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Unglaubliche Entdeckung

Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien: Sind Neandertaler die Lösung?

  • Veröffentlicht: 07.08.2023
  • 14:14 Uhr
  • Stefan Kendzia
Antibiotikaresistente Bakterien: Liegt die Lösung dazu bei unseren Vorfahren - den Neandertalern?
Antibiotikaresistente Bakterien: Liegt die Lösung dazu bei unseren Vorfahren - den Neandertalern?© Armin Weigel/dpa

Die Medizin sucht schon lange nach Lösungen im Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien. Denn sobald ein neues Antibiotikum auf den Markt kommt, dauert es nicht lange, bis erste Resistenzen auftreten, so das RKI. Jetzt könnten unsere Vorfahren eine Antwort darauf liefern.

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Antibiotika sind wahre Wunderwaffen gegen bakterielle Infektionskrankheiten. Allerdings können recht rasch Resistenzen entstehen. Denn sobald ein Antibiotikum seine Wirkung verliert, ist prinzipiell jeder gefährdet. Vielleicht liefern jetzt Neandertaler genau dazu die Lösung.

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Forschende sind auf den Neandertaler gekommen

César de la Fuente und sein Team von der University of Pennsylvania sind auf den Neandertaler gekommen: Unser Vorfahre ist nicht nur aufgrund seines Erbguts interessant, das sich bis heute in uns selbst findet - sondern wohl auch für unsere heutige Gesundheit, laut "Der Standard". Die Forschenden machten sich nach einer Idee auf den Weg, um jahrtausendealte Moleküle in unseren Ahnen zu finden, die eine antibiotische Wirkung haben könnten. Denn seit Jahrzehnten steuern wir auf eine Antibiotika-Krise zu: Trotz der rasanten Zunahme von resistenten Erregern hat der Markt darauf kaum reagiert. Schließlich gibt es profitablere Medikamente, auf die es sich wirtschaftlich lohnt, zu setzen.

Unsere Idee ist, Moleküle aus der Vergangenheit zurückzuholen, um Probleme der Gegenwart zu lösen.

César de la Fuente, Professor an der University of Pennsylvania

Fuentes und sein Team denken da völlig anders und deutlich kreativer: "Unsere Idee ist, Moleküle aus der Vergangenheit zurückzuholen, um Probleme der Gegenwart zu lösen", sagte de la Fuente zu "Nature". Genau jetzt wird es richtig interessant. Denn für diese Arbeit nutzten die Forschenden Künstliche Intelligenz (KI).

Ein Algorithmus wurde trainiert, Peptide in menschlichen Proteinsequenzen zu erkennen. Insgesamt wurden sechs verschiedene ausgewählt - vier stammten von Homo sapiens und jeweils eines von Neandertalern und Denisovanern. Alle wurden dann am berüchtigten Krankenhauskeim getestet: An Mäusen sollen die Peptide gegen den Erreger wirksam gewesen sein - am Menschen waren sie eher nicht geeignet. Das große Aber: Es zeigte sich allerdings, dass allein die Vorgehensweise des Forscherteams ganz neue, vielversprechende Möglichkeiten bringt: "Auch wenn der Algorithmus, den wir verwendet haben, keine großartigen Moleküle hervorgebracht hat, denke ich, dass das Konzept und der Rahmen einen völlig neuen Weg für die Entdeckung von Medikamenten darstellen", sagt de la Fuente.

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