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US-Wahlkampf

USA: "Jammerlappen" und "Verbrecher": Beim TV-Duell Biden gegen Trump ging es hoch her

  • Aktualisiert: 28.06.2024
  • 11:27 Uhr
  • Rebecca Rudolph
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Im ersten Fernseh-Duell gehen sich US-Präsident Joe Biden und Ex-US-Präsident Donald Trump heftig an. Dabei werden etliche Schimpfworte benutzt und mehrfach Lügen-Vorwürfe erhoben.

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Inhalt

Joe Biden und Donald Trump traten am Donnerstag (27. Juni, Ortszeit) in Atlanta im Bundesstaat Georgia beim ersten TV-Duell im laufenden Präsidentschaftswahlkampf gegeneinander an. Der demokratische US-Präsident und sein republikanischer Herausforderer lieferten sich einen heftigen Schlagabtausch. Sie benutzten beide harte Ausdrücke bei harschen Vorwürfen.

Der Ton war rau. Biden klang oft heiser, wirkte zum Teil zaghaft und geriet bisweilen ins Stocken. Er warf Trump vor, zu lügen und zu übertreiben. Ein Überblick.

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Trump und Biden streiten bei TV-Duell über Golf

Der frühere US-Präsident Donald Trump und Amtsinhaber Joe Biden haben beim TV-Duell darüber debattiert, wer besser Golf spielen kann. Er könne den Ball sehr weit schlagen, Biden hingegen könne den Ball keine 50 Yards weit schlagen, sagte Trump auf eine Frage zu seinem Alter. "Ich denke, ich bin in sehr guter Form", betonte der 78-Jährige. Biden sagte, er würde sehr gerne Golf mit Trump spielen, wenn der Republikaner seine eigene Tasche tragen würde. "Glauben Sie, das kriegen Sie hin?", fragte Biden. Der 81-Jährige kritisierte Trump außerdem für sein hohes Gewicht.

Die Moderatorin hatte Biden zuvor nach seinem hohen Alter gefragt. "Dieser Typ ist drei Jahre jünger und viel weniger kompetent", sagte der Demokrat an Trump gerichtet. Ansonsten wich er der Frage weitgehend aus.

US-Präsident Joe Biden (r.) und der ehemalige US-Präsident Donald Trump nehmen an einer von CNN veranstalteten Präsidentschaftsdebatte teil.
US-Präsident Joe Biden (r.) und der ehemalige US-Präsident Donald Trump nehmen an einer von CNN veranstalteten Präsidentschaftsdebatte teil.© Gerald Herbert/AP/dpa

Trump über Biden: Niemand lügt wie dieser Kerl

Der für Unwahrheiten bekannte Trump hat Biden der Lügerei und Desinformation bezichtigt. "Ich habe noch nie jemanden so lügen sehen wie diesen Kerl", sagte Trump laut der Deutschen Presse-Agentur. "Alles, was er tut, ist eine Lüge." Biden verbreite "Fehlinformationen und Desinformationen", treibe die USA in den Abgrund, säe Zwietracht im Land. 

Ich habe noch nie eine solche Wut in unserem Land gesehen.

Donald Trump

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Biden kritisiert Trump für Kapitol-Sturm und nennt ihn "Jammerlappen"

Biden kritisierte Trump indessen scharf wegen der Attacke von dessen Anhänger:innen auf das US-Kapitol. "Er hat diese Leute ermutigt", sagte Biden. Trump habe drei Stunden lang im Weißen Haus gesessen und nicht eingegriffen, während seine Anhänger:innen Fenster eingeschlagen, das Parlamentsgebäude besetzt und brutal gewütet hätten. Stattdessen habe Trump diese Leute als "Patrioten" bezeichnet und wolle ihnen ihre Strafen erlassen. "Und jetzt sagt er, wenn er wieder verliert - so ein Jammerlappen, der er ist -, dass es ein Blutbad geben könnte", wetterte Biden.

Trump wies auch bei der Debatte alle Vorwürfe wegen des Kapitol-Sturms von sich und sagte, er habe seinen Anhänger:innen damals gesagt, sie sollten "friedlich und patriotisch" demonstrieren.

TV-Duell zwischen Biden und Trump: Wer überzeugt die "Double Haters"?

Trump: Biden ist nicht für Präsidentenamt geeignet

Trump stellte auch die geistige Verfassung von Amtsinhaber Joe Biden infrage. "Er ist nicht in der Lage, Präsident zu sein, Sie wissen das, und ich weiß es. Es ist lächerlich", sagte der Republikaner. "Er ist, ohne Frage, der schlechteste Präsident - die schlechteste Präsidentschaft in der Geschichte unseres Landes", schimpfte Trump weiter.

Während der Debatte klang Biden heiser und redete stellenweise leise und undeutlich. Trump nutzte die Performance zum Frontalangriff. "Ich weiß wirklich nicht, was er am Ende dieses Satzes gesagt hat. Ich glaube, er weiß auch nicht, was er gesagt hat", sagte Trump nach einer Aussage Bidens zum Thema Migration.

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Trump: Könnte Krieg in der Ukraine noch vor Amtsantritt beenden

Erneut kündigte Trump an, den Krieg beenden zu können, wenn er wiedergewählt würde. Das würde noch vor seinem Amtsantritt im Januar passieren, so der 78-Jährige weiter. Trump ließ allerdings offen, wie er das genau machen will. Biden nannte Putin abermals einen Kriegsverbrecher. "Er hat Tausende und Abertausende von Menschen getötet", sagte der 81-Jährige. Der Demokrat warnte, dass Putin nicht mit der Ukraine aufhören werde.

Biden nennt Trump "Verlierer" und "Lügner"

Auch Biden griff Trump heftig an und beschimpfte ihn. Der 81-Jährige bezeichnete Trump bei der Fernsehdebatte mehrfach als Lügner. "Er übertreibt, er lügt", sagte Biden mit Blick auf Trumps Aussagen zur Lage an der Grenze. Zu Äußerungen seines Konkurrenten über Veteranen sagte Biden.

Alles, was er sagt, ist eine Lüge.

Joe Biden

Der Demokrat bezeichnete Trump außerdem als "Verlierer" und "Trottel", in Anspielung auf eine angebliche Aussage Trumps über Kriegsveteranen während dessen Amtszeit.

2018 hatte ein Medienbericht für Aufsehen gesorgt, dass der damalige Präsident Trump anlässlich eines geplanten Besuchs eines amerikanischen Soldatenfriedhofs in Frankreich gesagt haben soll: "Warum sollte ich auf diesen Friedhof gehen? Er ist voller Verlierer." Später habe er die mehr als 1.800 US-Marinesoldaten, die ihr Leben in der Schlacht im Wald von Bellau im Ersten Weltkrieg verloren hatten, als "Trottel" bezeichnet.

Biden sagte bei der Fernsehdebatte, sein verstorbener Sohn Beau, der im US-Militär gedient habe, sei kein Trottel oder Verlierer gewesen. "Sie sind der Trottel. Sie sind der Verlierer", warf er seinem Vorgänger vor. Trump hatte den Medienbericht damals zurückgewiesen und tat das auch bei der TV-Debatte.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtengentur dpa
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