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Bundeskanzler über Kremlchef

Olaf Scholz erzählt von "höflichen" Telefonaten mit Putin

  • Aktualisiert: 21.03.2023
  • 19:53 Uhr
  • Lena Glöckner

Wenn Olaf Scholz mit Wladimir Putin telefoniert, dann kann das schon mal eineinhalb Stunden dauern. Manchmal würden sie auch auf Deutsch reden, erzählt der Kanzler.

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Bundeskanzler Olaf Scholz hat über seine Telefonate mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geplaudert. Die Gespräche seien bis zu eineinhalb Stunden lang, berichtete der SPD-Politiker am Montagabend (20. März) beim Ständehaus-Treff der "Rheinischen Post" in Düsseldorf. Das letzte sei im vergangenen Dezember gewesen. Manchmal verzichte Putin auf die deutsche Übersetzung, weil er schon verstanden habe, und manchmal spreche der Kreml-Chef auch Deutsch - "wenn's passt", sagte Scholz.

Seine Gespräche mit Putin seien stets eingebettet in Gespräche mit Deutschlands Verbündeten und dabei kristallisiere sich heraus, wann ein Austausch anstehe. "Es ist nicht so, dass ich SMS schicke und frage: Wollen wir wieder?" Es gebe eine für diese Zwecke geeignete Telefonschalte, sagte der Kanzler noch über die Besonderheiten dieser Gespräche. Trotz der unterschiedlichen Meinungen seien die Telefonate stets höflich. Er sei mit Putin per Sie, sagte Scholz.

Scholz will keinen "Diktatfrieden Russlands"

Er sehe keine Möglichkeit eines Friedens zwischen Russland und der Ukraine ohne einen Rückzug russischer Truppen, sagte Scholz bei derselben Veranstaltung. "Es kann nicht auf einen Diktatfrieden Russlands gegenüber der Ukraine herauslaufen", so der Bundeskanzler in Düsseldorf. "Wir müssen uns auf die Möglichkeit einstellen, dass es länger dauern kann", erklärte er auf die Frage nach der Dauer des Kriegs: "Das kann schon länger aus dem Lot bleiben." Der russische Präsident Wladimir Putin dürfe den Krieg nicht gewinnen, bekräftigte Scholz. Grenzen dürften nicht mit Gewalt verschoben werden.

"Dieser furchtbare Angriffskrieg und seine Folgen werden uns noch lang beschäftigen", sagte Scholz auch mit Blick auf die Zerstörungen durch die russischen Angriffe in der Ukraine. Diese würden einen "langen Wiederaufbau in der Ukraine erfordern".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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