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Wiederbelebung möglich

 Permafrostboden Sibiriens konserviert "Zombie-Viren"

  • Veröffentlicht: 09.03.2023
  • 12:17 Uhr
  • Clarissa Yigit
Auf Grund der Klimaerwärmung taut immer mehr Permafrostboden, wie hier außerhalb der Stadt Chersky im Nordosten Sibiriens, auf.
Auf Grund der Klimaerwärmung taut immer mehr Permafrostboden, wie hier außerhalb der Stadt Chersky im Nordosten Sibiriens, auf.© REUTERS/Dmitry Solovyov (RUSSIA)

Rund 48.500 Jahre alte Viren wurden im Permafrostboden in unterschiedlichen Regionen Sibiriens entdeckt. Diese können laut den Wissenschaftler:innen wiederbelebt werden. Bisher fielen sie nur Amöben an.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Sibirien wurden rund 48.500 Jahre alte Viren gefunden.

  • Laut den Wissenschaftler:innen können diese wiederbelebt werden.

  • Ersten Erkenntnissen zufolge seien sie aber bisher ungefährlich für den Menschen.

13 neue Viren, die rund 48.500 Jahre alt sind, haben Forscher:innen im arktischen Permafrost entdeckt. Und: Sie können wiederbelebt werden.

Mit dieser Entdeckung könne der Eindruck widerlegt werden, dass 'Zombie'-Viren selten und kein Risiko für die öffentliche Gesundheit“ seien, schreibt "T-Online" und beruft sich hierbei auf eine Studie, die auf der Schweizer Wissenschaftsplattform MDPI veröffentlicht wurde.

"Ein Teil dieser organischen Materie besteht auch aus wiederbelebten zellulären Mikroben (Prokaryoten, einzellige Eukaryoten) sowie aus Viren, die seit prähistorischen Zeiten inaktiv geblieben sind" heißt es in der Studie.

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Fünf Familien von Viren

Fünf Familien von Viren repräsentieren diese neuen Stämme. Basierend auf der Radiokohlenstoffdatierung des Bodens ist das älteste Virus fast 48.500 Jahre alt und stammt aus einer Erdprobe eines unterirdischen Sees. 

Rund 27.000 Jahre alt seien die jüngsten Proben. Sie wurde im Mageninhalt und im Fell eines Wollmammuts gefunden.

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Viren können noch Amöben befallen

Die Funde, die aus mehreren neuen Viren bestehen, stammen aus unterschiedlichen Regionen Sibiriens. Die Wissenschaftler:innen konnten nachweisen, dass die Viren immer noch Amöben befallen können. Den Menschen würden die Viren nicht angreifen.

Dies sei aber kein Grund zur Entwarnung. Der französische Genomforscher Jean-Michel Claverie erklärt gegenüber dem US-Sender CNN: "Wir betrachten diese Amöben-infizierenden Viren als Ersatz für alle anderen möglichen Viren, die sich im Permafrost befinden könnten."

Auch habe er noch weitere Spuren von Erregern gefunden. "Wir wissen, dass sie da sind. Wir wissen nicht genau, ob sie leben. Aber wenn Amöben-Viren überleben, dann gibt es keinen Grund, warum anderen das nicht gelingt und diese dann ihre Zielorganismen infizieren können."

Die Urzeit-Viren wurden bisher nur in Laboren aufgetaut und untersucht. Ob sie allerdings auch in der normalen Umgebung zum Leben erweckt werden könnten, ist in der Studie nicht beschrieben. Ebenso wenig, ob sie Menschen infizieren können.

Potenziellen Krankheitserregern beim Auftauen des Permafrost

Auf der Nordhalbkugel ist rund ein Viertel des Bodens mit dem sogenannten Permafrost bedeckt – einem dauerhaft gefrorenem Boden. Wegen der Klimaerwärmung tauen große Flächen auf.

Das Risiko, welches von potenziellen Krankheitserregern beim Auftauen des Permafrosts ausgehe, solle besser überwacht werden, warnt Birgitta Evengård, emeritierte Professorin an der Abteilung für klinische Mikrobiologie der Universität Umea in Schweden gegenüber CNN.

  • Verwendete Quellen:
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