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Vor Parteitag

"Kein Rechtsextremist": AfD-Chef Chrupalla kritisiert "Schauprozess" gegen Höcke

  • Veröffentlicht: 28.06.2024
  • 16:32 Uhr
  • Emre Bölükbasi
Chrupalla sieht in Höcke keinen Rechtsextremisten.
Chrupalla sieht in Höcke keinen Rechtsextremisten.© Sabina Crisan/dpa

AfD-Politiker Björn Höcke steht zwar massiv in der Kritik, doch sein Parteichef Chrupalla deckt ihm den Rücken.

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Inhalt

  • Höcke vor ein Gericht "gezerrt"?
  • Umstrukturierung in der Partei?
  • Chrupalla nicht gegen Einzelspitze in der AfD

Nach der jüngsten Kritik an seinem Parteikollegen Björn Höcke hat der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla ihn in Schutz genommen. "Für mich ist Björn Höcke kein Rechtsradikaler und auch kein Rechtsextremist", sagte er am Freitag (28. Juni) im ZDF-"Morgenmagazin".

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Höcke vor ein Gericht "gezerrt"?

Gegen Höcke laufen derzeit zwei Prozesse wegen einer Nazi-Parole: Diese soll er einmal bei einer Wahlkampfveranstaltung selbst genutzt haben, in einem zweiten Fall habe er die Parole angestimmt.

Chrupalla kritisierte die Prozesse gegen Höcke scharf - diese seien ein "Schauprozess". "Wenn man sieht, mit welchem Aufwand und mit wie vielen Prozesstagen so ein Prozess mittlerweile verbunden ist und um welche Aussagen es hier geht, dann muss man schon von einem Schauprozess sprechen", so der AfD-Parteichef.

Höcke werde vor den Landtagswahlen "vor ein Gericht gezerrt", obwohl man beide Prozesse an einem Tag gleichzeitig habe behandeln können. Man wolle jedoch das Thema "über Wochen" in den Medien halten.

Im Video: AfD-Chef Höcke steht erneut wegen Verwendung verbotener Nazi-Parole vor Gericht

Umstrukturierung in der Partei?

Auf die Frage, wie er zur Einführung eines Generalsekretärs in seiner Partei stehe, sagte Chrupalla: "Das sehe ich nicht skeptisch. Das ist ein Vorschlag, den ich vor zwei Jahren (…) auch schon mal gegeben habe." Es gehöre zur Professionalisierung einer Partei dazu, auch über Veränderungen in den kommenden zwei oder drei Jahren zu reden. "Ich denke, das ist legitim und das würde ich auch unterstützen."

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Auf dem Parteitag in Essen soll am Wochenende über einen Antrag abgestimmt werden, der zusätzlich einen Generalsekretär für den Fall vorsieht, dass es in Zukunft nur noch einen Vorsitzenden oder eine Vorsitzende geben sollte. Chrupalla führt die AfD bislang in einer Doppelspitze zusammen mit Alice Weidel. Das Chef-Duo stellt sich auch zur Wiederwahl - laut Satzung kann die AfD allerdings auch von einem einzelnen Vorsitzenden geführt werden.

Chrupalla nicht gegen Einzelspitze in der AfD

Chrupalla betonte im "Morgenmagazin", er habe nichts gegen eine Umstellung auf eine Einzelspitze. "Nein, da bin ich nicht dagegen", entgegnete er auf einen entsprechenden Vorhalt. Auf dem Parteitag werde außerdem natürlich auch diskutiert werden, ob der Generalsekretär auch zwei Vorsitzenden zur Seite gestellt werden könnte. Im Übrigen gelte der Antrag erst für die kommenden Jahre und noch nicht für die Wahlen auf diesem Parteitag.

Rund 600 AfD-Delegierte werden am Samstag und Sonntag in der Ruhrgebietsstadt erwartet. Bundesweit haben Gruppen unter dem Motto "AfD-Parteitag verhindern" zu Protesten und Blockaden aufgerufen. "Es wird ein großes Polizeiaufgebot geben", sagte der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) am Freitag im "Deutschlandfunk". Bei mehr als einem Dutzend Kundgebungen würden 80.000 Menschen erwartet. "Da kommt einiges auf uns zu, aber ich sehe uns gut vorbereitet."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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