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Weißes Haus prangert Bundesstaat an

Laut US-Behörde: Texas verhinderte Rettungseinsatz für ertrinkende Migranten

  • Veröffentlicht: 15.01.2024
  • 14:45 Uhr
  • Jessica Steffens
Hunderte Migranten versuchen die Grenze von Mexiko in die USA zu überqueren.
Hunderte Migranten versuchen die Grenze von Mexiko in die USA zu überqueren.© picture alliance / Anadolu

Der Bundesstaat Texas soll Grenzschützer an einer Rettungsaktion für ertrinkende Migranten gehindert haben. Eine Frau und zwei Kinder starben im Rio Grande an der Grenze zu Mexiko.

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Grenzschutzbeamte in Texas wurden am Samstag offenbar daran gehindert, auf einen Notruf von ertrinkenden Migrant:innen zu reagieren. Das berichtete die "New York Times" unter Berufung auf die US-Sicherheitsbehörde "Homeland Security". Daraufhin seien eine Frau und zwei Kinder im Rio Grande an der Grenze zu Mexiko ertrunken. Der Grenzschutz teilte mit, sie seien von texanischen Militärbeamten "physisch daran gehindert" worden, das entsprechende Gebiet rechtzeitig zu betreten.

Im Video: "Migranten-Treck zieht Richtung US-Grenze"

Migranten-Treck zieht Richtung US-Grenze

Ein Sprecher des Weißen Hauses wies in Anbetracht dieser "tragischen Todesfälle" auf die "grausamen, unmenschlichen und gefährlichen politischen Manöver" des texanischen Gouverneurs Greg Abbott hin. Die Biden-Regierung und Abbott streiten schon seit langer Zeit über die Sicherung der Grenze zwischen den USA und Mexiko.

"Der US-Grenzschutz muss Zugang zur Grenze haben, um unsere Gesetze durchzusetzen", betonte der Sprecher weiter.

Texanische Behörde stellt Vorfall anders da

Das Weiße Haus schreibt die Schuld an den tragischen Todesfällen allein dem Bundesstaat Texas zu. Abbott wirft der Regierung in Washington vor, nichts gegen illegale Grenzübertritte zu unternehmen. 

Eigentlich obliegt der Grenzschutz in den USA den Bundesbehörden. Inzwischen hat die texanische Nationalgarde jedoch an einem Grenzabschnitt die alleinige Kontrolle übernommen. So auch in dem Gebiet, in dem sich die Tragödie zugetragen haben soll.

Die texanischen Behörden behaupten, der US-Grenzschutz hätte die Nationalgarde über die Notsituation der Migrant:innen informiert, woraufhin diese das entsprechende Gebiet mit Scheinwerfern abgesucht haben sollen. Als sie jedoch gesehen hätten, dass die mexikanischen Behörden auf ihrer Seite des Grenzflusses einen Einsatz ausführen hätten sie ihren eigenen Einsatz beendet.

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Mauer zu Mexiko erneut Thema

Die Grenzpolitik ist in den USA ein besonders umstrittenes Thema und für Biden politisch äußerst heikel. Die Republikaner nutzen die Angst vor zunehmender Kriminalität und Drogenproblemen durch Ausländer mehr denn je für sich. Sie werfen den Demokraten vor, ungehindert Hunderttausende Migranten ins Land zu lassen.

Bidens rechtspopulistischer Vorgänger Donald Trump sprach in seinen Wahlkampf 2016 bereits über eine Grenzmauer zu Mexiko, um unkontrollierte Einwanderung zu verhindern. Dies nutzt Trump nun erneut für seine Präsidentschaftskandidatur.

  • Genutzte Quellen:
  • New York Times: "3 Migrants, Including 2 Children, Drown Near Texas Border"
:newstime
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