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Szenario geheim gehalten

Bundesweite Krisenübung Lükex 23 zu massivem Hackerangriff läuft

  • Veröffentlicht: 27.09.2023
  • 13:25 Uhr
  • Momir Takac

Seit Mittwochmorgen läuft in ganz Deutschland die Krisenübung Lükex 23. Geprobt wird, was bei einem massiven Hackerangriff zu tun ist.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland läuft aktuell die großangelegte Krisenübung Lükex 23.

  • Zwei Tage lang proben Behörden den Erstfall eines schwerwiegenden Hackerangriffs.

  • Das Szenario wurde bis kurz vor dem Start geheim gehalten.

In ganz Deutschland läuft seit Mittwochmorgen (27. September) eine großangelegte Übung für den Fall eines schwerwiegenden Hackerangriffs auf Regierung und Verwaltung. Der Startknopf für "Lükex 23" wurde um 9.00 Uhr beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gedrückt, bestätigte eine Sprecherin.

Bis zum morgigen Donnerstag proben etwa 60 Behörden, Unternehmen und insgesamt etwa 3000 Menschen den Ernstfall. "Von der Zahl der beteiligten Akteure her ist dies die größte Lükex-Übung, die es je gab", sagt BBK-Präsident Ralph Tiesler der Deutschen Presse-Agentur. "Zum ersten Mal in der fast zwanzigjährigen Geschichte wirken alle Bundesländer mit." 

Bundesweite Krisenübung Lükex 23 probt Ernstfall bei massivem Hackerangriff

Lükex ist die Abkürzung für "länder- und ressortübergreifende Krisenmanagementübung". Bei früheren Lükex-Übungen war beispielsweise das Szenario einer Pandemie durchgespielt worden. Im November 2018 lautete das Szenario "Gasmangellage in Süddeutschland".

Das genaue Szenario für die Übung wurde bis zuletzt geheim gehalten, um den Übungseffekt nicht zu gefährden. Auch Tiesler, der sich als Mitglied des Krisenstabs am Mittwoch ins Lagezentrum des Bundesinnenministeriums begab, war daher vorab nicht in alle Details eingeweiht.

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Szenario bis zuletzt geheim gehalten

Laut BBK wurden alle Teilnehmer am Mittwochmorgen per Mail benachrichtigt. Damit wurden ihnen die zentralen Übungsinhalte und die Ausgangslage für den ersten Übungstag vorgestellt. Um es möglichst echt wirken zu lassen, wurde eine fiktive Nachrichtensendung erstellt, die sich die Übenden anschauen sollen.

Das Wichtigste an der Krisenübung sei Disziplin. "Wenn alle durcheinander telefonieren und jeder meint, ausschweifend reden zu müssen, funktioniert Krisenmanagement nicht", erklärte Tiesler. Bei der Übung und dann auch in einem möglichen Ernstfall gehe es deshalb darum, "möglichst rasch das Wissen, das man hat, in Entscheidungen übersetzen zu können."

Große Cyberattacken sind für Experten eine reale Bedrohung

Experten sehen große Hackerangriffe, sowohl durch kriminelle Akteure als auch durch ausländische Geheimdienste, als reale Bedrohung. Die Zahl der Cyberattacken nahm in den vergangenen Jahren zu. Ein Angriff in kleinerem Maßstab hat es bereits gegeben.

Ein Beispiel, das auch in der Akademie des BBK zu Fortbildungszwecken schon vielfach diskutiert wurde, ist die Attacke auf die Landkreisverwaltung von Anhalt-Bitterfeld, wo nach einem Hackerangriff im Juli 2021 wichtige Bürger-Dienstleistungen 207 Tage lang nicht funktionierten. Zuletzt hatten mutmaßlich russische Hacker zahlreiche Cyberangriffe auf offizielle Webseiten verübt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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