefesselt. 

The-Pogues-Sänger Shane MacGowan mit 65 Jahren gestorben

Als Sänger von The Pogues bleibt er vor allem dank eines Welthits in Erinnerung: "Fairytale Of New York", gesungen im Duett mit Kirsty MacColl. Gegründet hatte der Ire MacGowan die Band 1981. Der Gründungsname Pogue Mahone war eine Anglisierung des irisch-gälischen Ausdrucks póg mo thói - "küss meinen Hintern". Bekannt wurden sie als Vorband von The Clash und mit ihrer Coverversion des Lieds "Dirty Old Town".

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"Shane wird als einer der größten Dichter der Musik in Erinnerung bleiben", würdigte der irische Präsident Michael D. Higgins den Künstler. Sänger Nick Cave nannte ihn "einen echten Freund und den großartigsten Songwriter seiner Generation". Eine großartige Künstlerin war auch Sinéad O'Connor. Die irische Sänger starb im Sommer mit 56 Jahren.

The Pogues brachten 1984 ihr Debütalbum heraus

Das erste Band-Album erschien 1984. Die Lieder mit respektlosen Texten über das Trinken verhalfen The Pogues genauso zu Bekanntheit wie Schlägereien auf den Straßen Londons. Der Stil der Songs war revolutionär: traditionelle irische Musik, die durch Punk-Elemente angereichert war (Folk-Punk). Es folgten Lieder wie "A Pair of Brown Eyes", "A Rainy Night in Soho" und "Summer in Siam". 1987 schließlich "Fairytale of New York".

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Passenderweise am ersten Weihnachtstag 1957 als Sohn irischer Emigranten in der südostenglischen Grafschaft Kent geboren, wurde MacGowans lyrisches Talent schon früh bemerkt. "Sie haben mich zum Singen auf den Küchentisch gestellt, und der Song kam gut an", sagte MacGowan einmal der Zeitung "Guardian". Damals sei er drei Jahre alt gewesen.

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MacGowan begann bereits mit vier Jahren Alkohol zu trinken

Bereits mit vier Jahren habe er mit dem Trinken begonnen, erzählte er einmal - seine Familie gab ihm Guinness als Einschlafhilfe. "Unheimlich kreativ" habe ihn der Alkoholmissbrauch aber gemacht, sagte er 1990.

Nachdem er von der Schule geflogen war, landete MacGowan beim Punk. Da sei er glücklich gewesen, sagte er in einem Interview. Er betrachte Punk nicht als Chaos. "Ich betrachte es als natürliches Leben." Aufsehen erregte MacGowan 1976, als ein Bild von ihm mit verwundetem Ohr bei einem Clash-Konzert in der Musikzeitschrift "New Musical Express" abgedruckt wurde.

Lange sympathisierte MacGowan mit der katholisch-republikanischen Terrororganisation IRA. "Ich schämte mich, dass ich nicht den Mut hatte, der IRA beizutreten. Die Pogues waren meine Weise, damit klarzukommen", sagte er einst. Die Chefin der Partei Sinn Fein, die lange als politischer Arm der IRA galt, Mary Lou McDonald, würdigte den Musiker als Erzähler der irischen Geschichte. Irland habe eine seiner Ikonen und die Welt einen ihrer größten Songwriter verloren. Im September war die britische Schlager-Legende Roger Whittaker gestorben.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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