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Kampf gegen Tourist:innen

Mallorca: Einheimische protestieren gegen Massentourismus und besetzen Bucht

  • Aktualisiert: 18.06.2024
  • 17:17 Uhr
  • Clarissa Yigit

Die Bevölkerung Mallorcas hat die Nase voll davon, dass Tourist:innen selbst die idyllischsten Orte der Insel in Massen heimsuchen. Mit einer Protestaktion wollen die Einheimischen nun ein Zeichen setzen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bucht Caló d'es Moro war einst ein Idyll auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca.

  • Durch das häufige Teilen von Fotos der beliebten Bucht in den sozialen Medien wurde der Platz mehr und mehr zum Ziel von Urlauber:innen.

  • Gegen diesen Massentourismus wollten die Einheimischen nun ein Zeichen setzten, indem sie die Bucht für einen Vormittag besetzten.

Die Bucht Caló d'es Moro - auch bekannt als "Instagram-Bucht" auf Mallorca (Spanien) - haben hunderte Einheimische am Sonntagmorgen (16. Juni) besetzt, um ein Zeichen gegen den Massentourismus zu setzen. Die einstige Idylle hat ihren Namen aus dem häufigen Teilen in den sozialen Netzwerken - diese Bilder ziehen Tourist:innen in Scharen an.

"Wir fordern Beschränkungen und Vorschriften, um die Lebensqualität der Einwohner von Mallorca und von Santanyí angesichts der Überfüllung zu verbessern", zitiert die "Mallorca Zeitung" Joan Cabot, einen der Teilnehmer:innen.

Bereits Anfang Juni gab es eine ähnliche Aktion in Sa Ràpita. Hier waren dem Aufruf allerdings lediglich 40 Menschen gefolgt.

Der Protest-Vormittag

Dem von der Initiative Mallorca Platja Tour ins Leben gerufenen Aufruf auf dem Kurznachrichtendienst X unter dem Hashtag "Ocupem les nostres platges" (Lasst uns unsere Strände besetzen) folgten demnach rund 300 Mallorquiner:innen und besetzten die Bucht.

Bereits um 8 Uhr morgens - noch vor dem Ansturm der Besuchermassen - kamen die Besetzer:innen "poc a poc" (langsam, aber sicher) in die Bucht und hielten gemeinsam ein großes, gelbes Protestbanner in die Höhe. Dabei ließen sich die einheimischen Protestierenden - unter ihnen Familien mit Kindern, ältere Menschen und Jugendliche - filmen.

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Einer der Demonstrierenden verteilte zudem Flugblätter an die Tourist:innen in englischer Sprache vor Ort, um die Situation zu beschreiben.

"Die übermäßige Zahl der Besucher hat dazu geführt, dass sich die Bewohner aufgrund der starken Präsenz der Touristen in diesem Gebiet ausgeschlossen fühlen", zitiert die "Mallorca Zeitung" einen Absatz aus dem Flyer.

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Polizei hält Protest für Demo

Auf der friedlich verlaufenden Demonstration erschienen am Mittag allerdings fünf Beamte der Guardia Civil und zwei Beamte der Ortspolizei, um die Teilnehmer:innen zu identifizieren und deren Personalien aufzunehmen.

So habe die Polizei die Aktion als Demonstration angesehen und eine Vorlage der Genehmigung verlangt. Gemäß den Vorschriften müssen Demonstrationen zehn Tage im Voraus angemeldet werden. Zudem sei es auch nicht gestattet, Parolen zu rufen, schreibt die "Mallorca Zeitung" weiter.

Daher hätten die Ordnungshüter:innen die personenbezogenen Daten der Teilnehmer:innen des Protestes festgehalten, die den Strand betreten oder verlassen wollten. Eine Stellungnahme seitens der Organisatoren habe es bisher noch keine gegeben.

Ende Juli soll eine weitere Großdemonstration gegen die Auswirkungen des Massentourismus folgen.

  • Verwendete Quellen:
  • Mallorca Zeitung. "Einheimische auf Mallorca wollen ihre "Instagram-Bucht" zurückerobern - und müssen dafür früh aufstehen"
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