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Nach Scheitern der Tarifverhandlungen

Massive Bahn-Streiks drohen: Was verkündet GDL-Chef Weselsky heute?

  • Veröffentlicht: 04.03.2024
  • 08:57 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), spricht vor der Presse.
Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), spricht vor der Presse.© Christoph Soeder/dpa

Für Bahnreisende dürfte diese Woche nichts Gutes bringen. Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen ist wieder mit Chaos auf den Schienen in Deutschland zu rechnen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn sind abermals gescheitert.

  • Schon in dieser Woche kann es wieder zu großen Streiks der Lokführer:innen kommen.

  • Mit Spannung wird erwartet, was GDL-Chef Claus Weselsky an diesem Montag verkünden wird.

Nach dem Bahn-Streik ist vor dem Bahn-Streik? Nach dem Scheitern der jüngsten Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn sind ab diesem Montag (4. März) wieder Arbeitsniederlegungen auf der Schiene möglich. Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, will am Vormittag (11.00 Uhr) über den Stand der Dinge und das weitere Vorgehen informieren.  Ob er dabei bereits einen konkreten Streikzeitraum nennen wird, war zunächst offen.

Wieder Chaos-Tage bei der Bahn?

Aufgrund der vor rund vier Wochen wieder aufgenommenen Verhandlungen hatte die Gewerkschaft zugesagt, bis einschließlich diesen Sonntag auf weitere Streiks zu verzichten. Diese Phase endet nun. Die Gespräche waren bereits am vergangenen Donnerstag ohne Ergebnis abgebrochen worden. Fahrgäste müssen ab diesem Montag wieder jederzeit damit rechnen, dass es zu längeren Streiks und zu erheblichen Einschränkungen im Schienenverkehr kommen kann.

Im Video: Verkehrsminister Wissing warnt vor schweren Folgen eines erneuten Bahn-Streiks

Seit Monaten ringen GDL und Bahn um einen neuen Tarifvertrag. Knackpunkt ist dabei die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Eine erste Verhandlungsphase im November hatte die GDL bereits für gescheitert erklärt und daraufhin nach einer Urabstimmung zu zwei längeren Streiks aufgerufen. Fern-, Regional- und Güterverkehr in Deutschland kamen über Tage hinweg weitgehend zum Erliegen.

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Nach Streik-Abbruch keimte Hoffnung auf

Den jüngsten Arbeitskampf beendete die GDL dann überraschend vorzeitig und kam mit der Bahn Anfang Februar zu erneuten Verhandlungen hinter verschlossenen Türen zusammen. Vier Wochen lang wurde anschließend auch mit externen Vermittlern - dem ehemaligen Bundesminister Thomas de Maizière sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (beide CDU) - verhandelt. An die Öffentlichkeit drang in dieser Zeit nichts. Am Donnerstag verkündete die Bahn schließlich, die GDL habe die Verhandlungen abgebrochen.

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Die Gewerkschaft dementierte das nicht, warf der Bahn aber vor, sich nicht an die Absprachen zur Kommunikation nach außen gehalten zu haben. "Diese Informationen sind gezielt vom DB-Management durchgestochen worden, um es dann der Gewerkschaftsseite anzuhängen", teilte die Gewerkschaft mit.

Gescheitert sind die Verhandlungen der Bahn zufolge an der Kernforderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit. Die Bahn lehnt das ab, hatte in den Wochen zuvor aber Lösungen im Rahmen bestehender Arbeitszeit-Wahlmodelle vorgeschlagen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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