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Nach spektakulärem Kunstraub

Grünes Gewölbe: Freistaat Sachsen fordert von Tätern 76 Millionen Euro Schadenersatz

Sachsen fordert von den verurteilten Juwelendieben Schadenersatz in Millionenhöhe.
Sachsen fordert von den verurteilten Juwelendieben Schadenersatz in Millionenhöhe.© Oliver Killig/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Im Mai 2023 wurden fünf Männer im Zusammenhang mit dem Einbruch in das Grüne Gewölbe verurteilt. Ein Gericht sprach mehrjährige Haftstrafen für die Mitglieder des Berliner Remmo-Clans aus. Jetzt hat der Freistaat Sachsen die Täter zur Zahlung von Schadenersatz aufgefordert. 

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Es war einer der spektakulärsten Fälle von Kunstraub in Deutschland. Im November 2019 brachen sechs Männer in das Schatzkammermuseum Grünes Gewölbe in Dresden ein. Insgesamt stahlen die Täter damals 21 Schmuckstücke mit Diamanten und Brillanten im Wert von 116,8 Millionen Euro. Einen Großteil ihrer Beute gaben die Clan-Mitglieder im Zuge eines Deals mit der Justiz Ende 2022 zurück. Doch von einigen Gegenständen fehlt bis heute jede Spur.

Im November 2023 dann das Urteil: Gegen fünf der Männer wurden Haftstrafen zwischen vier Jahren und vier Monaten, sowie sechs Jahren und drei Monaten ausgesprochen. Die Urteile sind mittlerweile rechtskräftig. Gegen einen weiteren jungen Mann, der der Fluchtfahrer gewesen sein soll, läuft aktuell noch ein Prozess. Ein anderer Angeklagter wurde freigesprochen. Jetzt wird das nächste Kapitel in dem spektakulären Fall aufgeschlagen.

Im Video: Deal für Juwelendiebe - Geringe Strafen für Raub im Grünen Gewölbe

Freistaat Sachsen bittet Täter zur Kasse

Wie Rechtsanwalt Matthias Aldejohann am Donnerstag (3. Mai) bestätigte, fordert Sachsen knapp 76,1 Millionen Euro Schadenersatz von den verurteilten Tätern. Dabei geht es um Schäden an den zurückgegebenen Gegenständen sowie um die noch fehlende Beute. Die Wertminderung sei durch ein Gutachten der Staatlichen Kunstsammlung Dresden ermittelt worden, berichtet NTV.

An die verurteilten Clan-Mitglieder seien laut Aldejohann bereits Mahnbescheide ergangen, um den Anspruch des Freistaates zu sichern. Einer der Täter habe diesem widersprochen, gegen die vier weiteren Täter liegen rechtskräftige Vollstreckungsbescheide vor.

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Laut einer Antwort des Kulturministeriums auf eine Anfrage der Linken aus dem Landtag vom Februar wurde der ursprüngliche Wert der gestohlenen Schmuckstücke auf knapp 128,6 Millionen Euro geschätzt. Die Wertminderung der schon zurückgekehrten, teils stark beschädigten oder zerstörten Teile der Beute wurde mit knapp 52,5 Millionen Euro beziffert.

Das Landgericht Dresden beschäftigt sich außerdem mit einer Klage des Freistaats Sachsen gegen die Sicherheitsfirma der Staatlichen Kunstsammlung Dresden. Darin werden laut NTV rund 15 Millionen Euro Schadenersatz und 300.000 Euro für Reparaturen am Museum gefordert. Hier soll das Urteil am 9. Juli verkündet werden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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