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Russlands Angriffskrieg

Kremlchef Putin äußert sich zu möglicher Dauer des Krieges

  • Aktualisiert: 07.12.2022
  • 19:17 Uhr
  • Julian Ragauskas
Der russische Präsident Wladimir Putin leitet eine Sitzung des Sicherheitsrates per Videokonferenz.
Der russische Präsident Wladimir Putin leitet eine Sitzung des Sicherheitsrates per Videokonferenz.© AP

Rund neuneinhalb Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine schließt der russische Präsident Wladimir Putin einen langen Krieg gegen das Nachbarland nicht aus.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Präsident Wladimir Putin schließt einen langen Krieg gegen die Ukraine nicht aus.

  • Von insgesamt 300.000 mobilisierten russischen Reservisten ist laut Putin bereits die Hälfte im Kampfgebiet in der Ukraine im Einsatz.

  • Präsident Selenskyj wird unterdessen vom "Time"-Magazin zur Person des Jahres gewählt.

Rund neuneinhalb Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine schließt der russische Präsident Wladimir Putin einen langen Krieg gegen das Nachbarland nicht aus. "Natürlich, es kann ein langer Prozess werden", sagte Putin am Mittwoch bei einem Treffen mit Vertretern eines von ihm selbst eingesetzten Menschenrechtsrats.

Putin: Krieg kann "ein langer Prozess" werden

 "Aber es sind neue Gebiete aufgetaucht", fügte Putin mit Blick auf die völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk hinzu. "Das ist solch ein bedeutendes Ergebnis für Russland."

Einmal mehr zog der Kremlchef auch eine Parallele zwischen sich selbst und dem russischen Zaren Peter I.: "Das Asowsche Meer ist zu einem innerrussischen Meer geworden. Das sind ernsthafte Dinge. Peter der Große hat noch um einen Zugang zum Asowschen Meer gekämpft." Bereits im Sommer hatte Putin den Krieg gegen die Ukraine auf eine Ebene mit dem Großen Nordischen Krieg unter Peter Anfang des 18. Jahrhunderts gestellt.

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150.000 Reservisten bereits im Kampfgebiet

Von insgesamt 300 000 mobilisierten russischen Reservisten ist laut Kremlchef Wladimir Putin bereits die Hälfte im Kampfgebiet in der Ukraine im Einsatz. Die restlichen rund 150 000 Männer seien als "Kampfreserve" auf Stützpunkten des Militärs untergebracht, sagte Putin am Mittwoch bei einem Treffen mit Vertretern eines von ihm selbst eingesetzten Menschenrechtsrats.

Nach dem Abschluss der Mobilmachung hatte Verteidigungsminister Sergej Schoigu Ende Oktober zunächst von rund 82 000 Männern gesprochen, die bereits an die Front gebracht worden seien.

Selenskyj ist Person des Jahres

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist wegen des Widerstandes gegen den russischen Einmarsch in sein Land vom US-Magazin "Time" zur Person des Jahres gewählt worden. "Die diesjährige Wahl war die eindeutigste in unserer Erinnerung", schrieb "Time"-Chefredakteur Edward Felsenthal. "Ob der Kampf um die Ukraine einen mit Hoffnung oder mit Angst erfüllt, Wolodymyr Selenskyj hat die Welt auf eine Weise elektrisiert, wie wir es seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben." Der 44-Jährige habe eine "schicksalhafte" Entscheidung getroffen, nach dem Einmarsch der Russen Ende Februar sein Land nicht zu verlassen, sondern in Kiew zu bleiben.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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