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ARD-Bericht

Schüsse bei Razzia im "Reichsbürger"-Milieu - Polizist in Reutlingen verletzt

  • Aktualisiert: 22.03.2023
  • 10:08 Uhr
  • Anne Funk
Article Image Media

Derzeit werden offenbar in sieben Bundesländern Durchsuchungen im Zusammenhang mit dem "Reichsbürger"-Milieu durchgeführt. In Baden-Württemberg soll dabei ein Polizist verletzt worden sein, nachdem ein Mann geschossen hatte.

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Ermittlungsbehörden durchsuchen derzeit in sieben Bundesländern Objekte im Zusammenhang mit dem "Reichsbürger"-Milieu. Das berichtet die "Tagesschau" und bezieht sich auf den SWR. Bei einem der Einsätze am Mittwoch (22. März) soll ein Beamter eines Spezialeinsatzkommandos leicht verletzt worden sein. Das Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sei sein Zustand stabil. 

Festnahme nach Schuss auf Polizisten

Ein Spezialeinsatzkommando habe im Baden-Württembergischen  Reutlingen im Auftrag des Generalbundesanwalts bei einem bis dahin unverdächtigen Zeugen die Wohnung durchsuchen wollen. 

Am Einsatzort in Reutlingen soll es laut einer Reporterin der Deutschen Presse-Agentur in einem Haus insgesamt fünf Mal laut geknallt haben. Die Polizei soll dann eine abgeschlossene Tür gesprengt haben.

Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte, dass bei betreffender Durchsuchung ein Schuss abgegeben wurde. Der Schütze sei vorläufig festgenommen worden. Aktuell werdewegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Nach dpa-Informationen sei der Mann Sportschütze und soll über einen Waffenschein verfügen. Er verschanzte sich beim Eintreffen der Spezialkräfte und soll mit seiner Waffe einen Schuss abgefeuert haben.

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Zahl der "Reichsbürger" gestiegen

Bereits im Dezember hatte es eine großangelegte Anti-Terror-Razzia gegen sogenannte "Reichsbürger" in Deutschland, Österreich und Italien gegeben, bei der 25 Männer und Frauen festgenommen worden waren. Die Bundesanwaltschaft ermittelt in diesem Verfahren außerdem gegen 30 weitere Personen.

Die sogenannten "Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht an. Laut Verfassungsschutz gebe es in der Szene der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" 2022 deutschlandweit etwa 23.000 Menschen zu, 2.000 mehr als im Vorjahr.

Bei den aktuellen bundesweiten Durchsuchungen habe es nach Angaben einer Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe keine weiteren Festnahmen gegeben. Zum Hintergrund und Umfang der Razzia äußerte sie sich nicht. Dem Vernehmen nach waren außer Bayern, Niedersachsen und Sachsen auch Baden-Württemberg, Hessen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen betroffen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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