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Mehr als zwölf Prozent Erhöhung möglich

Inflation allein ist nicht schuld: Preisexplosion bei Lebensmitteln

  • Aktualisiert: 25.04.2023
  • 12:19 Uhr
  • Clarissa Yigit
Der kräftige Anstieg der Lebensmittelpreise in den vergangenen Monaten ist nach Einschätzung des Kreditversicherers Allianz-Trade nicht nur auf die gestiegenen Rohstoffkosten und Energiepreise zurückzuführen.
Der kräftige Anstieg der Lebensmittelpreise in den vergangenen Monaten ist nach Einschätzung des Kreditversicherers Allianz-Trade nicht nur auf die gestiegenen Rohstoffkosten und Energiepreise zurückzuführen.© Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Laut Experten des Kreditversicherers Allianz-Trade sei die Verteuerung der Lebensmittelpreise nicht nur auf gestiegenen Rohstoffkosten und Energiepreise zurückzuführen. Anzeichen für Gewinnmitnahmen als auch unzureichender Wettbewerb hätten ebenfalls Einfluss auf die Preisexplosion.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nicht nur gestiegenen Rohstoffkosten und Energiepreise sorgten laut des Kreditversicherers Allianz-Trade für teure Lebensmittel.

  • Auch "übermäßige Gewinnmitnahmen" und unzureichenderer Wettbewerb tragen eine Mitschuld.

  • Für das kommende Jahr sei ebenfalls nicht mit Preisreduzierungen im Lebensmittelbereich zu rechnen – allenfalls mit einer Stagnation.

Wie der Kreditversicherer Allianz-Trade erklärt, sei mehr als ein Drittel der Verteuerung der Lebensmittelpreise der vergangenen Monaten nicht nur auf gestiegenen Rohstoffkosten und Energiepreise zurückzuführen.

Die Verbraucherpreise seien teilweise darüber hinaus gestiegen und sorgten dafür, dass "übermäßige Gewinnmitnahmen" der Unternehmen spürbar zur Lebensmittelinflation im vergangenen Jahr mit beigetragen hätten, erklärt Andy Jobst, Inflationsexperte von Allianz-Trade gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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Trotz sinkender Inflation: Diese Nahrungsmittel werden noch teurer

Gewinnmitnahmen und fehlender Wettbewerb

So scheine es zunehmend Anzeichen für Gewinnmitnahmen zu geben sowie unzureichenden Wettbewerb in den Bereichen mit besonders starken Preissteigerungen, erklärt der Experte. Als Beispiel seien Hersteller von Milchprodukten und Eiern, aber auch von nichtsaisonalem Obst und Gemüse zu nennen

Wir beobachten, dass insbesondere Lebensmittelhersteller hungrig nach Profiten sind.

Aurélien Duthoit, Allianz Trade

"Wir beobachten, dass insbesondere Lebensmittelhersteller hungrig nach Profiten sind. Sie haben die Preise wesentlich stärker erhöht als die Einzelhändler", betonte Aurélien Duthoit, Allianz Trade-Branchenexperte.

Im Jahr 2022 hätten somit die Lebensmittelproduzenten in Deutschland die Preise – gegenüber dem Vorjahr – um rund 18,8 Prozent erhöht. Der Lebensmitteleinzelhandel hingegen hat nur eine Preissteigerung von 12,6 Prozent vorgenommen und somit nicht alle gestiegenen Kosten an die Verbraucher:innen weitergegeben. Geschrumpfte Bruttomargen vieler Händler würden dies bestätigen.

Im ersten Quartal lagen somit in Deutschland die Lebensmittelpreise laut Allianz Trade um rund 22 Prozent über dem Vorjahresniveau – europaweit waren es knapp 15 Prozent.

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Wann werden Lebensmittel wieder günstiger?

Die Allianz-Trade-Experten rechnen zunächst nicht mit einem schnellen Ende der Preissteigerungen bei Lebensmitteln, sondern erwarten sogar noch eine erneute Teuerungswelle um mehr als zwölf Prozent.

Für das Jahr 2024 erwarte Jobst dann eher eine Stagnation der Preise, anstelle von Vergünstigungen. "Durchgesetzte Preiserhöhungen werden erfahrungsgemäß nur selten zurückgenommen," so der Experte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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