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Billiger und umweltfreundlicher

Mehr E10, weniger E5: Darum fordert der ADAC eine Sprit-Wende

  • Aktualisiert: 26.05.2025
  • 17:06 Uhr
  • dpa
Obwohl E10 günstiger als E5 sei, würden noch immer zu viele Autofahrer den umweltschädlicheren Kraftstoff E5 tanken, beklagt der ADAC. (Symbolbild)
Obwohl E10 günstiger als E5 sei, würden noch immer zu viele Autofahrer den umweltschädlicheren Kraftstoff E5 tanken, beklagt der ADAC. (Symbolbild)© Peter Kneffel/dpa

Die meisten Autofahrer von Benzinern könnten auch das billigere Super E10 tanken - tun das aber nicht. ADAC und Tankstellenbetreiber sind für Änderungen bei den Regeln.

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Inhalt

  • E10 oft sechs Cent billiger 
  • Vorbild Österreich
  • Mehr Flexibilität 

Wenn Deutsche Benzin tanken, greifen sie in der Regel zu Super E5. Doch das soll sich ändern, wenn es nach ADAC Präsident Christian Reinicke geht: "Die Politik sollte die Nutzung von Super E10 vorantreiben", fordert er. Autos ab dem Baujahr 2011 vertragen die Sorte - die bis zu zehn Prozent Biosprit enthalten darf - ihm zufolge problemlos. "Trotzdem tanken viele Menschen im Zweifelsfall unnötigerweise das teurere und klimaschädlichere Super E5."

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Derzeit seien die Tankstellen verpflichtet, E5 anzubieten, das maximal fünf Prozent Biosprit enthält. "Das ist nicht mehr sinnvoll", kritisiert Reinicke. "In einem ersten Schritt sollte diese Verpflichtung daher auf Super E10 übergehen. Und wenn das nicht reicht, wird man über weitere, im Zweifel härtere Schritte nachdenken müssen." Ob das auch ein Verbot einschließen würde, sagt Reinicke nicht - schließt es aber auch nicht explizit aus. "Es geht auch um weitere klimafreundlichere Alternativen, die an den Tankstellen Platz finden und von Verbrauchern akzeptiert werden müssen."

E10 oft sechs Cent billiger 

Vergangenes Jahr machte E5 nach Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle 67,5 Prozent der Inlandsablieferungen von Benzin aus, die ziemlich genau den Spritverkauf in Deutschland abbilden. E10 lag bei 27,4 Prozent, Super Plus bei gut 5,1. Damit wächst der E10-Anteil nur noch minimal: 2023 hatte er bei 26,4 Prozent gelegen.

Dabei hatte es in den Jahren davor ausgesehen, als könnte sich E10 langsam durchsetzen. Unter anderem die extrem hohen Spritpreise des Jahres 2022 hatten den Anteil des oft sechs Cent billigeren Sprits nach oben steigen lassen. 2020 hatte er noch bei 13,9 Prozent gelegen.

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Vorbild Österreich

Als Vorbild sieht Reinicke Länder wie Österreich. Auch dort gebe es keine Verpflichtung mehr, E5 anzubieten - "und da gibt es auch keine Probleme".

In seinem Plädoyer gegen die Verpflichtung ist sich Reinicke mit den Tankstellenbetreibern einig. "Da die Kraftstoffsorte Benzin E5 motortechnisch nicht mehr relevant ist, wäre es Zeit für Marktwirtschaft beim Kraftstoffverkauf", heißt es beispielsweise vom Bundesverband Freier Tankstellen (bft). "Die Tankstellen und die Kunden müssen entscheiden, welches Produkt sie wollen. Durch die CO₂-Einsparungen müsste zudem die Politik ein echtes Interesse an E10 haben", sagt Geschäftsführer Daniel Kaddik und versichert: "Die Tankstellen, bei denen E5 weiter gut nachgefragt wird, werden E5 sicherlich weiterführen. Da muss niemand in Sorge sein."

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Mehr Flexibilität 

Dem bft geht es auch darum, Platz für Kraftstoffe wie HVO - einen erneuerbaren Diesel - zu schaffen. "Die Schutzsorte E5 bindet Tankkapazitäten und macht massive Investitionen erforderlich, wenn HVO eingeführt werden soll."

Auch der Wirtschaftsverband Fuels und Energie, der unter anderem die großen Akteure der Mineralölwirtschaft mit den großen Markentankstellen-Ketten vertritt, ist für den Wegfall der Verpflichtung, E5 anzubieten. Dieser "gäbe den Tankstellenbetreibern eine größere Flexibilität, auf verändernde Kundenbedürfnisse zu reagieren sowie zukünftig innovative und klimaschonende Kraftstoffe anzubieten", hieß es dort zuletzt. Die allermeisten Fahrzeuge könnten Super E10 problemlos tanken.

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