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gewalttat in sindelfingen

Tote nach Schüssen in Mercedes-Werk – Zeugen schildern dramatische Momente

  • Aktualisiert: 11.05.2023
  • 21:21 Uhr
  • Anne Funk

Im Mercedes-Werk in Sindelfingen fallen am Morgen plötzlich Schüsse. Zwei Personen sterben. Ein Verdächtiger sitzt in Untersuchungshaft.

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+++ 11. Mai, 21:15 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen auf einem Werksgelände von Mercedes-Benz in Sindelfingen ist der Tatverdächtige in Untersuchungshaft gekommen. Die Ermittler werfen dem 53-jährigen Türken Totschlag in zwei Fällen vor, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag mitteilten.

Bei den Toten handelt es sich um Mitarbeiter der Firma Rhenus, sagte eine Sprecherin des Logistikdienstleisters. In den Vorfall seien drei festangestellte Mitarbeiter verwickelt gewesen.

Viele Mercedes-Angestellte wurden Zeugen der Gewalttat. "Ich habe die Schüsse gehört, dachte, dass eine Palette runtergefallen ist. Dann kam jemand aufgeregt angerannt und erzählte, dass geschossen worden sei. Wir mussten alle raus – und die Firma hat uns heimgeschickt", sagte eine Mitarbeiterin der "Bild"-Zeitung. Einen Kollegen des Tatverdächtigen zitierte das Blatt so: "Der Typ soll sein ganzes Magazin leergefeuert haben. Er ist noch nicht lange bei uns, höchstens ein Jahr."

Mercedes stoppt Produktion in Tat-Halle

+++ 11. Mai, 18:18 Uhr: Nach den Schüssen im Mercedes-Werk in Sindelfingen mit zwei Toten stoppt der Autobauer vorerst die Produktion in Halle 56, wo die Tat geschah. "Wir haben uns dazu entschieden, hier die Arbeit bis zum Ende der Woche ruhen zu lassen", sagte ein Sprecher am Donnerstag.

Die Halle an sich sei von den Behörden bereits wieder freigegeben worden, sagte der Sprecher. Es handle sich um eine Entscheidung des Unternehmens. Die Mitarbeiter seien geschockt.

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Schüsse in Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen: Zwei Tote

Das berichtet die "Bild" und bezieht sich auf die Aussage einer Polizei-Sprecherin: "Eine Person wurde getötet, eine schwer verletzt. Die Hintergründe sind noch unklar. Der Täter wurde festgenommen." Inzwischen ist auch eine zweite Person verstorben. Beide Opfer waren 44 Jahre alt, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Die Ludwigsburger Polizeisprecherin Yvonne Schächtele erklärte gegenüber den "Stuttgarter Nachrichten" (StN), die Tat habe sich gegen 7:45 Uhr am Donnerstag (11. Mai) abgespielt. "Nähere Details dazu sind noch nicht bekannt." Die Lage sei inzwischen unter Kontrolle, es bestehe keine Gefahr für Außenstehende, so die Sprecherin. Das bestätigte die Ludwigsburger Polizei auch via Twitter.

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Offenbar ein Einzeltäter

Auch die Stuttgarter Staatsanwaltschaft äußerte sich inzwischen zu der Tat. Sie gehe von einem Einzeltäter aus, so ein Sprecher. Ein 53-jähriger Mann habe sich widerstandslos festnehmen lassen.

Mitarbeitende hatten berichtet, dass die Tat in der Factory 56 vorgefallen sei, wo auch die S-Klasse von Mercedes produziert wird. Am Morgen seien Notrufe bei der Polizei eingegangen, ein Sondereinsatzkommando habe das Gelände abgeriegelt. Rettungskräfte seien mit einem Großaufgebot vor Ort, auch Hubschrauber seien im Einsatz.

In einem Werk des Autoherstellers Mercedes sind Schüsse gefallen.
In einem Werk des Autoherstellers Mercedes sind Schüsse gefallen.© Julian Rettig/dpa

Ersten unbestätigten Informationen zufolge soll es in einer Halle sogar drei Verletzte gegeben haben. Hunderte Mitarbeitende sollen sich vor dem Werksgelände versammelt haben, der Tatort sei abgesperrt worden.

Ein Sprecherin des Daimler-Konzerns sagte gegenüber der StN, man könne zunächst keine Auskünfte geben. "Wir müssen erst einmal die Informationen zusammentragen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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