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Erstes Treffen nach Jahren

Putin reist zu Lukaschenko nach Minsk - was das bedeuten könnte

  • Aktualisiert: 19.12.2022
  • 17:20 Uhr
  • Lena Glöckner

Russlands Präsident Wladimir Putin wird in Belarus zu seinem ersten Besuch seit Jahren erwartet. Ukrainische Militärexperten haben eine Befürchtung, was bei diesem Treffen besprochen werden könnte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der russische Präsident wird am Montag (19. Dezember) in Belarus erwartet.

  • Experten befürchten, dass bei dem ersten Treffen von Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko seit Jahren auch ein Angriff auf die Ukraine aus belarussischem Gebiet zum Thema werden könnte.

  • Lukaschenko erklärte zuletzt immer wieder, er werde keine Soldaten in die Ukraine entsenden.

Russlands Präsident Wladimir Putin wird an diesem Montag bei seinem ersten Besuch in Belarus seit Jahren Machthaber Alexander Lukaschenko treffen. Unter anderem wollen die beiden Langzeit-Staatschefs über die strategische Partnerschaft der beiden Länder sprechen, die einen Unionsstaat bilden, sowie über regionale und internationalen Fragen.

Angesichts der Entsendung russischer Soldaten nach Belarus vor einigen Wochen waren Befürchtungen größer geworden, Minsk könne sich an dem russischen Militäreinsatz in der Ukraine beteiligen. Tatsächlich rechnet der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj mit einer neuen russischen Großoffensive - die möglicherweise von Belarus ausgehen könnte. "Im schlimmsten Fall Ende Januar", sagte er vergangene Woche in einem Interview mit dem britischen "Economist". Lukaschenko hat allerdings wiederholt erklärt, er plane keine Entsendung von Soldaten in die Ukraine.

Selenskyj: "Wir bereiten uns auf alle möglichen Verteidigungsszenarien vor"

Dennoch halten russische Truppen parallel zum Besuch von Putin in Minsk aktuell ein Manöver in Belarus ab. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Montag mit, wie die Agentur Interfax meldete. Geübt werde auf Bataillonsebene. Wann und wo genau die Übungen abgehalten werden sollen, wurde nicht mitgeteilt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte bei seiner täglichen Videobotschaft am Sonntag (18. Dezember), der "Schutz der Grenze zu Russland und Belarus" sei eine "feste Priorität". "Wir bereiten uns auf alle möglichen Verteidigungsszenarien vor", fügte er hinzu.

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Putin und Lukaschenko wollen auch allein sprechen

Putin, der seinen Kollegen zuletzt 2019 in Minsk besucht hatte, wird bei diesem Arbeitsbesuch von mehreren Regierungsmitgliedern begleitet. Nach Verhandlungen in größerer Runde wollen sich Putin und Lukaschenko zu Einzelgesprächen zurückziehen.

Belarus ist wirtschaftlich von Russland abhängig, Lukaschenko lebt von Putins Krediten. Zudem haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beide Ex-Sowjetrepubliken ihre militärische Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. So stellt Belarus etwa seine Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung.

Verwendete Quellen:

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