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Erleichterungen noch in diesem Jahr

Vergütung von Hausärzten: Lauterbach kündigt weitreichende Reformen an

  • Aktualisiert: 10.01.2024
  • 09:32 Uhr
  • Rebecca Rudolph

In den Hausarztpraxen Deutschlands herrscht Unruhe: Ärzt:innen sind stark beansprucht, und Patient:innen müssen lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Auf einem Krisentreffen hat Lauterbach jetzt Reformen zugesichert, um Hausärzt:innen zu entlasten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Patient:innen sollen in Hausarztpraxen künftig seltener auf überfüllte Wartezimmer und Aufnahmestopps stoßen.

  • Hausärzt:innen werden nach Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach mehr finanzielle Freiräume bekommen, um Engpässe in Praxen zu vermeiden.

  • Durch eine neue Reform soll die bisherigen Honorar-Obergrenzen aufgehoben werden.

Bereits dieses Jahr erwartet Gesundheitsminister Karl Lauterbach erste Verbesserungen für Hausärzt:innen und Patient:innen durch die von ihm angestrebten Reformen. "Schon in diesem Jahr wird das beginnen. Wir kommen ja jetzt mit dem Gesetz noch, also im Januar werden wir es der Öffentlichkeit vorstellen", sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend (9. Januar) in den ARD-"Tagesthemen" nach einem Gespräch mit Vertreter:innen von niedergelassenen Mediziner:innen und gesetzlichen Krankenkassen in Berlin.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach sprach mit Vertreter:innen der niedergelassenen Ärzteschaft über mögliche Erleichterungen für Hausärztinnen und Hausärzte.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach sprach mit Vertreter:innen der niedergelassenen Ärzteschaft über mögliche Erleichterungen für Hausärztinnen und Hausärzte.© Hannes P. Albert/dpa

Hausärzt:innen sollen finanziell flexibler werden, um Wartezeiten und Engpässe zu minimieren

Es soll eine vollständige Neugestaltung der Vergütung für Hausärzt:innen geben. Künftig werden viele Patient:innen nicht mehr persönlich in die Praxis kommen müssen, sondern beispielsweise Krankmeldungen telefonisch erhalten können. "Wichtig ist, dass die Praxen aber dann trotzdem ihr Geld bekommen." Das solle durch eine Art Jahrespauschale sichergestellt werden.

Mit Lauterbachs Vorhaben sollen Hausärzt:innen finanziell flexibler werden, um Wartezeiten und Engpässe zu minimieren. Speziell für Hausärzt:innen sollen, ähnlich wie bei Kinderärzt:innen, budgetäre Obergrenzen für die Vergütung durch Krankenkassen aufgehoben werden. Das soll dazu führen, dass sämtliche erbrachte Leistungen in den Praxen vergütet werden. Gleichzeitig wird dadurch auch der bürokratische Aufwand reduziert.

Im Video: Lauterbach: Forderung von Ärzten nach mehr Geld ist nicht begründet

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Beitragssatz der Krankenkassen wird nicht steigen

Lauterbach sagte, dass der Beitragssatz der Krankenkassen durch diese Reform nicht steigen werde. Die Kosten könnten durch die derzeit steigenden Einnahmen der Krankenkassen abgefedert werden. Aktuell wird die genaue Höhe berechnet, Lauterbach hatte die zusätzlichen Ausgaben durch die Reform auf einen Betrag im dreistelligen Millionenbereich für die Krankenkassen geschätzt.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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