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Verbrachte halbes Leben im Gefängnis

Im Alter von 78 Jahren: Verbrecher hinter dem "Stockholm-Syndrom" ist gestorben

  • Aktualisiert: 27.06.2025
  • 18:01 Uhr
  • Michael Reimers
Geiselnahme in Stockholm, 1973: Die besondere Beziehung zwischen den Opfern und ihren Geiselnehmern prägte den Begriff "Stockholm-Syndrom".
Geiselnahme in Stockholm, 1973: Die besondere Beziehung zwischen den Opfern und ihren Geiselnehmern prägte den Begriff "Stockholm-Syndrom".© picture alliance / dpa / Police Handout

Der schwedische Verbrecher Clark Olofsson ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Berühmt ist er 1973 geworden, als sein Verhalten bei einer Geiselnahme zur Benennung des "Stockholm-Syndroms" führte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verbrecher Clark Olofsson ist im Alter von 78 Jahren verstorben.

  • Wegen ihm entstand der weltbekannte Begriff "Stockholm-Syndrom".

  • Olofsson hat sein halbes Leben wegen unterschiedlichen Straftaten hinter Gittern verbracht.

Einer der berüchtigtsten Schwerverbrecher der schwedischen Geschichte, Clark Olofsson, ist laut einem Medienbericht tot. Er starb nach längerer Krankheit im Alter von 78 Jahren im Krankenhaus der Kleinstadt Arvika, wie seine Familie der Zeitung "Dagens ETC" bestätigte.

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Olofsson war in den 1970er Jahren in ganz Schweden mit seinen Taten bekannt geworden. Er wurde nach Angaben des schwedischen Rundfunks zahlreicher Straftaten verdächtigt und wegen vielen davon verurteilt, darunter Bankraub, Einbruch, Mordversuch, Körperverletzung, Drogenvergehen und mehreren Gefängnisausbrüchen.

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Das Stockholm-Syndrom

1973 erlangte er auch internationale Bekanntheit, als er nach einem Banküberfall eines anderen Mannes auf dem Norrmalmstorg in Stockholm auf Wunsch des Täters an den Ort des Geschehens gebracht wurde, sich mit dem Mann verbündete und Kunden und Angestellte tagelang als Geiseln festhielt.

Olofsson baute dabei eine Beziehung zu den Geiseln auf, die sich nach ihrer Freilassung begeistert über seinen Charme äußerten. Daraufhin entstand der weltbekannte Begriff "Stockholm-Syndrom", der ebensolche Sympathien von Geiseln zu Geiselnehmern beschreibt.

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Bei dem Syndrom handelt es sich um einen unterbewussten psychologischen Schutzmechanismus. Vor dem Gefühl, ausgeliefert zu sein, schützen sich die Betroffenen seelisch dadurch, dass sie sich mit ihren Peinigern identifizieren. Diese Bindung kann auch nach dem Ende der Gefahr weiter bestehen. In Extremfällen stellen sich die Opfer bei ihrer Befreiung sogar vor ihre Entführer und sehen die Polizei als Bedrohung an.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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