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Im russischen TV

Putin verteidigt Schröder und richtet Botschaft an dessen Kritiker - auf Deutsch

  • Veröffentlicht: 24.10.2023
  • 12:44 Uhr
  • Lena Glöckner
Putin und Schröder geben sich beim Weltwirtschaftsforum 2016 die Hand.
Putin und Schröder geben sich beim Weltwirtschaftsforum 2016 die Hand.© REUTERS

Wladimir Putin hat Menschen, die Altkanzler Gerhard Schröder kritisieren, in einem Interview mit Nazis verglichen. Er richtete seine Botschaft auch direkt an die Kritiker - auf Deutsch.  

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Die enge Beziehung zwischen Wladimir Putin und dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder ist weithin bekannt. Bei einem öffentlichen Auftritt des russischen Präsidenten vor laufenden Kameras machte der Kremlchef die Tiefe ihrer Freundschaft nun noch offensichtlicher.

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Denn: Putin verteidigte den deutschen Altkanzler in einem Interview für die Sendung "Moskau. Kreml. Putin" - und verglich dessen Gegner mit Nazis. "Je weiter man sich von Schröder entfernt, desto näher kommt man Anthony Rota, dem Sprecher des kanadischen Parlaments, der mit den Nazis sympathisiert", so Putin in der Sendung des Fernsehsenders "Rosiya-1".

Putin wiederholt Aussage auf Deutsch

Nachdem Putin seine Botschaft an die Kritiker Gerhard Schröders auf Russisch übermittelt hatte, wiederholte er die Aussage auf Deutsch. Er sagte: "Und falls sie mich in Deutschland hören, werde ich sogar versuchen, es auf Deutsch zu sagen."

Auf Russisch betonte Putin im Anschluss, dass es "viele anständige Menschen" in Deutschland gebe und er überzeugt sei, dass "viele" seine Aussage hören werden. Der Reporter Pawel Zarubin, der das Interview führte, teilte den Ausschnitt auf Telegram.

Warum Putin ausgerechnet Anthony Rota, den ehemaligen Sprecher des kanadischen Parlaments, für diesen Vergleich heranzog, führte Putin nicht aus. Rota war im September 2023 von seinem Amt zurückgetreten, nachdem er beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Unterhaus einen SS-Veteranen geehrt hatte.

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Schröder behauptet, Ukraine hätte keinen Frieden schließen dürfen

Er nannte den 98-jährigen ukrainischen Immigranten Jaroslaw Hunka einen "ukrainisch-kanadischen Kriegsveteranen", der für die Unabhängigkeit der Ukraine gegen Russland gekämpft habe. Hunka war in der Kammer anwesend und erhielt tosenden Applaus. Allerdings ließ Rota unerwähnt, dass Hunka nach Angaben der Organisation Friends of Simon Wiesenthal Center (FSWC) während des Zweiten Weltkrieges in einer Einheit der Waffen-SS gedient hatte. 

Schröder selbst fiel am Wochenende dadurch auf, dass er die Vermutung äußerte, die USA hätten möglicherweise einen schnellen Friedensschluss nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhindert. Laut Schröder hätten die Ukrainer bei den Verhandlungen im März 2022 in Istanbul keinen Frieden vereinbart, weil sie zunächst die Zustimmung der Amerikaner einholen mussten. Für diese Behauptung führte er keine Beweise auf.

  • Verwendete Quellen:
  • Telegram Pawel Zarubin
  • Nachrichtenagentur dpa
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