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Wehrerfassung statt Wehrpflicht?

Pistorius warnt vor fehlenden Kapazitäten im Verteidigungsfall

  • Veröffentlicht: 20.11.2024
  • 03:57 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Die Pläne des Verteidigungsministers Boris Pistorius für einen neuen Wehrdienst in Deutschland nehmen Form an.
Die Pläne des Verteidigungsministers Boris Pistorius für einen neuen Wehrdienst in Deutschland nehmen Form an.© Carsten Koall/dpa

Verteidigungsminister Boris Pistorius fordert eine schnelle Reform des Wehrdienstes und warnt vor Lücken in der Mobilisierung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Pistorius drängt auf eine Wiedereinführung der Wehrerfassung und kritisiert fehlende Daten über potenzielle Wehrdienstleistende.

  • Der Minister schlägt eine Auskunftspflicht für junge Männer vor, während die Union seine Pläne als nicht ausreichend bezeichnet.

  • Angesichts begrenzter Unterbringungsmöglichkeiten stellt Pistorius das Konzept "ein Soldat pro Stube" vorübergehend infrage.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) drängt auf eine schnelle Verabschiedung seines vorgeschlagenen Wehrdienstmodells und warnt vor den Konsequenzen einer fehlenden Wehrerfassung im Ernstfall.

"Wir brauchen vor allem wieder eine Wehrerfassung und eine Wehrüberwachung", erklärte der SPD-Politiker gegenüber den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. "Derzeit wissen wir nicht, wen wir mobilisieren könnten, wenn morgen der Verteidigungsfall einträte. Und wir verfügen nur über sehr begrenzte Informationen zu den 800.000 bis 900.000 Männern und Frauen, die bereits Wehrdienst geleistet haben", kritisierte Pistorius.

Im Video: "So schnell wie möglich" - Söder will Wehrpflicht zurückholen

Pistorius will Wehrerfassung wieder einführen

Am Morgen vor dem Bruch der Ampel-Koalition hatte das Bundeskabinett einer gesetzlichen Änderung zur Einführung eines neuen Wehrdienstes in Deutschland zugestimmt. Pistorius plant, die Wehrerfassung wieder einzuführen und eine Auskunftspflicht für junge Männer zu schaffen, um ihre Bereitschaft zum Wehrdienst zu erheben. Die Union hält die Pläne des Ministers jedoch für unzureichend.

"Ausgerechnet die Union", entgegnete Pistorius auf die Kritik. "Sie sollte der Öffentlichkeit lieber erklären, wie die Bundeswehr im Falle einer umfassenden Wehrpflicht jedes Jahr über 100.000 junge Rekruten unterbringen, ausstatten und ausbilden will", betonte er.

Auch das bisherige Konzept von einem Soldaten pro Stube stellt Pistorius zur Diskussion. Während der Grundausbildung gebe es nach wie vor Mehrfachbelegungen in den Stuben.

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Da wir vorerst mehr Kapazitäten benötigen, könnte es notwendig sein, dieses Konzept angesichts fehlender Unterbringungsmöglichkeiten vorübergehend zu überdenken.

Boris Pistorius, Verteidigungsminister

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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