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Liste der Vorwürfe ist lang

Kleinkinder misshandelt? Prozess gegen Kita-Erzieherinnen in Würzburg

  • Veröffentlicht: 03.04.2024
  • 08:07 Uhr
  • Lisa Apfel
Zwei Erzieherinnen müssen sich vor Gericht verantworten. (Symbolbild)
Zwei Erzieherinnen müssen sich vor Gericht verantworten. (Symbolbild)© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Eine Erzieherin, die bewusst Kleinkinder gequält haben soll: Dieses Bild zeichnet die Anklage von einer 31-Jährigen, die sich nun vor dem Landgericht Würzburg verantworten muss. Mitangeklagt ist die ehemalige Gruppenleiterin.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Erzieherin soll in Unterfranken Kleinkindern Schreckliches angetan haben. 

  • Die Anklage wirft der 31-Jährigen unter anderem Körperverletzung in acht Fällen, Nötigung und Misshandlung von Schutzbefohlenen vor.

  • Vom kommenden Montag (8. April) an verhandelt das Landgericht Würzburg gegen die Frau und ihre frühere Gruppenleiterin einer Kindertagesstätte.

Ein kleines Mädchen soll so lange zum Essen gezwungen worden sein, bis es erbrach. Ein Junge soll brutal aus einem Hochbett gerissen worden sein.

Es sind schreckliche Taten, die ausgerechnet einer Erzieherin in Unterfranken zur Last gelegt werden. Der Fall der 31-Jährigen und ihrer früheren Gruppenleiterin wird vom kommenden Montag (8. April) am Landgericht Würzburg verhandelt werden.

Anklage: Frau soll Kleinkinder gequält haben

Die Taten sollen sich laut Staatsanwaltschaft in einer Einrichtung im Landkreis Würzburg zu nicht näher bestimmbaren Zeitpunkten zwischen September und Dezember 2021 ereignet haben. Von den Übergriffen sollen mindestens vier Kinder - ein Mädchen und drei Jungen - im Alter zwischen 18 Monaten und zwei Jahren betroffen gewesen sein.

Der 31-Jährigen wirft die Anklage Körperverletzung in acht Fällen, Nötigung, Misshandlung von Schutzbefohlenen, gefährliche Körperverletzung und versuchte schwere Misshandlung von Schutzbefohlenen vor. Sie soll die Kleinkinder bewusst gequält haben - vermutlich wegen eines Konflikts mit ihrer Gruppenleiterin, der ebenfalls angeklagten 37-Jährigen.

Diese soll während der meisten Taten untätig geblieben sein, sie soll die Kinder nach den Übergriffen lediglich getröstet haben. Laut Anklage hat die Gruppenleiterin die Taten weder den Eltern noch der Kindergartenleitung rechtzeitig gemeldet, um so künftige Übergriffe zu verhindern. Sie ist deshalb angeklagt, sich durch Unterlassen der vorsätzlichen Körperverletzung, der Misshandlung von Schutzbefohlenen sowie der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht zu haben.

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Angeklagte bestreitet Vorwürfe

Erst als die Hauptangeklagte nach einer Krankheit zurück in die Kita kam und sich weiter aggressiv verhalten haben soll, soll die Gruppenleiterin die Vorfälle der Kitaleitung gemeldet haben - rund ein Jahr nach den Übergriffen. Im Dezember 2022 wurden nach Gerichtsangaben beide Erzieherinnen von ihrer Tätigkeit im Kinderhaus entbunden.

Die 31-Jährige bestreitet die Vorwürfe den Angaben nach bislang. Ihre Kollegin habe sich dagegen bei den Ermittlungen geständig gezeigt. Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hatte die Staatsanwaltschaft Anklage beim Landgericht erhoben. Die besondere Bedeutung ergibt sich demnach aus dem Alter der Opfer und der Tatbegehung im Kindergartenalltag.

Für den Prozess sind insgesamt elf Verhandlungstage bis Anfang Juni angesetzt.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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